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KAPITEL 2

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Der Wind treibt Schmutz vor sich her, der das Vollgesichtsvisier meines Anzugs trübt. Ich wische ihn mit meiner behandschuhten Hand ab, dann schüttle ich meine Finger mit einer raschen Bewegung weitgehend sauber. Ein Sturm aus saurem Regen und korrodierendem Staub wütet in dieser Nacht, und man kann kaum etwas sehen. Hier am Rand der Stadt ist der Wind besonders stark, was auch an dem künstlich erzeugten Krater hinter uns liegt. Die Grabungsbagger laufen die ganze Nacht hindurch, bringen die Erde zum Beben und erfüllen die Luft mit Grollen, so als würde unablässig ein Unwetter am Horizont dräuen, ohne jemals loszubrechen.

Die Kamhawy-Kolonie ist groß genug, um als Stadt durchzugehen, aber es handelt sich im Wesentlichen um eine riesige Ansammlung von Fertigstrukturen und behelfsmäßigen Energiegeneratoranlagen, die zum Schutz zusammengedrängt am Rand eines Dschungels voll unbekannter Schrecken liegt. Und das Einzige, was die Wildnis im Zaum hält, ist ein Perimeter-Kraftfeld.

Das Leben auf Celes II ist gefährlich, war es schon immer. Vor einem Jahrzehnt gehörte diese Welt den automatischen Legionen romulanischer Bergbaumaschinen. Dann ermordete Shinzon den romulanischen Praetor, und ihr Sternenreich vergaß diesen Ort. Celes II erklärte sich für unabhängig, und eine Gruppe unzufriedener Rohstoffsucher errichtete ein »unabhängiges Bergbaukonsortium«. Ich bin mir sicher, dass sie verdammt stolz auf sich waren – bis zu dem Tag, an dem die Borg die anderen Städte dieses Planeten binnen weniger Minuten in Schutt und Asche legten. Die Sucher verloren keine Zeit und baten die Föderation um das Aufstellen von Terraform-Reaktoren, um die Atmosphäre zu reinigen. Nach allem, was ich hier so gesehen habe, ist das reine Zeitverschwendung. Diese äquatornahe Insel ist einer der letzten Flecken lebender Biomasse auf dem Planeten. Meiner Meinung nach sollten sie sie sterben lassen.

Doch die Föderation hängt an diesem zerschossenen Felsbrocken. Der Rest der Welt mag eine tote Einöde sein, aber solange dieser Krater Duraniumerz und Rohdilithium liefert, werden die Sucher und ihre Gäste dafür sorgen, dass es auf dieser heruntergekommenen Schrotthalde Nahrung, Getränke und Vergnügungen gibt. Komfort für sie selbst, Tod für alle anderen. Das ist eine Lektion, die sie von der Föderation gelernt haben.

Von außen betrachtet, glitzert Kamhawy wie ein Juwel. Strahlend, kraftvoll und unantastbar wirkt der Ort unter seinem unsichtbaren Kraftfeld. Aber ich weiß es besser. Wie so vieles, was die Föderation baut, ist dieser Schild schwächer, als er aussieht. Er ist voller Mängel. Hat Schwachstellen.

Er ist eine Blase. Blasen kann man leicht platzen lassen, wenn man weiß, wo man reinstechen muss. Ich aktiviere den Sendeempfänger meines Helms. »Kradech, Bericht.«

Mein Waffenbruder antwortet auf unserem sicheren Kanal. »Kradech hier. Sprich, Kinogar.«

»Sind die Ladungen angebracht?«

»Ich bin gerade beim letzten Paar.« Das schlechte Wetter und die wilden magnetischen Störungen des Planeten lassen unsere Kommunikationen vor Rauschen knistern. »Aktiviere die Sprengsätze in sechzig Sekunden.«

Ich überprüfe die Zeit auf der holografischen Anzeige meines Helmvisiers. Wir liegen vor dem Zeitplan. »Mach es richtig und in Ruhe. Wir haben keine zweite Chance.«

»Verstanden.« Der Kanal wird mit einem leisen Klick geschlossen.

Ein paar Schritte von mir entfernt studiert einer meiner Schützen, ein stiller Denker namens Drogeer, seinen Zielscanner. Obwohl er jung ist, habe ich gelernt, ihn in meiner Nähe zu behalten und seinem Rat zu folgen. Er ist selten bei uns: ein Schneeblut – ein Venolar in der alten Sprache. Es ist keine Leidenschaft in ihm, kein Zorn – aber auch kein Mangel an Guramba. Keine Angst. Nur kalte blaue Vernunft. Eiswasser fließt in seinen Adern.

