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VIERTES KAPITEL DAS WESTLICHE GRIECHENLAND - GRIECHISCHE MEINUNGEN VOM HERZOG VON WELLINGTON - MESSOLONGHI - DAS FÜLLHORN - SCHLACHT VON LEPANTO

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Wir wurden in Lepanto vom Kommandanten, Obrist Pieri, empfangen, einem Korsioten, der Artillerie-Chef war und uns, wie nebenbei sich selbst, mit der Erzählung seiner verschiedenen Heldentaten unterhielt. Hier hatten wir die erste Unterredung mit einigen Sulioten über das Protokoll. Sie drückten ihren Schmerz und ihre Besorgnis kräftig aus, sagten aber, die Nation werde von jeder öffentlichen Äußerung ihrer Gefühle durch die Furcht abgehalten, als widersetzlich gegen den Willen der Höfe zu erscheinen und von diesen für unruhig und wankelmütig gehalten zu werden. Ohne das, sagten sie, würde Kapodistrias Regierung nicht einen Tag geduldet werden.

In Lepanto sind von tausend Familien noch fünfhundert griechische nachgeblieben; 6 000 Stremmata1 gehören den Griechen, 25 000 früher den Türken, die jetzt Nationaleigentum geworden sind. Die griechischen Ländereien sind aber so viel schlechter als die ehemals türkischen, daß, obgleich diese um zwei Dritteile höher besteuert sind, die Griechen doch ihre eigenen Felder verlassen, um die türkischen zu bebauen.

Am 20. Mai verließen wir Lepanto mit Tagesanbruch und kamen durch eine kleine fruchtbare Ebene, die sich in einem Halbkreise erstreckt, mit der Basis von Rizina, an deren Ende Lepanto liegt, bis zu den niederen Vorhügeln des Gebirges Korax, das sich bis zum Kastelle von Rumili hinzieht. Die Ebene ist dicht mit Ölbaumwurzeln bestreut; gegen die See hin ist sie sumpfig, aber das könnte leicht ausgetrocknet werden. Die niedrigen Hügel, über die wir jenseits des Kastells kamen, sind aus einer alaunartigen und erdigen Masse gebildet, die leicht vom Wasser weggeschwemmt wird. Demgemäß ist die Ebene in kleine vereinzelte Massen geschieden, mit abschüssigen Seiten, flachen Zwischenräumen und Gipfeln, zu jedem Anbau geeignet, während die steilen Seiten jede Baumart tragen und das Gemälde mit Reiz erfüllen können. Wir sahen nichts von den warmen Schwefelquellen in der Nähe von Kakaskala, die diesem Teile der Lokrier den Beinamen des stinkenden verschafften. Der Paß ist von Natur sehr befestigt, indem sich der Fußpfad über den Rücken des Berges windet, der fast lotrecht aus der See entsteigt. Nachdem wir über einen niedrigeren Höhenzug gekommen waren, erreichten wir das schöne kleine Tal Kavuro Linute, wohin Miletius das alte Molykria versetzt. Hier wurde im Schatten einer prächtigen Platane bald Feuer angemacht, wir hingen unsere Waffen an die Äste und ließen unsere Pferde grasen im gelben, weißen und roten Klee und im wilden Hafer und Korn. Unsere Teppiche wurden ausgebreitet und bald erschien die Kaffeekanne und die erquickliche Pfeife.

Dieses kleine, aber zauberische Tal gewährt eine Ansicht wie man sie in Morea selten antrifft. Es ist von unregelmäßigen, aber nicht bedeutenden Hügeln eines weichen Sandsteines umgeben, die in Gestalt und Wesen abwechselnd, mitunter nackt, mitunter bewaldet sind. Durch das Tal fließen zwei Bäche mit tiefen Betten, an denen Reihen schattiger und schöner morgenländischer Platanen wachsen. Wenn man eine Zeit lang die Ansicht von Bäumen entbehrt hat, freut man sich ordentlich über die Schönheit des Laubwerkes und der Gestalt, an der Kühle ihres Schattens und fühlt die Lieblichkeit oder lernt ihren Wert kennen. Nicht weniger Erholung gewährte mir die Aussicht auf die jetzt uns umgebenden Hügel, denn meine Augen waren ermüdet von der Eintönigkeit der Kalkgebirgsketten in Morea, denen es eben so sehr an malerischem, als an geologischem Interesse mangelt, und die um so ermüdender werden, als die Gebirgspfade abscheulich sind und es ihnen an Quellen und Schatten fehlt.

Es freute mich auch, daß ich mich wieder in West-Griechenland befand, einem Land, das mit ausgedehnten Trümmern des entferntesten Altertums angefüllt ist, die, obgleich jetzt darniederliegend und selbst zu den Zeiten des Glanzes von Griechenland schon danieder lagen, schon damals als Muster griechischer Kriegsbaukunst dienten.2 Das Land wurde von Leuten bewohnt, welche die Verfeinerung und Wissenschaft Griechenlands mitbrachten und die Tätigkeit ihres Stammes, und auf einem reicheren Boden eine Zuflucht suchten und fanden vor den Verfolgungen, und Ruhe vor den endlosen und blutbefleckten Zwistigkeiten, die den Peloponnes verheerten.

