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Prolog

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Clara bekam keine Luft. Jeder Atemzug war schneidend und es fühlte sich an, als zöge ihr etwas die Kehle zu. Immer enger und immer schmerzhafter. Dann war es nicht mehr zu unterdrücken: erst langsam und vereinzelt, dann immer mehr und sich im Schwall ergießend, rannen ihr die Tränen die Wangen herunter. Tränen der Wut, der Verzweiflung und Tränen der Traurigkeit. Und sie begann zu schluchzen und weinte drauf los.

Die Tränen waren wie eine Befreiung, wie eine innere Staumauer, deren Damm gebrochen war und deren Fluss sich nun endlich seinen Weg bahnen konnte. Unaufhaltsam, mit Urgewalten und doch erlösend und befreiend. Viel zu lange war diese Urgewalt aufgehalten worden, viel zu lange hatte Clara die Tränen unterdrückt und alles abgetan, sich selbst dafür verantwortlich gemacht, dass es ihr nicht gut ging und alles stillschweigend hingenommen. Viel zu lange hatte sie dieses Verlies ihrer inneren Schatzkiste, den Zugang zu ihrer Seele, abgeschlossen und die Türe mehrfach verriegelt. Und alles, was sie bis dahin mit aller Gewalt hatte verhindern und zurückhalten wollen, brach jetzt mit doppelter Gewalt aus ihr heraus. Sie schluchzte und jammerte, sie schrie in ihr Kopfkissen und schlug die Fäuste auf die Matratze. Und sie weinte. Sie weinte einfach.

Clara

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