Ich öffne einen privaten Kommunikationskanal von meinem Helm zu seinem. »Drogeer, Bericht.«

Seine Stimme ist monoton, ruhig. »Ziel hält Position. Große Anzahl von Lebenszeichen. Verschiedene Handfeuerwaffen, mehrere aktive Alarmsysteme. Verfolge einen neuen Feind in der Angriffszone.«

»Irgendwelche Komm-Aktivität von der Stationssicherheit?«

»Nichts auf ihren regulären Kanälen. Nichts, was von unserem Kommunikationsfilter angezeigt wird.«

»Sag mir Bescheid, wenn sich was ändert.«

»Geht klar.« Er scannt weiter. Er hat die ganze Zeit, während der er mit mir gesprochen hat, keinen Augenblick von dem Gerät aufgesehen. Ich schließe unseren Privatkanal und bewege mich weiter die Reihe entlang.

Mein Ingenieur Majaf ist damit beschäftigt, letzte Einstellungen an einer Gruppe von Geräten vorzunehmen, die am Stadtrand platziert wurden und alle auf einen der Kraftfeld-Emitter gerichtet sind. Er hat heute Abend gute Arbeit geleistet. Mit nur wenig Hilfe hat er drei Subraumverzerrungsgeneratoren und eine Gruppe von Sprengsätzen installiert. Es muss alles ineinandergreifen, einige Teile davon nach einem streng festgelegten Zeitplan, andere nur bei Bedarf. Wenn uns auch nur ein Teil im Stich lässt, kommt keiner von uns lebend von diesem Felsen weg.

Ich stehe neben ihm und bewundere seine Arbeit. Über einen sicheren Kanal frage ich: »Bereit?«

»Drück den Auslöser, und wir werden es herausfinden.«

Ich gehe weg und verfluche die Vier Winde, weil sie mir einen Ingenieur geschickt haben, der sich für witzig hält.

Minuten später erreiche ich den Rendezvouspunkt. Kradech und Drogeer sind bereits dort, zusammen mit einem halben Dutzend weiterer unserer Brüder. Ich zähle die Leute durch. Überprüfe ihre Namen in der Anzeige meines Visiers. Dann schalte ich auf die taktische Übersicht und versichere mich, dass alle unsere externen Vorbereitungen platziert und scharf sind. Alles sieht gut aus.

Ich aktiviere meine Disruptoren, ein Gewehr und eine Pistole. An der Luke, die in einen Schmugglertunnel und dann in die Stadt führt, halte ich an, um ein letztes Detail zu überprüfen. Ich wechsle auf meinen sicheren Hauptkommunikationskanal: »Kinogar an Seovong. Statusbericht.«

Haylak, der oberste Pilot meines Schiffes, antwortet: »Bereit zum Start auf dein Kommando.«

»Denk daran: Antrieb auslassen, bis ich ›Los‹ sage. Wenn du zu früh startest, wird das der Sicherheitsdienst der Station sehen.«

»Verstanden. Seovong Ende.«

Ich öffne die Luke und führe mein Team in den Tunnel hinunter und dann in die Randviertel von Kamhawy. Wir bleiben so lange wie möglich in den Servicetunneln – den Zugangsräumen unterhalb der Hauptverkehrsstraßen, von Rohrleitungen gesäumten Verbindungen unter und zwischen den Fundamenten der Gebäude.

Als wir uns endlich ins Freie wagen, befinden wir uns in einem der dunkelsten Teile der Stadt, inmitten der Mietcontainer, die die ärmsten Arbeiter der Anlage ihr Zuhause nennen. Die Straßen sind gesäumt von Ablenkungen für die Elenden und Überarbeiteten: Bars, Spielhöllen und Bordelle. Für diejenigen, die noch glückloser sind als ihre geknechteten Nachbarn, gibt es Pfandhäuser.

Aber das Wichtigste sind all die nicht gekennzeichneten Türen. Was sich dahinter verbirgt, hängt davon ab, wer man ist. Für die Schwachen gibt es auf der anderen Seite dieser Pforten nichts als Schmerz und Tod. Aber für die Starken, die Kühnen, die geborenen Raubtiere … sind diese Türen Zugänge zu ungeahnten Möglichkeiten.

Wir folgen dem Signal von Drogeers Peilgerät und erreichen genau so eine Tür.

Ich trete sie ein, stürme hinein und feuere aus allen Rohren.

Meine Männer stürmen an meiner Seite voran, auch ihre Waffen jaulen.

Kein Guramba, kein Ruhm.

»Ich weiß nicht«, sagte Kima. Die Orionerin blickte an mir hoch und runter, und als sie ein Bein über das andere schlug, fing ich den süßen Hauch ihrer Pheromone ein, die mich umschmeichelten. »Wo ist der Haken, Okona?«

Ich spielte den Unbedarften. Gab vor, ein wenig benommen zu sein, nur für eine Sekunde, damit sie nicht erkannte, dass ich schon lange gegen die geschlechtsspezifische Gedankenkontrolle ihrer Spezies immun war. »Kein Haken«, sagte ich. »Was Sie sehen, ist das, was Sie bekommen: eine Omega-Partikel-Kanone des Husnock-Militärs.« Wie ein übereifriger Gebrauchtschweberverkäufer präsentierte ich mit einer Hand meine Ware. »Frisch aus einem schlecht gesicherten Waffendepot der Breen auf Salavat.«

