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Vorwort


Katja Kramarczyk ist Profisportlerin. Als Handballnationaltorhüterin sowie Bundesligaspielerin für den HC Leipzig steht sie ständig unter Leistungsdruck. Was ist seit der Erstauflage bei ihr passiert und welche neuen Erfahrungen konnte sie im Kampf gegen die Aufschieberitis sammeln?

Was seit der Erstauflage bei mir passiert ist? Sehr viel und das sowohl im Privaten als auch im Job. Als Profisportlerin hatte ich die wohl größte Herausforderung meines Lebens zu meistern, denn es galt meine neugegründete Familie mit dem Leistungssport in Einklang zu bringen: Das bedeutendste Ereignis für mich war die Geburt meines Sohnes im Dezember 2013, die größte Bereicherung in meinem Leben. Seitdem hat sich alles für mich verändert. Meine beruflichen Ziele standen nach wie vor fest: Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Brasilien und der WM 2017 in Deutschland.

Die Fragen, denen ich mich stellen musste, lauteten: Wie integriere ich die Familie in den Beruf? Wie komme ich nach der Pause auf mein Leistungsniveau zurück? Meine Strategie hat sich bewährt: Enormer Ehrgeiz, eine klare Definition meiner Ziele, das Abstecken kleinerer Teilziele sowie die ganz konkrete Priorisierung haben mir mein Comeback 2014 ermöglicht: Nach 6 Monaten habe ich mein Leistungsvermögen zurück auf Bundesliga-Niveau gebracht, nach 10 Monaten war ich wieder voll in die Nationalmannschaft integriert und feierte kurz darauf mein Comeback bei der Europameisterschaft. Innerer Schweinehund? Der verschwand durch Disziplin! Für mich gab es keine Alternative als das Erreichen meiner Ziele zu den gesteckten Zeitpunkten. Keiner wartet auf dich, mach dir deine Ziele ständig bewusst – das habe ich mir dabei vor Augen gehalten. Nimm das Zepter selbst in die Hand, sei dein eigener Trainer, das waren meine Leitsprüche. Natürlich fiel mir das nicht immer leicht. Wichtig ist es, die Selbstzweifel zu durchbrechen. Niederlagen geben uns die Gelegenheit, das eigene Denken und Handeln zu überprüfen und sind ganz und gar nicht als Endstation zu sehen. Für mich heißt eine Niederlage, mich neu zu fokussieren, noch einmal umzudenken. Ich ändere die Perspektive und schaue wieder nach vorn!

Meine persönlichen Tipps gegen die Aufschieberitis:

1. Definiere deinen Erfolg, indem du deine eigenen Ziele erkennst. Oftmals hilft es, mehrere Zwischenziele zu definieren.

2. Finde deine persönliche Strategie, die dir das Erreichen deiner Ziele ermöglicht. Wer hilft dir dabei? Welche Gewohnheiten solltest du überdenken?

3. Setze Prioritäten! Was ist momentan dringend, was hat noch Zeit und was kann delegiert werden?

Viel Spaß beim Lesen und Kraft bei der Umsetzung Ihrer Ziele!

Katja Kramarczyk

Aufschieberitis

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