Читать книгу Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto anders behandeln - Datis Kharrazian - Страница 65
Ein bakterieller Zusammenhang
ОглавлениеForscher haben herausgefunden, dass die Antikörper-Prävalenz gegen Yersinia enterolytica, durch die eine Bakterien-Exposition nachgewiesen wird, bei Hashimoto-Patienten im Vergleich zu Gesunden um das Vierzehnfache erhöht ist.182 Der Test auf dieses spezielle Bakterium und seine Beseitigung ist ein Beispiel dafür, dass die Antigenelimination ein wirksames Mittel im Umgang mit Hashimoto sein kann.
Ist ein Antigen für die Stimulation eines Autoimmunangriffs verantwortlich, könnte eine immunologische Testreihe zeigen, dass die Werte für TH-1- und TH-2-Zytokine erhöht und jene für T-Suppressorzellen niedrig sind. Das ist ein Hinweis darauf, dass sich der Körper gerade in einer hitzigen „Schlacht“ gegen etwas befindet, dass das Immunsystem als den Autoimmunmechanismus auslösenden Feind erkennt. Eine weitere wichtige immunologische Testreihe bestimmt das Verhältnis zwischen T-Helferzellen und T-Suppressorzellen. Dies ist der CD4/CD8-Test (CD4 bestimmt die T-Helferzellen und CD8 die T-Suppressorzellen). Wird eine Autoimmunerkrankung wie die Hashimoto Thyreoiditis üblicherweise durch eine Antigenreaktion angetrieben, liegt das Verhältnis von CD4 zu CD8 größer 2. Zeigen Folgeuntersuchungen ein sinkendes Verhältnis, dann wissen Sie, dass die ergriffenen Maßnahmen wirken.
Herauszufinden, welches das verantwortliche Antigen ist, kann eine knifflige Angelegenheit sein, doch es ist wichtig. Auch Fragen an den Patienten zu seiner Gesundheit und Lebensweise ergeben wesentliche Hinweise, zum Beispiel, ob es eine Schimmelbelastung in der Wohnung gibt, ob eine Hepatitis C vorliegt oder sie am Arbeitsplatz oder bei der Ausübung eines Hobbys Schwermetalltoxinen ausgesetzt waren. Immunologische Tests zum Auffinden von Antikörpern gegen spezielle Antigene sind auch hilfreich, sobald man die Möglichkeiten eingegrenzt hat. Streichen Sie bei Hashimoto möglichst umgehend Gluten vom Speiseplan, da es ein häufiges Antigen ist. Es ist typisch, dass Antigene wie Schimmelpilze, Viren, Parasiten und andere organische Stoffe ebenfalls den TH-1-Reaktionsweg in Gang setzen. Haptene, also anorganische Stoffe wie Schwermetalle, Pestizide und andere Verbindungen aus der Umwelt, kurbeln hingegen den TH-2-Reaktionsweg an. Doch das ist nur eine allgemeine Aussage, keine Regel. Reagiert jemand auf TH-1- und TH-2-Stimulatoren mit einer Verschlechterung des Befindens, ist das ein Hinweis darauf, dass ein Hapten eine Autoimmunerkrankung ausgelöst haben kann. In diesem Fall ist es entscheidend, dass die immunologischen Barrieren wieder aufgerichtet werden; von ihnen wird in diesem Kapitel noch die Rede sein.
Wie bei allen Autoimmunerkrankungen beginnt eine effektive Immunmodulation mit der Unterstützung der T-Regulatorzellen durch emulgiertes Vitamin D, EPA/DHA und einer Glutathioncreme, mit der man Glutathion wirksam über die Haut einschleusen kann.