Kima erhob sich elegant und schritt um die Kiste herum. Wir waren über den Punkt des »Vertrauen-aber-Überprüfen« hinaus. Ich hatte ihren Tech-Nerd-Untergebenen jeden Zentimeter der OPK scannen lassen, um sicherzustellen, dass sie echt war und in der Lage, Verwüstungen in einer Größenordnung anzurichten, die man sich lieber nicht vorstellen wollte. Und ich war absolut offen gewesen im Hinblick auf die Sicherheitsvorkehrungen, die ich getroffen hatte, bevor ich die Waffe auf diese rückständige Schlammkugel gebracht hatte. Niemand konnte die OPK verwenden, bis ich die Sperre entfernte – ein Schritt, den ich erst dann vollziehen würde, nachdem meine UGO – meine unterstützende Geheimdienstoffizierin – bestätigt hatte, dass sie die volle Bezahlung erhalten hatte. So war es vereinbart worden.

Jetzt musste ich bloß noch den Handel abschließen. Ohne erschossen oder in die Luft gejagt zu werden.

Überall ringsum war das Zucken nervöser Finger an Abzügen zu vernehmen, während Kima vor der offenen Kiste auf und ab ging. »Ich muss zugeben, dass dies hier eine einmalige Gelegenheit darstellt. Auf dem Schwarzmarkt könnte diese Waffe ein stattliches Vermögen wert sein.«

»Könnte? Als ob es daran den leisesten Zweifel gäbe. Dieses Ding ist eine Latinum-Mine.«

»Alles, was so wertvoll ist, birgt auch seine Risiken.«

»Welche zum Beispiel?«

»Etwa Vergeltungsmaßnahmen. Woher weiß ich, dass die Breen nicht kommen und auf Rache sinnen?«

»Wer würde sich mit jemandem anlegen, der eine dieser Waffen besitzt?«

»Sie scherzen, Okona, aber …«

»Bitte, nennen Sie mich Thadiun.«

»Nein.« Sie richtete ihren Blick auf die Ware. »So lukrativ das hier auch sein mag, die Kanone zu transportieren, wäre Selbstmord. Die Breen werden nach ihr Ausschau halten und ebenso die Sternenflotte. Und die Klingonen. Und auch sonst jeder, der auch nur im Entferntesten auf einen Vorteil im jüngsten interstellaren Wettrüsten aus ist.«

Ich spürte, dass ich dabei war, sie zu verlieren. Und das nach all dem, was ich auf mich genommen hatte, um den Köder auszulegen! Ich setzte meine beste Unschuldsmiene auf und legte eine Hand auf meine Brust, so als käme das, was ich antwortete, wirklich von Herzen. »Ich verstehe, was Sie mir sagen wollen, Kima. Die OPK wird eine Menge Ärger anziehen, und Sie glauben nicht, dass der Profit das Risiko wert ist. Was wäre, wenn ich meinen Preis um fünfundzwanzig Prozent senke?«

Ihre Augen verengten sich, und ihre Nasenflügel blähten sich, wie bei einem aquatischen Jäger, der Blut im Wasser witterte. Sie schob sich näher an mich heran, und ihr Lächeln war beinahe so breit, dass sie mir die Zähne gezeigt hätte. »Was, wenn Sie Ihren Preis um sechzig Prozent senken?«

»Seien Sie vernünftig, Kima. Die OPK aus dem Breen-Raum zu bringen, war weder einfach noch billig. Ich kann meinen Preis unmöglich um mehr als dreißig Prozent senken.«

»Fünfundfünfzig.«

»Fünfunddreißig, und bei dem Handel verliere ich sogar noch Geld. Letztes Angebot.« Es war der klassische Fall eines Bluffduells. Wir hatten beide ein gutes Pokerface. Ich wartete mehrere Sekunden. Sie blinzelte nicht, also schloss ich den Deckel über der OPK und begann die Schlösser zu verriegeln.

Sie legte eine Hand auf das Kontrollfeld der Kiste. »Vierzig Prozent.«

»Was? Subventioniere ich Sie neuerdings? Nein, danke.« Ich schob ihre Hand beiseite und schloss die Kiste vollständig. »Wenn Sie nichts dagegen haben, mache ich mich jetzt auf den Weg zu einem Treffen mit ein paar ernsthaften Käufern auf …«

»Fünfunddreißig, einverstanden.« Kima wandte sich ihrem Consigliere zu, einem bulligen Zibalianer, dessen Gesicht, Hals und Arme vollständig von verschlungenen Tätowierungen bedeckt waren. »Kadan, bezahl diesen Mann.«

Genau drei Sekunden lang war ich ziemlich stolz auf mich.

Dann explodierte die Eingangstür von Kimas Versteck nach innen.