Diese Gegend ist ganz besonders der Schauplatz mythologischer und dichterischer Gebilde gewesen. Ihre militärische Bedeutsamkeit, die der Erhaltung des neuen Staates so wichtig ist, wurde durch die Ereignisse verherrlicht in den Kriegen Philipps, der Römer, der Goten, der Gallier und der letzten Revolution. War es der glücklichste und einzig friedliche Teil Griechenlands während der Tage seines alten Glanzes, so ist seit jener Zeit bis zur gegenwärtigen das Gegenteil das Schicksal des Landes gewesen, seit der Entvölkerung unter Augustus, die den Zweck hatte, Nikopolis zu bevölkern, bis zur Entvölkerung durch das letzte Protokoll, die gar keinen Zweck hatte.

Anderthalb Stunden3 vom Fluß Kavuro Limne erblickten wir den Evenus durch einen Gürtel von majestätischen Platanen und schlanken Weiden, die eine Art von Vorkulisse zu einem kleinen Waldtheater abgaben. Der Fluß glitt im reißenden aber klaren Strom durch sein breites und steiniges Bett und glänzte durch den Vorhang von tiefgrünem Laubwerke. An der anderen Seite erhob sich ein steiles und durchbrochenes, mit Gesträuchen bewachsenes Ufer. Es gehörte kein großer Aufwand von Phantasie dazu, in diese thespische Szene die fabelhaften Gruppen Meleagers mit dem Eber, Dejanirens und des Kentaurs zu versetzen.

Wir ließen den Fluß rechts und wandten uns rund um den Fuß des Berges Chalkis. Vergebens aber suchten wir nach Spuren, denen wir den Namen Makynia und Chalkis hätten geben können und an der anderen Seite des Flusses nach Tophialson und Kalydon. In der Regel besteht die Schwierigkeit darin, für die große Menge von Überresten Namen zu finden; wir aber waren in Verlegenheit mit einem Überfluß von Namen, ohne daß wir auch nur einen Säulenknauf oder Säulenschaft gefunden hätten, um die Namen anzubringen. Nachdem wir aber über den Fluß gegangen und rechts vom Weg eine kleine Anhöhe erstiegen, die unmittelbar auf Hypochorion hinblickte, befanden wir uns unerwarteterweise mitten unter sehr ausgedehnten hellenischen Ruinen, die wir mit dem Strabo in der Hand uns sehr wohlgefällig einbilden durften, für das alte Pleurona halten zu können. Es ist sehr zu bedauern, daß Strabo diese Gegenden nicht selbst besucht hat, und daß der einzige auf uns gekommene, zusammenhängende Bericht über Westgriechenland in der allgemeinen Beschreibung so dürftig ist und, sobald er ins einzelne geht, oft so verwirrt. Miletius ist hier schlechter als nichts, aber doch auf alle Fälle noch besser als Pouqueville4.

Polybios ist wirklich der einzige Führer in Akarnanien und Ätolien, und aus dem Thukydides muß man das einzige glimmende Lichtchen borgen, das sich über die streitigen Lagen verbreitet, die mit dem Amphilochischen Argos zusammenhängen.

Doch kehren wir nach Pleurona zurück. „Der Evenus“, sagt Strabo, „wendet, nachdem er bei Kalydon und Chalkis vorbeigekommen, seinen Lauf westwärts, nach der Ebene von Alt-Pleurona, und dann wendet er sich südlich zum Ausmünden.“ Gerade nun bei der beschriebenen Flußbiegung erhebt sich der mit diesen Trümmern besetzte Hügel, die in Hinsicht der Ausdehnung und des Stils zu den vorzüglichsten gehören. Einige der Steine waren neun Fuß lang; die Mauer ist gewöhnlich neun Fuß dick, an einer Stelle aber, die wie es schien, an die beiden Akropolis grenzte, war sie nur fünf Fuß mit Verstärkungen von fünfeinhalb Fuß im Geviert, welche die Binnenseite verdickten und auf welche wahrscheinlich Planken gelegt wurden, um die Bank (banquette, Brustwehr) zu bilden. Die Mauern umschlossen zwei Anhöhen, auf deren jeder eine Akropolis gestanden zu haben schien; die nordwärts gelegene war zum Teil zyklopisch. Das von der Mauer eingeschlossene Hochplateau mag etwa dreitausend Schritte im Umkreise halten, der niedrigere Teil ist wenigstens ebenso groß. Einige Ziegel und Mauersteine, härter als Feldsteine, waren die einzigen Überbleibsel, die ich sehen konnte. Eine griechische Faktion hat sich ein Denkmal gesetzt durch den völligen Umsturz solcher Mauern und solcher Stadt.

