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Prolog

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Vor Tausenden von Jahren waren die Menschen noch tief mit dem Geist der Natur verbunden. So lebten sie nicht nur im völligen Einklang mit ihrer Umwelt, sie schöpften auch Kräfte aus den Elementen.

Jeder Mensch war einem der Elemente besonders nahe und konnte auf individuelle Weise darüber verfügen. Manche konnten Flammen aus dem Nichts heraufbeschwören. Andere brachten auf hartem, staubigem Boden Pflanzen zum Wachsen oder verursachten Erdbeben. Wieder andere verbanden sich mit Gewässern, sodass sie tagelang darin ausharren konnten. Einige stiegen sogar in die Lüfte oder riefen tosende Sturmböen herbei.

Der Mächtigste unter ihnen, und damit das Oberhaupt der Menschheit, verfügte über alle vier Elemente. Man nannte ihn den Elementaren. Rechtschaffen und gnädig herrschte er, immer auf das sensible Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur bedacht. So war es den Menschen verboten, ihre Fähigkeiten gegeneinander oder zum Schaden ihrer Umwelt einzusetzen.

Jahrtausende lang sorgte der Elementare dafür, dass dieses oberste Gebot eingehalten wurde. Irgendwann jedoch wollten einige Menschen mehr, als ihnen die Natur geben konnte. Sie wollten Licht und Wärme in den dunklen, kalten Monaten des Winters, Pflanzen, die ihnen mehr Nahrung lieferten und dabei weniger Pflege brauchten und Gewässer und Pfade, die leichter zu überwinden waren.

So kam es, dass diese Menschen ihre Kräfte gegen die Natur einsetzten, um sie nach ihren Wünschen und Vorstellungen zu verändern. Sie brachten Licht und Wärme in die kalte Jahreszeit und störten damit die Tier- und Pflanzenwelt in ihrer Ruhephase. Sie brachten Pflanzen dazu, mehrmals im Jahr Früchte zu tragen, was viele der alten Sorten ausrottete. Sie schnitten Schneisen in Berge und veränderten die Strömung von Gewässern, zerstörten damit Lebensräume und brachten die Natur aus dem Gleichgewicht.

Der Elementare warnte diese Menschen und forderte sie auf, sich wieder auf ihre Wurzeln zu besinnen. Doch sie boten ihm die Stirn und begehrten gegen seine Herrschaft auf.

Um den Abtrünnigen Einhalt zu gebieten, bündelte der Elementare all seine Macht. Er entzog ihnen die Kräfte und verhinderte damit, dass sie der Natur noch mehr Schaden zufügen konnten. Nun waren sie abhängig von den Gezeiten, dem Jahreszyklus und schlichtweg dem, was ihnen die Natur zu geben vermochte.

Doch dieser Akt zog weitreichende Folgen nach sich. Fortan war die Menschheit gespalten – in den Teil, welcher noch über Elementarkräfte verfügte und jenen, der seine Kräfte verloren hatte und als gewöhnliche Menschen leben musste.

Auch der Elementare litt unter den Folgen seiner Anstrengungen. Er verfiel zusehends, wurde schwach und krank und schließlich, nach tausenden Jahren seiner Regentschaft, erlosch sein Leben. Mit seinem Tod schwand auch das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur.

Die vier Töchter des Elementaren, jede von ihnen hatte eines der vier Elemente inne, beschworen voller Trauer eine Prophezeiung.

Einst soll er wiedergeboren werden und die Menschheit vereinen. Wenn er wieder auf Erden wandelt, mächtiger denn je, so sollen alle Menschen ihre Elementarkräfte zurückerlangen und das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur sei wieder hergestellt.

Von Generation zu Generation wurde diese Prophezeiung seither unter den Elementträgern weitererzählt. Doch im Laufe der Jahre dezimierte sich deren Blutlinie immer mehr. Viele derjenigen, die noch über Elementarkräfte verfügten, verbanden sich mit gewöhnlichen Menschen und deren Kinder kamen allesamt ohne Elementaffinität zur Welt. So gibt es heute nur mehr wenige, die noch die Gaben der Elemente besitzen.

Alle paar hundert Jahre wird ein Elementträger geboren, der beide Elemente seiner Eltern in sich trägt. Doch auf ein Kind, das alle vier Elemente besitzt, und damit auf die Wiedergeburt des Elementaren wartet die Menschheit bis zum heutigen Tag.

Elementa

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