Die Lichter flackerten und wurden dunkel. Ein apokalyptischer Donnerschlag erschütterte das Gebäude, und Staub regnete von den Dachsparren in meine Augen. Mein Schließmuskel verkrampfte sich, als links und rechts von mir Disruptorfeuer kreischte und Kimas Leute niedermähte. Als das Kreischen und Heulen der Waffen wenige Sekunden später endete, waren die meisten Schläger des Orion-Syndikats in diesem Raum zu gut durchgegarten Fleischklumpen auf dem Boden reduziert worden. Nur Kima und ich standen noch, um den Trupp schwer bewaffneter Nausikaaner zu begrüßen, der in gepanzerte Kampfanzüge gekleidet hereinstürmte und sich um uns verteilte.

Der Anführer richtete seine Waffe auf Kimas Gesicht. Seine Stimme wurde durch einen Lautsprecher verzerrt, der in die Vorderseite seines Helmes eingelassen war. »Waffe! Wo ist sie?«

»Waffen?« Sie deutete auf die Handfeuerwaffen ihrer Leute am Boden. »Bedienen Sie sich.«

Der Obernausikaaner presste die Mündung seines Gewehrs gegen Kimas Kehle, genau über der Einbuchtung in der Mitte ihres Schlüsselbeins. »Kanone. Gib sie mir.«

Sie funkelte ihn an, ihre Stimme und ihr Körper fest wie ein Fels. Den Umstand fand ich recht amüsant, denn ich selbst zitterte wie ein Blatt im Sturm. Kima sah dem hässlichen Bastard direkt ins Gesicht. »Haben Sie irgendeine Vorstellung davon, wer ich bin? Oder von wem Sie hier stehlen?«

Die Mandibeln des Nausikaaners zuckten im Inneren seines Helms, während er mit seinem Gewehr herumfuchtelte wie ein Geistesgestörter. »Du? Kima. Von wem wir stehlen? Orion-Syndikat.« Er betätigte den Abzug und stanzte ein faustgroßes Loch in Kimas Brustkorb. Ihr Körper flog nach hinten und landete als schlaffer Haufen an der rückwärtigen Wand. »Ich? Derjenige, der das Sagen hat.«

Als er den Blick auf mich richtete, schenkte ich ihm ein dümmliches Grinsen. Ich weiß nicht, warum. Ich konnte es einfach nicht verhindern. Um ehrlich zu sein, ist es mir mittlerweile beinahe zum Reflex geworden. So als sei es das universelle Zeichen für Bitte tu mir nicht weh, wenn man wie ein Idiot grinst.

Er zielte mit seinem Gewehr auf mein Gesicht. »Kanone.«

Ich deutete auf die Kiste. »Da drin. Der Code für das Schloss ist neun-sechs-eins-Alpha-drei.«

Seine Waffe blieb auf mich gerichtet, während einer seiner Leute die Kiste öffnete. Sie scannten die OPK und bedeuteten ihm, dass sie hatten, weswegen sie gekommen waren. Ich gab mein Bestes, um klein und nicht bedrohlich zu wirken, die rechte Hand vor mir auf das linke Handgelenk gelegt, wo er sie gut sehen konnte. Mit einem Nicken schickte er den Rest seiner Männer zu der Kiste. »Für Transport vorbereiten.«

»Sie müssen sie erst nach draußen bringen«, sagte ich und handelte mir damit einen finsteren Blick von dem Oberschurken ein. »Die Orioner schirmen ihre Anlage ab. Man kann weder raus noch rein beamen.«

Es dauerte eine Sekunde, dann bestätigte einer seiner Männer meine Aussage. Der Trupp Untergebener fing an, nach Griffen an der Außenseite der glatten Polymerfrachtkiste zu suchen.

»Am besten packen Sie sie von unten«, schlug ich vor. »Und denken Sie daran, den Rücken gerade zu halten. Heben Sie sie mit den Beinen. Und nicht …« Ich bemerkte das warnende Funkeln des Bosses. »Nicht so wichtig.«

Als der Schlägertrupp die Kiste in Richtung des offenen Eingangs hievte, aktivierte ich das Fluchtprotokoll, von dem ich gehofft hatte, es an diesem Abend nicht zu brauchen. Glücklicherweise ging ich niemals in einen Raum, ohne einen Plan zu haben, wie ich auch wieder aus ihm herauskam.

Eine Berührung meines Armbandchronos schickte ein Signal an eine Reihe kleinerer Sprengsätze – zwei, die ich in der Brandunterdrückungsanlage des Anwesens sowie seinem Wasserzuleitungssystem versteckt hatte, und einen an der verschlossenen Seitenausgangstür, die drei große Schritte von meiner gewählten Verhandlungsposition entfernt lag.

Es gab eine rasche Abfolge von Blitzen und Schlägen, dann füllte sich der Raum mit heißem Dampf und dichtem Feuerlöschschaum – während gleichzeitig das Schloss und die Angeln der Seitentür in Stücke gesprengt wurden. Ich hörte, wie die Nausikaaner in dem beißenden Nebel hinter mir ihre Waffen abfeuerten, aber ich war bereits in Bewegung. Meine Schulter traf die Seitentür. Sie wurde aus dem Rahmen gerissen und fiel auf die Gasse draußen, mit mir obenauf. Ich prallte von der Wand auf der anderen Seite der Gasse ab, rappelte mich auf und rannte sofort weiter.