Während wir das „fruchtbare Gefilde“5 von Pleurona durchzogen, holten wir einige Leute mit Mauleseln ein, die mit allen ihren irdischen Habseligkeiten beladen waren. Sie erzählten uns, sie wären aus der Gegend von Jannena entflohen, mit der Absicht, sich in Griechenland niederzulassen, aber bei dem Kastell von Rumili angehalten, wo man ihnen zwölf Prozent vom Wert ihrer Maulesel und ihres Gepäcks abgefordert hätte. Nicht im Stande, das verlangte Geld zu zahlen und erbittert darüber, daß man sie der aufgeregten Rache wieder entgegenjage, kehrten sie dahin zurück, woher sie gekommen waren. „Tausende,“ sagten sie, „rüsten sich, aus Albanien zu flüchten; aber wir wollen ihnen schon sagen, was es mit der ‚Freiheit’6 auf sich hat.“

Ich weiß nicht, ob man diese Maßregel mehr als unpolitisch, oder als unmenschlich tadeln soll. Nach unserer Ankunft in Messolonghi erzählten wir diese Geschichte dem Distriktsgouverneur, welcher erklärte, die Forderung sei ganz ohne Wissen der Regierung gemacht, und er werde augenblicklich dem Ding ein Ende machen. Es ist aber überflüssig hinzuzusetzen, daß den Erpressungen, über die man sich beklagte, kein Ende gemacht wurde.

Drei Stunden nach Sonnenuntergang trafen wir vor dem Tor von Messolonghi ein. Wir klopften an und schickten um Erlaubnis zum Einlaß, das wurde aber abgeschlagen; wir forderten Lebensmittel und konnten keine erhalten - bemerkenswerte Anfänge zur Zivilisation! Und solche Einrichtungen hält man wirklich für glückliche Nachahmungen Europas. Unsere Diener und unsere Zelte waren vorausgegangen, während wir die Trümmer von Pleurona untersuchten, die wir erst nach völlig eingetretenem Dunkelwerden verließen. Die Diener hatten Befehl, wenn sie fänden, daß wir nach Sonnenuntergang nicht eingelassen würden, außerhalb der Mauern das Zelt aufzuschlagen. Wir sahen und hörten nichts von ihnen; eines unserer aber Pferde brach seinem Geruchssinn folgend los und als wir ihm nacheilten, stolperten wir über die Zeltstricke, wohin es uns geführt hatte.

In Messolonghi blieben wir drei Tage, fast immer den Verhandlungen zuhörend, oder auch sie veranlassend, die sich über das Protokoll und die Grenzen entspannen, über die Verhältnisse, Hilfsmittel und Aussichten von Akarnanien, über die von dem neuen Staat ausgeschlossenen Teile Ätoliens. Hier war eine große Zahl der griechischen Anführer und alter Armatolis versammelt: Vernachiotes, die Grivas und andere, die sich als halbe Taktikoi7 ansahen, das heißt, die auf der Liste der irregulären Regulären eingeschrieben waren, während andere ganz ungezähmt waren und sich selbst „Rebellen“8, nannten, zum Unterschied von den regulären Truppen.9

Die vom militärischen Gesichtspunkt aus genommene Unzulänglichkeit der neuen Grenzen war so offenbar, daß sich der Spott darüber mit Entrüstung vermischte. Ich muß gestehen, daß mich die Verschlagenheit einzelner Bemerkungen nicht weniger überraschte als verwirrte. „Der Herzog von Wellington,“ sagten sie, „ist der erste Kriegsmann in Europa; wir freuten uns deshalb, daß solch ein Mann über unsere Grenzfrage entscheiden sollte. Er hatte in Spanien kommandiert, wo die Art der Kriegführung der unsrigen ähnlich ist, und wo Berge, Wälder und Felsen Manneszucht und Kriegskunst herausfordern. Was sollen wir aber nun von diesem Protokoll denken, das den Frieden dadurch zu schließen vermeint, daß es uns eben die Positionen abnimmt, um die der Krieg geführt wurde und die einzigen Verteidigungsposten, durch welche der Frieden gegenwärtig erhalten wird?“ Ich bemerkte, der Herzog von Wellington sei durch fehlerhafte Landkarten getäuscht worden. „Dann,“ entgegneten sie, „hätte er auf die Ereignisse blicken sollen. Nicht dieser Krieg allein hat es bewiesen, daß Griechenland zwei Tore hat und daß ihr das eine nicht schließen mußtet, während ihr das andere offen laßt, und überdies mußten die Positionen unsere militärischen Grenzen werden, die wir im Stande waren zu halten und durch deren Festhalten wir ohne die Hilfe eines Protokolls den Frieden während der letzten zwölf Monate erhalten haben, und wäre es möglich gewesen, noch bessere zu finden, so hätte man die nehmen müssen.“

