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Eine schmucklose Platte im Boden der Westminster-Abtei in London kennzeichnet das Grab von David Livingstone. Was zunächst unspektakulär anmutet, ist in Wahrheit die höchste Auszeichnung, die außer Kolumbus keinem anderen Entdecker der Weltgeschichte zuteilwurde. Der furchtlose Schotte hat sie sich hart erarbeitet. Sohn eines Baumwollspinners, eignete er sich im Selbststudium medizinische und theologische Kenntnisse an und ging 1840 als Missionar nach Südafrika. In drei abenteuerlich-strapaziösen Reisen gelang ihm, was noch keinem Forscher vor ihm geglückt war: Er entdeckte den Ngamisee im Norden des ehemaligen Betschuanalandes, erforschte in einem 4000 Kilometer langen Marsch bis nach Luanda den oberen Sambesi, brach von dort zu einer Expedition quer durch den Kontinent zur Ostküste auf und stieß schließlich auf die nach Queen Victoria benannten Victoriafälle.

Was ursprünglich als missionarischer Aufenthalt gedacht war, legte rückblickend das Fundament für den Werdegang zu einem der bedeutendsten abendländischen Afrikaforscher überhaupt: 1840 gründet der junge abenteuerlustige Livingstone im Kapland eine Missionsstation, die er jedoch schon bald zugunsten eines reinen Forscherdaseins wieder aufgibt. Der Erfolg gibt ihm Recht. Von einem leidenschaftlichen Entdeckergeist und einer nie nachlassenden Bereitschaft getrieben, sich auf unwägbare Lebenssituationen einzulassen, spürte er in den Jahren 1849 bis 1856 den an der Nordgrenze der Wüste Kalahari gelegenen Ngamisee sowie die Victoriafälle auf, und durchquert so zu Fuß, zu Pferd und mit Booten der Eingeborenen mehrere tausend Kilometer südafrikanisches Land.

Reisen und Entdeckungen im südlichen Afrika

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