Als ich die Straße erreichte, nahm ich die Beine in die Hand und suchte nach Deckung – denn die Disruptorschüsse, die durch die Luft über meinem Kopf peitschten, machten deutlich, dass die Nausikaaner mich nicht so leicht davonkommen lassen würden.

Ich rannte, bis ich völlig außer Atem war und mir das Mittagessen wieder hochzukommen drohte. Ich nutzte alles, was mir Deckung gab: Müllberge, eine verlassene Frachtkapsel, ein holografisches Werbedisplay.

Die Nausikaaner blieben an mir dran und beharkten mich mit Disruptorschüssen. Einer versengte mir die Haare über dem rechten Ohr. Ein anderer streifte meine linke Ferse und sorgte dafür, dass ich einen halben Block lang eine Rauchfahne hinter mir herzog.

Ich wollte bloß ein wenig mehr als fünf Sekunden Abstand zwischen uns bringen. Gerade genug Zeit, um meinen Notfall-Rücktransport auszulösen, ohne dabei zu riskieren, erschossen zu werden, während ich darauf wartete, dass der Strahl mich erfasste und fortbrachte. Aber die langbeinigen Mistkerle waren schnell.

Als ich um eine Ecke bog, sah ich vor mir eine T-Kreuzung. Es wurde Zeit für einen der klassischen Tricks. Ich zog eine Mini-Kombo-Sprengladung von meinem Gürtel und schleuderte sie im Laufen hinter mich. Sie explodierte mit einem blendend weißen Impuls und einem Knall, der meine Eingeweide gegen meine alternden Knochen schlackern ließ, bevor sie die Gasse mit dichtem grauen Rauch füllte.

Endlich, ein paar Sekunden Deckung.

Ich schlug einen Haken nach links und rannte geduckt eine Treppe hinunter zu einer Tür unter dem Straßenniveau. Dann löste ich den Transporter-Rückruf aus und fing an, die Sekunden zu zählen.

Von hinten hörte ich, wie die Nausikaaner unbeholfen zum Stehen kamen, murrend und mit klappernder Ausrüstung, als sie auf engstem Raum zusammenstießen. Ich konnte nicht verstehen, was sie sagten, aber ich war mir ziemlich sicher, dass sie sich stritten.

Dann setzten sie sich in Bewegung. Und sie kamen in meine Richtung.

Ich zog meinen Nalori-Blaster und stellte mich mit dem Rücken zur Wand.

Im Kopf hatte ich bis fünf gezählt, aber ich spürte nichts von der tröstenden Umarmung des ringförmigen Begrenzungsstrahls des Transporters. Hatte ich falsch gezählt? War mein Signal verzögert worden? Oder störten die Nausikaaner die Signalverstärker der Stadt?

Wenn dieses Rückruf-Signal nicht durchkommt, wird das ziemlich hässlich enden.

Durch dünner werdende Rauchschwaden sah ich die Nausikaaner – zuerst nur Schatten, dann Silhouetten. Ihre Umrisse wurden mit jedem Schritt, den sie in meine Richtung machten, schärfer.

Wie waren sie mir gefolgt? Durch schieres Glück? Oder waren ihre Helme besser ausgestattet, als sie aussahen? Ich fürchtete, ich würde es auf die harte Tour herausfinden.

Ich hob meinen Blaster und nahm den Anführer aufs Korn.

Mein Finger verkrampfte sich um den Abzug …

Ein dumpfes Druckgefühl, eine lähmende Umarmung. Der Begrenzungsstrahl. Ein paar Sekunden zu spät, aber gerade rechtzeitig, um meine Position zu verraten. Einfach großartig!

Ich war wie erstarrt. Jetzt meine Waffe abzufeuern, wäre Selbstmord gewesen – das geladene Plasma wäre im Begrenzungsstrahl gefangen gewesen, wo es ein paar Tausend Mal abgeprallt wäre und mich in ein gut durchgebratenes Stück Hackfleisch verwandelt hätte. Meine Sicht auf die Nausikaaner verblasste, während ich in schimmernde Partikel eingehüllt wurde, doch im letzten Moment vor dem Transport sah ich noch, wie der Anführer auf mich schoss. Sein Disruptorschuss prallte an dem Begrenzungsstrahl ab und traf den Nausikaaner hinter ihm.

Alles wurde weiß – und dann stand ich in der Transporternische meines Schiffs, eines heruntergekommen aussehenden mancharanischen Sternenhüpfers namens Tain Hu.

Der Begrenzungsstrahl ließ mich frei. Während ich meinen Blaster holsterte und aus der Nische hastete, um mich durch den Mittelgang zum Cockpit zu begeben, betete ich, dass noch immer genug Zeit blieb, um dieses Chaos wieder in Ordnung zu bringen. Ich kam gerade rechtzeitig dort an, um mitzubekommen, wie etwas, das nach einem nausikaanischen Schiff aussah, mit vollem Schub losschoss – direkt auf das Kraftfeld der Stadt zu.