Wenn der Besitz der ausgeschlossenen Distrikte den Türken irgendeinen Vorteil bringen sollte, so könnte es nur dadurch geschehen, daß sie starke Kolonien anlegten, um alle Verbindung zwischen Albanien und Griechenland abzuschneiden. Das liegt aber natürlich ganz außer aller Frage. Sobald Griechenland unabhängig ist, kann die Pforte nicht länger wie bisher das System der griechischen Armatolis beibehalten. Keine türkische Bevölkerung könnte bewogen werden, sich zwischen den Albanesen und den Griechen anzusiedeln, sobald diese nicht länger von der Hilfe der Türken und ihrem Schutz gegen die Albanesen abhängig sind. Auf diese Weise ist dieser von Griechenland abgerissene Distrikt den Verheerungen der Arnauten preisgegeben und wird, statt der Türkei von Nutzen zu sein, nur dazu dienen, durch den Reiz des Plünderns den unruhigen Geist der Albanesen immer wach zu erhalten, unaufhörliche Zwistigkeiten zwischen der Pforte und Griechenland zu nähren und ein feindseliges Gefühl durch gegenseitige Anschuldigung und Gewalttaten zu verewigen. Hätten die Verbündeten in der öffentlich eingestandenen Absicht gehandelt, den Orient zu zerfleischen, so würden sie Preis und Bewunderung für ihre Einsicht und Erfindungsgabe geerntet haben. Das waren die Bemerkungen von Makris und Grivas.10

Auf die Engländer fällt alles Gehässige der Maßregel. Die Auslieferung der Griechen in Parga11 an ihren albanischen Feind hat den Namen Englands in Schmach gebracht, auf den man sonst mit Scheu und Ehrfurcht blickte. Später diente die Politik, welche aus den Ionischen Inseln die Familien derer vertrieb, die Ali Pascha12 „Klephti“ (Räuber) nannte (man vergleiche Hobhouse13), mit dazu, diese Provinz in Ali Paschas Hände zu bringen. Das Volk sieht jetzt in der gegenwärtigen Maßregel nur eine Fortsetzung derselben Politik. Es besteht Zweifel: Jene früheren Ereignisse würden nimmer so zum Volk gedrungen sein, ihr Eindruck würde nie so tief und so allgemein geworden sein ohne die Tätigkeit, womit die Regierungsbehörden selbst und ihre Agenten diese Nachrichten verbreiteten.

Wir waren ausnehmend zufrieden mit dem Benehmen, den Reden und dem äußeren Ansehen der meisten rumeliotischen Anführer. Es ist wahrlich ein trefflicher Schlag Menschen; ihre Fehler entspringen unmittelbar aus den schwierigen Verhältnissen, in denen sie leben, aber, woher kommt ihre Artigkeit, ihre Weltkenntnis, die Leichtigkeit im Ausdruck, die Schärfe ihrer Beobachtung, die glühende Wißbegierde und die Gabe, das Erlernte anzuwenden?

Messolonghi ist ein Platz, von dem man höchst schwer jemanden einen Begriff beibringen kann, der nicht türkische oder griechische Kriegführung gesehen hat. An beiden Seiten des Tores ist eine zwerghafte Nachahmung einer Bastion und einer Courtine, aber die Umgebung des Platzes ist nichts weiter als ein Weidengeflecht mit Erde darüber; rund herum fließt ein schmaler Graben mit drei Fuß tiefem Wasser. Diese Umzäunung erstreckt sich gegen Norden in einem Halbzirkel vom Ufer bis wieder zum Ufer. Indes findet sich noch eine Kraftanstrengung der Ingenieurkunst, die ich nicht vergessen darf: eine Lunette, in die man von der Höhe des Weidenzaunes hinabspringen kann, mit einer leisen Andeutung einer Contrescarpe und eines Glacis14. Außer an den Toren kann die ganze Höhe der Umwallung vom Boden des Grabens aufwärts nirgends über zwölf Fuß sein. Ich spreche nach dem Augenmaß und dem Gedächtnis, aber ich denke, ich habe eher zuviel angegeben als zuwenig.

Die Türken zogen drei Parallelen rund um die Stadt, die nächste etwa vier oder fünf Yards vom Graben, mit zahllosen Zickzacks. Diese, nebst den Breschebatterien und den entfernteren Linien zum Schutze der verschiedenen Lager, haben die ganze Ebene auf eine höchst merkwürdige Weise durchfurcht. Die Tatsache, daß Messolonghi endlich nur durch Hunger bezwungen wurde, ungeachtet der so regelrecht geführten Belagerung, die Unbedeutendheit der Verteidigungsmittel und die Menge der Angreifer rechtfertigt oder entschuldigt wenigstens die Eitelkeit der tapferen Verteidiger.

Das Erdreich ist zu lauter Höhlungen geworden und aufgeworfen durch das Zerspringen der Granaten und das Einschlagen der Kugeln. Der Boden ist ein Gemisch von Erde und Eisen, Splittern von Granaten und Kugeln, die gleich Steinen drinstecken, und innerhalb und außerhalb der Stadt liegen die bleichenden Gebeine und Schädel von Menschen und Pferden zerstreut.

