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Während der Justizapparat immer noch im Wasser herumstand, setzten die anderen ihre Reise durch den dichten Wald fort, wanderten wurzelige Pfade hinauf und streiften auf Feldwegen über sonnendurchflutete Wiesen bis nach Reischen mit seinen antiken Holzbauernhäusern und weiter runter nach Zillis.

«Hier müssen wir unbedingt die romanische Bilderdecke in der Kirche Sankt Martin angucken gehen», sagte Dorothea. «Das künstlerische Werk wurde wohl durch die christlichen Visionärinnen und Visionäre inspiriert, die durchaus auch einen Blick in die Anderswelt riskiert haben. Ob die das Ganze bereits in Gut und Böse eingeteilt haben, sei mal dahingestellt. Das haben dann wohl eher ängstlichere Naturen getan. Es kann nämlich auch einfach innen und außen beziehungsweise Leben und Tod bedeuten. Als natürlicher Zyklus. Nicht als biblische Sicherheitsplattform in Opposition zu allem, was nicht gar alle Klerikalen verstehen.»

«Oh Mann, das war jetzt eine lange Rede», begann Prior Hans-Peter schon wieder zu schwitzen und zog sein allzeit bereites Stofftaschentuch hervor.

Pfarrer Jacques kicherte nur: «Wir Reformierten sind nicht so schlimm im Verteufeln.»

«Lassen wir die einzelnen Felder doch einfach auf uns wirken», besänftigte Theo, als sie vor der Kirche angekommen waren und nun hineingingen. Sie legten den Kopf in den Nacken und taten, was Theo ihnen geraten hatte. Sie ließen jedes einzelne Bildchen im Bild auf sich wirken, Innenfelder und Randfelder, ohne irgendetwas zu interpretieren.

Die vertauschten Bronzebecher

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