Sind die irre? Wenn sie den Schild treffen, sind sie so gut wie …

Sengend weiße Blitze erhellten den Rand der Kamhawy-Kolonie an mehreren Stellen. Sekundärexplosionen folgten. Der normalerweise unsichtbare Energieschild flackerte einen Sekundenbruchteil lang golden, bevor er stotterte und ausfiel.

Leise fluchend, sah ich zu, wie die Angreifer davonschossen. Dann aktivierte ich die Sensoren der Tain Hu und konnte sie gerade lang genug auf deren Schiff ausrichten, um zu bestätigen, dass die Besatzung komplett aus Nausikaanern bestand – und dass sie die Husnock-Waffe an Bord hatten.

Ich sprang in meinen Pilotensessel und streckte den Arm aus, um den Antrieb der Tain Hu zu starten und die Bastarde zu verfolgen. Im nächsten Moment blockierte ein Kraftfeld den Eingangsbereich meiner Dockbucht. Es schimmerte in unheilvollem Rot, und mein Schiff bebte, als es rüde von einem Traktorstrahl erfasst wurde.

Eine automatische Nachricht aus dem Sicherheitsbüro der Stadt erschien auf meinem Statusmonitor.

Abriegelung erfolgt. Starts oder Landungen sind gegenwärtig verboten. Inspektionen bei allen angedockten Schiffen sind möglich. Bitte bleiben Sie, wo Sie sind, bis Sie weitere Anweisungen erhalten.

Ich seufzte. Großartig! Ich bin geliefert.

Es war davon auszugehen, dass die Signalkontrolle von Kamhawy alle regulären Subraumfrequenzen blockierte. Glücklicherweise – oder angesichts meiner misslichen Lage vielleicht auch nicht – funkte das verborgene Quanten-Komm-Gerät der Tain Hu auf keiner Frequenz, die die Station blockieren oder abfangen konnte. Ich aktivierte den Quantensendeempfänger und wählte den Kanal meiner Mitstreiter. Ich wusste, dass ihnen nicht gefallen würde, was ich ihnen zu melden hatte. Wie gewöhnlich.

Ein Hinweislämpchen leuchtete grün und bestätigte damit, dass der Kanal offen und gesichert war. »Exeget, hier ist Agonist. Hören Sie mich?«

Ich hatte mal gefragt, warum wir eigentlich Codenamen auf einem Kanal nutzten, der eigentlich unmöglich abzuhören sein sollte. Die Antwort hatte exakt meiner Erwartung entsprochen: Gehen Sie immer davon aus, dass jemand zuhört. Selbst wenn es unmöglich ist? Gerade dann.

Eine fröhliche Frauenstimme meldete sich über die Verbindung. »Hier Exeget. Sprechen Sie, Agonist.«

»Ich nehme an, Protektor hört mit?«

Eine kraftvolle Männerstimme antwortete. »Natürlich tue ich das. Wie ist Ihr Status, Agonist?«

»Operation Marrakesch ist schiefgegangen.«

»Was für eine Überraschung«, erwiderte Protektor. »Einzelheiten, bitte.«

Ich streifte verbrannte Haarüberreste von meinem Schädel. »Das Treffen wurde von nausikaanischen Banditen gestört. Gut bewaffnet, gut ausgebildet, und sie wussten, wonach sie suchten.«

Exeget stöhnte. »Oh nein! Bitte sagen Sie mir nicht, dass sie …«

»Die OPK mitgenommen haben? Ich fürchte doch. Einer von Kimas Leuten muss geredet haben.«

»Können Sie sie verfolgen?«, fragte Protektor.

»Negativ. Die Nausikaaner haben sich ihren Weg rausgeschossen und eine Menge Chaos hinterlassen. Ich sitze zusammen mit dem Rest der Stadt in einer Abriegelung fest – Gott weiß, für wie lange.« Ich überprüfte meine Sensorlogbücher. »Ihr letzter bekannter Flugvektor war zwei fünf acht zu zwölf. Aber sie könnten einfach überallhin unterwegs sein, und sie haben niemanden zurückgelassen, den ich befragen kann. Das heißt, die sind fein raus, und wir stehen dumm da.« Erschöpfung und der unvermeidliche Adrenalinsturz überwältigten mich, und meine Hände fingen an zu zittern. Es wurde höchste Zeit für einen ordentlichen Drink. »Also, was machen wir jetzt, Leute? Irgendwelche Vorschläge?«

Protektor klang nicht glücklich. »Für einen Mann, der soeben eine Husnock-Waffe verloren hat, die einen Planeten knacken kann? Ich empfehle Seppuku

»Ein sauber erledigter Auftrag! Trinkt, meine Freunde!« Ich lasse eine halbe Flasche risanischen Wein meine Kehle hinunterfließen, schlucke und rülpse so laut, dass die Schotten wackeln. Dann lache ich, während Kradech mir auf den Rücken schlägt, und reiche die Flasche an Majaf weiter. Niemand schert sich darum, wie selten der Wein ist. Oder dass Risa genauso tot ist wie Nausikaa und dass dort niemals wieder Weintrauben wachsen werden. Wir wissen bloß, dass der Wein gut und reich an Ethylalkohol ist, der uns den Geschmack des Sieges versüßt.