Man hatte gerade die Schädel der Griechen gesammelt, die sich von denen der Türken durch die Stellung unterschieden, in der sie lagen. Besondere Verehrung wurde denen erzeigt, welche auf dem Weg lagen, den der Überrest der Besatzung bei dem letzten und verzweifelten Ausfall genommen hatte, wobei es nur wenigen gelang, sich durchzuschlagen. Ich nahm aus dem Haufen einen schön geformten Schädel, der die Spuren von vier Wunden an sich trug. Er war an der Stirn von einer Pistolenkugel gestreift, hinten rechts, waren zwei Säbelhiebe eingedrungen, aber nicht durchgedrungen; über dem linken Auge klaffte eine tiefe Spalte, Wunden die wohl bei dem versuchten Durchschlagen gefallen waren. Dieser Schädel war lange mein trauriger Gefährte.

Die Besatzung wohnte in Erdhöhlen dicht unter den Wällen, wurde aber durch das von allen Punkten kreuzende türkische Feuer arg mitgenommen. Jede Spur eines Gebäudes, von dem, was sonst die Stadt ausmachte, war verschwunden, bis auf die Trümmer einiger steinernen Häuser nahe der Bucht. Im Verhältnis zu der Ausdehnung des Umkreises fielen die meisten Granaten in den Mittelpunkt und wurden von den Türken so hoch geworfen, daß sie sehr tief in die Erde drangen und so, unter der Oberfläche zerspringend, wenig Schaden taten. Zweihundert Häuser waren jetzt schnell wieder aufgebaut oder hergestellt; ein kleiner Basar sah schon ganz hübsch aus und die Kaffeehäuser füllten sich mit Müßiggängern, die Billard spielten und Eis aßen. Wir waren bei dem Rasieren des Bräutigams und der Toilette der Braut, des ersten Brautpaares seit der Zerstörung und Widerherstellung der Stadt.

Wir plauderten lange mit dem Vater der Braut, der sie allein von einer zahlreichen Familie gerettet hatte. Ihre vergangenen Leiden schienen vergessen in der glücklichen Gegenwart. Ganz unmöglich kann ich das alle Stände durchdringende Jubelgefühl beschreiben; es war eine Wiederholung dessen, was ich ein Jahr vorher in Morea erlebt hatte: Kein Verschmachten mehr, keine Schrecken, keine eilige Flucht oder ängstliche Erwartung, keine abgezehrten Gestalten und gräßlichen Blicke, keine gebrochenen Herzen und zerrissene Kleider mehr, sondern statt dessen Kraft und Gesundheit, Friede, Hülle und Freude, festliche Kleider und lustige Töne. Freilich gehörten zu diesen fröhlichen Leuten nicht die Angehörigen der vom Protokoll betroffenen Ortschaften.

Wir verließen Messolonghi mit Bedauern und wurden bis an das Tor von einem Teil der Familie des Marki geleitet, eines alten Anführers, der vor Jahren eine Art von Unabhängigkeit auf den Echinaden behauptete, als legitimer Nachfolger des Königs, der bei der Belagerung Trojas dreißig Schiffe befehligte. Er war einer der Hauptverteidiger von Messolon -ghi; seine Frau und Töchter hatten die Weiberhaufen angeführt, die so wacker während der Nächte an den Festungswerken arbeiteten; bei Tage zu arbeiten verbot ihnen die morgenländische Sitte. Als wir in die Ebene kamen, wurden wir unaufhörlich durch die mit Wasser und Schlamm angefüllten Gräben, Zickzacke und Einschnitte gehemmt. Nicht ohne Verlust und Schaden, und nach einer mehrstündigen Mühseligkeit erreichten wir den Fuß des Hügels, auf dem die Ruinen stehen, die man „Kyria Iríni“ nennt, zwischen zwei und drei Meilen von Messolonghi. Wir hielten diese Trümmer nach ihrem Stil, ihrer Ausdehnung und Lage für Neu-Pleurona; der Hügel, auf dem sie liegen, ein Teil von Zygos, ist eine Fortsetzung des Kallidromos. Von seinem Gipfel hatten wir eine schöne und weite Aussicht auf die unmittelbar unter uns liegende Ebene von Messolonghi und auf die Küste von dem herrlichen Berge Chalkis bis an die Echinaden, die Lagunen und die Vivaria (Fischteiche), die von der See abgeschnitten und durch lange gerade Linien voneinander getrennt waren. Rechts seitwärts liegt das venezianische Anatolikó, gleich einer Lotusblume auf seinem kleinen Golf schwimmend. Meerabwärts entrollt die Ebene ihre reiche Anschwemmung vom Achelous und Evenus, bietet jetzt aber wenig mehr dar, um Almatheas Wahl Ehre zu machen, obgleich jetzt ein fetterer Segen als das Zentaurenblut die kalydonischen Gefilde befruchtet und der Achelous mit seinen „fetten Wellen“ neue Inseln angesammelt hat. Schon Strabo erzählt uns, Römer in Patras hätten die Fischteiche gepachtet, aber sie müssen jetzt viel größer und reicher sein als früher, und sind so erstaunlich voll, daß sie ganz lebendig scheinen. Ich hörte einen Ausdruck auf sie anwenden, von dem ich mich erinnere, daß die Ungarn ihn gebrauchen, wenn sie von ihrer Theiß reden: „Sie riechen nach Fischen.“ So ist also die Fruchtbarkeit der Erde durch die Ergiebigkeit der See ersetzt; Neptun ist auf das Land gelockt, um Behälter für die Flossenträger zu bilden, statt wie sonst überall ausgeschlossen zu werden, um Ceres’ Ähren Platz zu machen, und Amaltheas Horn muß, will man den Reichtum ihrer Lieblingsebene andeuten, jetzt ihre goldenen Garben und purpurnen Früchte mit Tonnen gesalzener Fische und Fäßchen geräucherten Rogens vertauschen.

