Читать книгу Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto anders behandeln - Datis Kharrazian - Страница 52
Schritt 1: Die TH-1-Regulatorzellen unterstützen
ОглавлениеÜber den oben genannten grundsätzlichen Behandlungsansatz hinaus arbeite ich mit Naturheilverfahren, um das Immunsystem ins Gleichgewicht zu bringen. Mein erster Schritt ist die Unterstützung der T-Regulatorzellen. An unserem „Tatort“ waren sie die „Polizeihauptmeister“, die die Situation vom „Hauptquartier“ aus überwachten und je nach Bedarf T-Helferzellen oder T-Suppressor-Zellen schickten, um einen Immunangriff anzukurbeln, zu verlangsamen oder zu stoppen. Am Schauplatz solch eines „Krimis“ beginnen die T-Regulator-Zellen sich jedoch chaotisch zu verhalten, als ob sie betrunken oder auf Seite der „Bösen“ wären. Infolgedessen geben sie „falsche Befehle“ – sie schicken zu viele oder zu wenig T-Helferzellen oder T-Suppressorzellen los – und es kommt schließlich zur Zerstörung von Körpergewebe. Wenn wir dafür sorgen, dass ihre Aktionen wieder vernünftig ablaufen, können wir auch das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht bringen und eine Autoimmunreaktion im Zaum halten.
Emulgiertes Vitamin D (Cholecalciferol) ist ein starker Immunmodulator127 und unterstützt die T-Regulatorzellen am besten128, 129, 130; es sollte von einem in der Vitamin-D-Therapie geschulten Mediziner in therapeutischen Dosen verschrieben werden. Die Emulgierung ist wichtig, damit auch Menschen mit schlechter Verdauung den Nährstoff resorbieren können. Außerdem verhindert sie, dass höhere Dosen toxisch wirken. Lebertran enthält zwar viel Vitamin D und die für seine Resorption notwendigen Cofaktoren, liefert aber nicht ausreichend Vitamin zur Immunmodulierung bei einer Autoimmunerkrankung. EPA (Eicosapentaensäure, eine Omega-3 Fettsäure) und DHA (Docosahexaen- säure, ebenfalls eine Omega-3 Fettsäure) in Fischöl unterstützen ebenfalls die T-Regulatorzellen. (In hohen Mengen eingenommen, liefert Lebertran zu viel EPA und DHA, es kommt zu einer Blut verdünnenden Wirkung).
Die Supplementierung von Vitamin D ist noch aus einem weiteren Grund wichtig: Studien haben ergeben, dass mehr als 90 Prozent der Menschen mit einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse eine genetische Störung haben und Vitamin D nicht richtig verarbeiten können. Daher benötigen sie größere Mengen zur Erhaltung der Gesundheit.131 Das kann auch dann der Fall sein, wenn laut Blutuntersuchung die Vitamin-D-Werte im Normbereich sind: Der Defekt befindet sich am Zellrezeptor, daher gelangt nicht genügend Vitamin D in die Zellen hinein. Bei Patienten mit Schilddrüsenstörungen versuche ich einen im oberen Normbereich liegenden Vitamin-D-Spiegel zu erreichen.
Weitere Nährstoffe zur Modulierung des Immunsystems und Unterstützung der T-Regulatorzellen sind Glutathioncreme und Superoxiddismutase, beides leistungsstarke Antioxidantien.138, 139, 140, 141 Glutathion wirkt am besten, wenn es intravenös oder über die Haut (insbesondere die Fußsohle) verabreicht wird.142 Da die intravenöse Verabreichung meist nicht praktikabel ist, empfehle ich eine Creme, die diese Nährstoffe über ein liposomales Verfahren durch die Haut in den Blutstrom einschleust und dort als leistungsstarker Immunmodulator wirkt.