Selbst unser junger Heißsporn Grendig feiert ausgelassen, und dieser Keebets wurde von meinem Querschläger erwischt. Er lehrt seine zweite Kanne tiburonianischen Schnaps und präsentiert Kiruna seine »Kampfwunde«. Sie ist ein doppelt so guter Scharfschütze, wie er jemals sein wird, aber sie lässt ihm seinen Spaß, denn für beide ist es schon eine lange Zeit her, seit sie die Gelegenheit hatten, sich mit jemandem zu paaren. Das scheint eine heiße Nacht zu werden. Ich bedaure schon jetzt ihre Kojennachbarn.

Drogeer bleibt wie immer in sich gekehrt. Er sitzt mit dem Rücken an die Wand gelehnt auf dem Deck und zieht sich narkotisierende Dämpfe durch seine flüssigkeitsgekühlte Pfeife rein, die im Moment auf Ferenginar der letzte Schrei ist. Die nebelhafte Droge passt zu unserem Venolar-Bruder. Sie macht ihn ernst. Vertieft seine Ruhe.

Ich? Ich halte mich an den Fusel.

Kradech kommt mit einem Paar Erdentrommeln aus seinem Quartier zurück, die, wie er sagt, Bongos heißen. Sie klingen lächerlich in meinen Ohren, aber kaum dass sie sich in den Lärm all der anderen improvisierten Schlaginstrumente eingefügt haben, die meine Besatzung im Laufe der Jahre angesammelt hat, stören sie mich nicht mehr. Es ist alles Teil des Rhythmus. Teil des Liedes. Irgendwann singen alle mit – außer Drogeer natürlich. Aber ich sehe, wie er mit dem Kinn nickt, immer im Takt. Er gibt sich abgebrüht, aber ich weiß, dass er das Tempo in seinem Blut fühlt, genau wie der Rest von uns. Tief im Inneren ist er immer noch Nausikaaner.

Brüllendes Gelächter erfüllt die Messe. Ich lasse den Blick schweifen. Kradech, der geborene Selbstdarsteller, hat die Bühne übernommen, und er hält Hof.

»Und dann tritt Kinogar die Tür ein«, bellt er den Jünglingen entgegen, als hätten sie die Geschichte heute Nacht nicht schon zweimal gehört. »Und er fackelt! Sie! Ab!« Er tut so, als würde er mit einem Disruptorgewehr auf Autopuls feuern, wobei er die Garbe über die Gruppe aus Jünglingen zieht, die voller Begeisterung lachen, während sie wanken und in einem wilden Durcheinander zu Boden fallen, das fröhliche Pantomimenspiel eines gewaltsamen Todes.

Ich schaue ihnen zu und frage mich unwillkürlich, ob irgendjemand irgendwo schon mal eine ähnliche Darbietung über das Ende von Nausikaa gegeben hat. Ob er genauso viel Jubel dafür bekam, die Toten zu verhöhnen. Dann dränge ich mein Selbstmitleid zurück. Gebe dem Alkohol die Schuld dafür, mich gefühlsduselig gemacht zu haben. In dieser Nacht soll gefeiert werden! Wir sind Sieger und mit Beute reich gesegnet.

In der Zwischenzeit kreist Kradech um die Jünglinge. Seine Geschichte ist noch nicht vorbei. »Und dann haben wir diesen Männsch durch die Straßen gejagt! Durch die Gassen! Treppen hinauf und runter in die Kanalisation! Und die ganze Zeit hat er geheult und gejammert und sich aufgeführt, als sei er ein verängstigtes kleines Yefu! Und warum?«

Die Jünglinge schreien wie aus einem Mund: »Weil er ein MÄNNSCH ist!«

Ich schnappe mir eine frische Flasche Wein und öffne sie, indem ich den oberen Teil des Halses gegen die Zarge des Eingangs schlage. Die Hälfte des Inhalts spritzt auf die Vorderseite meines Hemds und meiner Weste, während ich nach hinten marschiere und mir dabei den scharlachroten Fusel in einem langen Zug in den Rachen schütte. Ich lasse meine bestiefelten Füße aufs Deck knallen, meine Schritte wie Donnerschläge, die meine Anwesenheit verkünden, während ich nach hinten stapfe und dann in den Frachtraum hinuntersteige.

Dort unten sichten unser Chefarzt, Doktor Veekhour, und mein zweiter Offizier, Zenber, alles, was wir den Orionern abgenommen haben.