Der Schauplatz vor uns aber, der sich von den Curzolero-Felsen oder Echinaden bis an die gegenüberliegende Küste von Morea erstreckt, hat noch ein anderweitiges Interesse. Hier wurde nämlich eine der größten Seeschlachten gefochten, die von größerem und dauernderem Einfluß auf Europas Verhältnisse gewesen, als irgend ein anderes Seegefecht von der Schlacht bei Actium an bis zu der von Trafalgar. Am 7. Oktober 1571, dicht an der Küste, die nun schweigend zu unseren Füßen ruht und auf den Gewässern, die jetzt so ruhig sind wie ein Landsee und nur von einem Segel befahren werden, waren fünfhundert Galeeren im tödlichen Kampf begriffen; zehn Meilen weit war das Wasser mit einer Masse menschlicher Wesen dick bedeckt, die Wut atmeten und Tod verbreiteten, die wilde Furie des alten Kriegs und der alten Waffen mit den erhabenen Schrecken des neuen Geschützes verbindend. Als die Sonne niedersank über diesem grausen Gemetzel, lagen 250 Schiffswracke regungslos auf den Wellen, gerötet vom Herzblut von 35 000 Menschen. Das war das Bild, welches die denkwürdige Schlacht von Lepanto darbot, von der Cervantes im hohen Alter sagte, die Erinnerung daran sei ihm lieber als der rechte Arm, den er dabei verlor.15

Die Streitkräfte der Türken und der Verbündeten (des Papstes, Spaniens und Venedigs) waren beinah ganz gleich; beide Teile waren gleich kampfbegierig, gleich siegvertrauend; auf beiden Seiten flößten ausgezeichnete Heerführer Vertrauen ein, erregten Nacheiferung, sicherten die kriegser fahrene Führung und verhießen einen verzweifelten Kampf. Die Türken östlich von Messolonghi, die venezianische Flotte segelte die Küste von Akarnanien herab, und als sie zwischen den Curzolero-Inseln durchfuhr, kam sie unerwartet dem Feind zu Gesicht. Die erste Abteilung der Verbündeten unter Doria16 ging soweit seewärts, daß das Zentrum und das Hintertreffen aussegeln und eine gerade Schlachtlinie bilden konnten; diese erstreckte sich vier Meilen weit, zwischen je zwei Schiffen war immer eine Schiffslänge freigeblieben.

„Sobald man die Ungläubigen bemerkte“, sagt Contarinis lebhafte Erzählung17, „erscholl die frohe Nachricht von Schiff zu Schiff. Dann begannen die Christen in der Freude ihrer Herzen die Verdecke zu räumen, Waffen überall zu verteilen, wo es not tat und sich selbst zu rüsten, je nach ihrer Art und Weise, einige mit Hakenbüchsen und Hellebarden, andere mit eisernen Kolben, Piken, Schwertern und Dolchen. Kein Schiff hatte weniger als zweihundert Soldaten an Bord; auf den Flaggschiffen waren drei oder vierhundert. Mittlerweile luden die Büchsenmeister ihr Geschütz mit viereckigen, runden und Kettenkugeln und rüsteten ihr Ernstfeuerwerk18 mit den Töpfen, Granaten, Kugelnetzen und anderen zum Abfeuern nötigen Dingen. Jedes Schiff war wie zu einem Fest- und Freudentag mit Flaggen, Wimpeln, Fähnchen, Panieren und Fahnen geschmückt; die Trommeln, Trompeten, Pfeifen und Hörner ertönten; ein allgemeiner Freudenruf erscholl durch die Armada, und jeder einzelne betete für sich zur heiligen Dreieinigkeit und zur gebenedeiten Mutter Gottes, während die Priester und manche Hauptleute von einem Schiffsende zum anderen eilten, Kruzifixe in den Händen tragend und die Mannschaft ermahnend zu dem aufzuschauen, der sichtbar vom Himmel herniedergestiegen sei, um die Feinde seines Namens zu bekämpfen. Bewegt und entflammt vom heiligen Eifer erhob sich die große Gemeinschaft zu einem Leib, einem Geist und einem Willen, den Tod verachtend und keinen anderen Gedanken hegend, als den, für unseren Herrn und Heiland zu fechten. Wer dem anderen Unrecht getan oder von ihm gelitten hatte, umarmte ihn als Bruder, und Brust an Brust vergossen die Versöhnten Tränen der Rührung. O du gesegnete und gnadenreiche Allmacht Gottes, wie wunderbarlich sind deine Werke an denen, die da glauben!“ (Contarini, 48 b.)

