Читать книгу Die Geisterbande und das Tor zum Himmel - Dennis Weis - Страница 4
Epilog
ОглавлениеDie letzte Mission auf Gottes Erden hatte Purgiel ziemlich geschlaucht. Er musste seine gesamte Kraft einsetzen, um eine Apokalypse zu verhindern. Den Auftrag, den der Herr ihm höchstpersönlich aufgetragen hatte, war ein voller Erfolg, denn schließlich gelang ihm die Rettung.
So begab er sich zurück zu Seinesgleichen in den Himmel. Er wusste wie man hineinkam und wieder heraus. Aber das sollte schließlich geheim bleiben. Kein Mensch sollte je erfahren, wie oder wo man hineinkommen könnte. Gerade jetzt, wo Gerüchte über Menschen existieren, die in die Unterwelt oder sogar ins Totenreich gelangen konnten, machten sich die Wesen im Himmel schon Sorgen.
„Dies ist unbegründet“, meinte Fiduciael, „schließlich sind alle Könige der Unterwelt zu dumm und kommen an die Klugheit und Vorsehungskräfte unseres Herren nicht heran.“
„Das klingt nicht gerade bescheiden“, entgegnete Previdael, der sich in diesem Moment der Unterhaltung anschloss.
„Ihr wart nicht dabei als die Welt drohte unterzugehen“, äußerte sich Purgiel, „ich hingegen schon und ich sage euch, es war schrecklich. Diese Massen an Monstern.“
„Du hast sie besiegt- der Herr gab dir die Kräfte dazu“, sagte Fiduciael, „wozu die Sorgen?“
„Es ist mehr eine Ahnung“, machte Purgiel klar, „nicht mehr und nicht weniger.“
„Du machst dir immer solche Gedanken“, entgegnete Previdael, „verschwende sie nicht an solche Gedankenblitze, die dich fehlleiten können, so wie einst Luzifer.“
„Der Vergleich hinkt, denn ich sehe die Menschen als Gottes Krönung und nicht als minder wert als Unseresgleichen“, konterte Purgiel.
Andererseits entwickelte er immer mehr das Gefühl, dass seine Brüder und Schwestern dies anders empfanden. Viele Engel sahen sich, natürlich still und heimlich, doch als das bessere Wesen als die schnöden Menschen, die im Grunde nichts als Ärger machten. In vielen Tausend Jahren Menschheitsgeschichte fabrizierten sie eine Katastrophe nach der anderen. Die Griechen, die Römer, die Perser, die Engländer, die Franzosen, die Chinesen, die Portugiesen, die Spanier oder die Deutschen- alle führten Kriege. Sie schlachteten, meuchelten, töteten, mordeten, plünderten und verschandelten ihre Feinde aus, die zuvor noch Freunde waren. Viele Engel verstanden nicht, weshalb ein freier eben auch seine Schattenseite hatte und zum Kreislauf dazugehörte. Denn die Menschen waren ebenso gütig, hilfsbereit, retteten andere, hielten die andere Wange hin und schafften Frieden.