Читать книгу Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto anders behandeln - Datis Kharrazian - Страница 67
Immunologische Barrieren wieder aufrichten
ОглавлениеManchmal kann eine aktive Infektion durch ein Antigen auch von einem Schwermetall, zum Beispiel Quecksilber, herrühren. Werden die Schranken des Darms, des Respirationstrakts oder des Gehirns durchlässig, können Antigene wie Quecksilber diese Barrieren passieren, und potenziell zu einer chronischen und starken Immunreaktion führen sowie möglicherweise das für eine Autoimmunerkrankung codierende Gen antriggern. Obwohl die meisten Menschen eine gewisse Menge Quecksilber im Körper haben, reagiert nicht jedes Immunsystem so darauf als wäre es ein Infektionserreger.
Wenn Quecksilber oder andere Umweltgifte zu einer Autoimmunreaktion führen, kann dies durch Antikörpertests auf diesen speziellen Stoff verifiziert werden. Ist der Test positiv, ist die Eliminierung des Stoffes eine Möglichkeit, die Hashimoto Thyreoiditis zu behandeln.
Eine neuere Studie untersuchte zum Beispiel bei Quecksilber-empfindlichen Menschen die Auswirkung von Zahnamalgam auf eine vorliegende Hashimoto Thyreoiditis. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die Entfernung des quecksilberhaltigen Amalgams in den Zähnen zur erfolgreichen Behandlung der entsprechenden Patienten beitrug.
In anderen Fällen kann die Freisetzung des gespeicherten Quecksilbers, zum Beispiel durch Chelatbildung, eine Autoimmunreaktion verschlimmern. Ein Beispiel hierfür ist Autismus. Viele Ärzte machen Autismus an einer Schwermetallvergiftung fest und verschreiben sogenannte Chelatbildner. Ich dagegen glaube, dass eine Immunreaktion auf Quecksilber einen Autoimmunangriff auf Nerven- oder Hirngewebe auslösen und so Autismus verursachen kann. Die Chelatbildung setzt gespeichertes Quecksilber in das System frei und kann einen autoimmun bedingten autistischen Zustand verschlimmern, zu weiterem Gewebeuntergang sowie einer Symptomverschlechterung führen.
In dieser Situation ist es am wichtigsten, die Integrität der immunologischen Barrieren wiederherzustellen (vgl. das Therapieschema zur Sanierung des Leaky-Gut-Syndroms in Kapitel 6), insbesondere, wenn Antikörper gegen Immunglobulin M (IgM) erhöht sind. Dadurch wird verhindert, dass Quecksilber an unerwünschte Stellen gelangen kann, z. B. Hirn- und Nervengewebe. Bitte bedenken Sie, dass es nicht ausreicht, die richtigen Nährstoffe zuzuführen, um diese Schranken wieder aufzubauen, sondern dass Stress diese Gewebe zusätzlich erheblich schwächt. Da schwankende Blutzuckerwerte ein ganz besonders großer Stressor sind, ist es von entscheidender Wichtigkeit, den Blutzuckerspiegel ins Gleichgewicht zu bringen (vgl. Kapitel 5). Wurde die Autoimmunerkrankung durch die Wiederherstellung intakter Barrieren erfolgreich gedämpft, kann eine Chelatbildung unter sorgfältiger Überwachung unter Umständen zweckmäßig sein. Es ist besser, mit Quecksilber in friedlicher Koexistenz zu leben, als bei dem Versuch, es zu beseitigen, ständig Hirngewebe zu zerstören.