Zuerst nahten sich die Flotten langsam und majestätisch; die Sonne war schon über Mittag hinaus und schien daher blendend den Türken ins Gesicht, und da ein Westwind sich gerade erhob, bevor die Flotten aneinander kamen, so bekamen die Verbündeten auch den Vorteil des Windes, so daß, als das Kanonenfeuer begann, der Rauch den Türken gerade entgegengetrieben wurde. Ein Korsar, der zum Rekognoszieren vorausgeschickt war, hatte das Hintertreffen nicht gesehen, berichtete also falsch über die Anzahl der Christen und sagte überdies, die großen Galeassen im Vordertreffen hätten nur auf den Vorderteilen Kanonen. Die Türken segelten also furchtlos vorwärts, in der Voraussetzung, daß wenn sie der Vorderbucht vorbei wären, alle Gefahr vorüber sein würde. Groß war also ihre Bestürzung, als von jeder Schiffsseite ein dichtes, gut gezieltes und ununterbrochenes Feuer losdonnerte, wovon jeder Schuß traf, indem die Kanonen viel niedriger gestellt waren als die von den mächtigen türkischen Schiffen, Zerstörung überallhin verbreitend, wohin das Feuer reichte. Lange blieben die Moslemin diesen tödlichen Salven ausgesetzt, da ihnen der Wind in die Zähne blies, und so oft in Zwischenräumen der Rauch sich verzog, sahen sie eine gräuliche Verwirrung von zersplitterten Focken, Rahen, Masten und Segeln; hier spalteten Galeeren auseinander, dort standen andere in Flammen, einige versanken, andere trieben mit der Flut hinab, nicht mehr gelenkt, denn ihre Ruderbänke waren zerschossen, und überall war die Oberfläche der See bedeckt mit verwundeten, toten oder ertrinkenden Menschen. (Contarini, S. 51.)

Ali Pascha und Don Juan, jeder ausgezeichnet durch die Flagge des Oberbefehlshabers, segelten aus dem Gedränge. Dreimal wurde Alis Galeere geentert und seine Mannschaft bis an den Hauptmast gedrängt und dreimal wurden die Spanier zurückgeworfen, bis in einem verhängnisvollen Augenblick Don Juan, gedrängt von einer unverhältnismäßigen Übermacht, die dem Pascha zu Hilfe geeilt war, ohne die Möglichkeit eines Entsatzes rettungslos verloren schien. Dennoch kam noch zeitig Hilfe und Don Juan konnte den Kampf mit seinem ausgezeichneten Gegner erneuern, und als seine Enterer wieder Haken anschlugen an des Paschas Galeere und noch einmal aufs Verdeck sprangen, da fiel Ali von einem Flintenschuß, und seine Mannschaft streckte die Waffen. Des Paschas Haupt wurde vom Rumpf getrennt und auf einen Speer gesteckt, den Don Juan selbst auf der Spitze seines Mastes befestigte. Die bald erkannte grausige Trophäe verbreitete Schrecken auf der ganzen muselmanischen Flotte und entschied das bis dahin schwankende Los des Tages.

Das Siegesgeschrei der Verbündeten im Hauptkorps fand erfreulichen Widerhall am linken Flügel, doch am rechten ging das Gefecht noch fort mit weniger gesichertem Erfolge. Doria hatte sich in einem weiten und fernen Kreis geschwenkt, als wollte er den Feind überflügeln, und war deswegen nicht ins Gefecht gekommen. Das geübte Auge Uludschi Alis bemerkte plötzlich den großen Vorteil, den diese Lücke in der christlichen Linie ihm darbot; er stürzte sich auf fünfzehn so von ihren Genossen getrennte Schiffe, nahm eine maltesische und verbrannte eine venezianische Galeere.

Die überlegene Taktik des algerischen Befehlshabers hielt den Doria noch länger in Atem, bis jener durch die schon durchbrochene Linie der Christen mutig drang, auf die Curzolari lossteuerte und mit zwanzig oder dreißig Schiffen seines Geschwaders den Rückzug bewerkstelligte. Dieser kleine Überrest, nebst einer ebensogroßen Reserve war alles, was nach fünfstündiger Schlacht von der großen türkischen Armada übrig war. Furchtbar war es wirklich, sagt Contarini, die See anzusehen, die von Blut gefärbt und mit Leichen bedeckt war, und traurig, die zahllosen Verwundeten zu schauen, die von den Wellen fortgeschleudert wurden und sich an zerbrochene Schiffstrümmer klammerten! Da konnte man Türken und Christen durcheinander erblicken, die, während sie sanken oder schwammen, um Hilfe flehten, oder vielleicht auf demselben Brett um den Besitz rangen. Überall hörte man Schreien, Stöhnen oder Weherufen, und als der Abend niedersank und Finsternis die Flut bedeckte, wurde das Schauspiel nur noch um so grauenhafter.