Ich halte meine beinahe leere Flasche über den Kopf. »Zählt ihr wieder Zeug? Wisst ihr zwei nicht, dass oben in der Messe eine Feier läuft?«

Veekhour blickt zu mir auf. Seine Mandibeln zucken in mildem Unwillen. »Wir sind gleich da.« Er fängt einen Blick von Zenber auf. »Aber wo du schon hier bist«, fügt er hinzu, »schau dir das mal an.«

Die zwei sind solche Detailfanatiker. Sorgfältige Logbücher. Präzise Zählungen. Ich mache gern Witze über ihre Liebe für Papierkram, aber in Wahrheit wären wir ohne sie schon vor langer Zeit verhungert, irgendwo ohne Treibstoff im All hängen geblieben oder schlimmer. Ich begebe mich an ihre Seite und zu der Frachtkapsel, die wir aus Kimas Versteck mitgenommen haben. »Was ist wichtiger, als mit dem Rest von uns zu feiern?«

Zenber reicht mir eine Datentafel mit seiner aktualisierten Inventarliste. »Es war ein guter Raubzug heute Nacht. Latinum. Waffen. Seltene Drogen, die auf dem Schwarzmarkt gut nachgefragt werden. Aber das hier …« Er blickt hinab in die offene Kiste. »… ist zu heiß für uns.«

»Wovon redest du?« Ich folge seinem Blick. Und dann bin ich verwirrt. Ich spüre, wie sich die Falten auf meiner Stirn vertiefen, als ich finster auf das fremdartige Gerät im Inneren der grauen Polymerkiste schaue. »Was ist das?«

»Artillerie«, sagt Zenber.

»Was für welche? Das Ding stammt nicht aus der Föderation. Oder von den Klingonen. Oder Romulanern. Oder Breen.«

Ich sehe den besorgten Blick, den Zenber und Veekhour wechseln, dann überbringt mir Zenber die schlechten Nachrichten: »Husnock.«

Aus meinem Gesicht weicht alles Blut, und meine Blase scheint auf einmal zum Platzen gefüllt mit Pisse. Wir sitzen hier auf einem Vermögen – und haben uns gleichzeitig eine Zielmarkierung auf den Rücken gemalt. »Der Hehler sagte, wir würden was Besonderes dort finden. Er hat nichts von Husnock gesagt.«

Ich marschiere um die Kiste herum auf die andere Seite, nicht, weil ich einen guten Grund dafür gehabt hätte, sondern bloß, um meiner Nervosität ein Ventil zu geben. Meine Gedanken überschlagen sich. Das Ding könnte der Schlüssel zu unserer lange verzögerten Rache sein. Wenn es uns nicht alle umbringt.

Zenber starrt die Waffe an, als erwarte er von ihr, dass sie zu ihm sprechen würde. Dann schüttelt er den Kopf. »Das ist übel. Erinnerst du dich an Slokar und die Patrioten des Windes?«

»Slokar war ein Narr«, erwiderte ich, die Stimme gesenkt zu einem Knurren. »Nachlässig. Keine Disziplin.«

Veekhour bleibt skeptisch. »Er hat nicht unrecht, Kinogar. Gefährliche Leute wollen dieses Ding. Die Sternenflotte, Klingonen, Romulaner, Breen – ganz zu schweigen vom Orion-Syndikat und jetzt auch die Dashkari-Barone. Jeder von denen würde uns dafür umbringen.«

»Wir können das nicht mal verkaufen«, sagt Zenber. »In dem Augenblick, in dem wir zugeben, dass wir es haben, werden wir zu den meistgesuchten Flüchtlingen der Galaxis werden. Jeder von uns wird zum Abschuss freigegeben sein.«

Mit einer Geste, als würde ich Fliegen verscheuchen, wehre ich ihre kleinliche Furcht ab. »Genug! Schluss mit dieser Panikmache! Wenn ihr euren Guramba verloren habt, schert euch von meinem Schiff!« Ich stütze mich auf die Seiten der Kiste und betrachte die todbringende Beute, die mir in die Hände gefallen ist. »Du hast recht, Zenber: Wir können das Ding nicht verkaufen. Aber ich kann es auch nicht wegwerfen. Wir haben es gewaltsam erobert. Deshalb gehört es jetzt uns. Und ich beabsichtige, es zu nutzen.«

Die Augen des Doktors weiten sich. »Es zu nutzen

»Ohne zu zögern oder Mitleid zu haben.« Ich strecke die Hand aus und streichle die Kanone. »Wir haben schon viel zu lang am Rand der Galaxis gelebt, haben leichte Ziele bestohlen und die Schwachen ausgeraubt. Jetzt haben uns die Vier Winde die Stärke geschenkt, um unseren Kampf mit den Feinden aufzunehmen, die unseren Zorn am meisten verdienen. Für Nausikaa und sein ganzes Volk werden wir die Föderation für ihre Arroganz und ihre Gleichgültigkeit bezahlen lassen. Nach all diesen Jahren … werden wir uns nehmen, was man uns schuldet.«

Star Trek - The Next Generation: Kollateralschaden

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