Die Türken verloren in dieser Seeschlacht die kaum glaubliche Zahl von 40 000 Mann an Getöteten, Gefangenen oder Befreiten und über zweihundert Kriegsschiffe. Dennoch war binnen sechzehn Monden nach dieser mörderischen Niederlage das siegreiche Bündnis aufgelöst und ein Traktat unterzeichnet, der Venedig zum Tribut an die Pforte verpflichtete, „so daß es schien,“ sagt Voltaire, „als hätten nicht die Christen, sondern die Türken die Schlacht bei Lepanto gewonnen.“ Die Ursache ist aber einfach genug: In sechs Monaten hatten die Türken, eine Anstrengung machend, wie nur die Römer im Ersten Punischen Krieg, eine Flotte ausgerüstet gleich der verlorenen, und überlegen derjenigen, welche die Verbündeten besaßen, die der Schlacht ausweichend nicht die See halten konnten. Nichtsdestoweniger rettete der Sieg von Lepanto Venedig und hinderte die Türken daran, in Italien oder Spanien einzufallen. Sollte der Besitzer von Konstantinopel einmal wieder das Mittelmeer bedrohen, so ist zu fürchten, daß Venedig, Barcelona und Ancona keine Flotten wieder ausrüsten, um die Unabhängigkeit ihres gemeinschaftlichen Besitztums zu schützen. Die ehemalige Königin des adriatischen Meeres hat keinen Doria mehr, Spanien keinen Don Juan d’Austria, für deren Schläfe die Lorbeeren von Lepanto grünen könnten.

1Ein Stremma ist beinahe ein Dritteil eines Morgen Landes. (Ein Morgen Land (= acre) enthält 4,40 Quadrat-Yards: ein Yard 5 Fuß; Anm. d. Übers.)

2Griechisch: νῦν μὲν τεταπεινωμέναι, τò δὲ παλαιòν πϱóσχημα τῆς έλλάδος ἦν ταῦτα τὰ ϰτίσματα (Jetzt zwar liegen sie danieder, doch einst waren diese Bauwerke das Vorbild von Hellas = Strabo I. 9)

3Es ist kaum nötig zu bemerken, daß die Entfernungen nach Stunden gerechnet werden; eine Stunde im Osten, so gut wie in Deutschland, kann man eine französische Lieue (entspricht etwa 4 km) rechnen.

4François Pouqueville (1770-1838), französischer Reisender und Diplomat (Red.).

5Griechisch: εὔϰαϱπος ϰάμπος.

6Griechisch: ἐλευθεϱία.

7Griechischer Begriff für eine militärische Einheit (Red.).

8Griechisch: εμπέλλοι.

9Diese regulären Irregulären stehen auf der Stufe des Übergangs von den früheren Horden zu disziplinierten Truppen; sie sind nämlich dem regelmäßigen Aufrücken einander untergeordneter Grade unterworfen, aber keineswegs diszipliniert.

10Beides griechische Generäle, die sich bei der verzweifelten, letztlich aber doch gescheiterten Verteidigung Messolonghis gegen die Türken in den Jahren 1822 und 1825-1826 große Verdienste erwarben (Red.).

11Von Venedig gegründete Hafenstadt in Epiros (Red.).

12Ali Pascha von Jannena (1741-1822), dem es gelang, in Nordgriechenland von 1810 bis 1821 ein von der Hohen Pforte unabhängiges Gebiet einzurichten (Red.).

13John Hobhouse (1786-1869), der 1812 einen Reisebericht mit dem Titel „Journey into Albania and other Turkish Provinces“, erschienen in London, herausbrachte (Red.).

14Eine geschützte äußere Festungsmauer bzw. eine Erdaufschüttung, die verhindern soll, dass man Feinde von der Mauer wegen des toten Winkels nicht wahrnimmt (Red.).

15Hier irrt Urquhart, denn Cervantes verlor im Verlauf der Schlacht die linke Hand durch drei Pistolenschüsse. Ansonsten bliebe der Ausdruck auch unverständlich (Red.).

16Giovanni Andrea Doria, gest. 1606, war der Befehlshaber Flotte der sog. Heiligen Liga von 1571, der sogar während der Schlacht ein Beispiel für die bei solchen Gelegenheiten immer wieder anzutreffende Hinterlist der Venezianer bot (Red.).

17Giovanni Pietro Contarini, Historia de bello nuper Venetis a Selimo II. Turcarum Imperatore illato. Basel 1573. Zum Teil gleichzeitig erschienen bereits Übersetzungen des Textes in die gebräuchlichen europäischen Sprachen (Red.).

18Alter Ausdruck, dessen Gegensatz das zur Erheiterung dienende Feuerwerk ist (Red.).

Reisen unter Osmanen und Griechen

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