Читать книгу Der Lobpreis-Trainer - Detlev Reich - Страница 9
Zuallererst
ОглавлениеLobpreis und Anbetung ist ein sehr breites Thema und es gibt dazu die unterschiedlichsten Ideen und Vorstellungen. Ich habe folgende Erfahrung gemacht: Wenn ich zehn Leute frage, was für sie persönlich Lobpreis bedeutet, bekomme ich 20 verschiedene Antworten.
Mir hat die Definition von Darlene Zschech von der Hillsong-Church in Australien am besten gefallen. Sie drückte es einmal so aus: „Lobpreis ist eine Reise.“ Das gefällt mir, denn es stimmt: Lobpreis bedeutet, unterwegs zu sein – und nicht, bereits am Ziel angekommen zu sein. Manchmal ist der Weg schön, manchmal steinig und schwer. Doch wie auf einer Reise wird man immer wieder neue Dinge entdecken. Und gerade, wenn man denkt, mehr und mehr wirklich zu verstehen, worum es eigentlich geht, erwartet einen hinter der nächsten Biegung etwas völlig Neues und Gewaltiges.
Dieses Buch richtet sich in erster Linie an Personen, die in einer Kirche Menschen „im Lobpreis anleiten“ – sei es als Lobpreisleiter/in, Sänger/in, Instrumentalist/in oder als gesamte Band (der Einfachheit halber, möchte ich mich nun im Folgenden auf die Form: Musiker, Sänger, etc. beschränken und damit natürlich Männer und Frauen ansprechen). Ich möchte in diesem Buch weniger auf die geistliche Basis für den Lobpreis eingehen. Denn eine lebendige Beziehung zu Jesus und das Hören auf das, was er will, ist für mich die Grundvoraussetzung jeglicher Lobpreis-Arbeit überhaupt. Soll heißen: Wenn diese Basis fehlt, kann man alles Musikalische und jegliche Performance von vorneherein vergessen. Doch auch wenn ich diesen Punkt nur streifen werde, will ich dich gleichzeitig ermutigen, dich mit diesem Thema zu beschäftigen.
In diesem Buch möchte ich mein Hauptaugenmerk auf die Abläufe richten, die für ein Musik-Team in einer Kirche wichtig sind sowie auf die Performance auf einer Bühne in einem Gottesdienst. Denn gerade das Zusammenspiel einer lebendigen und intensiven Jesus-Nachfolge und guter Kommunikation auf der Bühne, finde ich spannend und notwendig, näher betrachtet zu werden.
Wenn du dieses Buch liest, möchte ich dich bitten, immer deine geistliche Ausrichtung und auch deine persönliche Nachfolge im Auge zu behalten. Es geht viel um Techniken und Kommunikation, die – wenn sie ohne Substanz und Herz daherkommen –, zumindest auf Dauer ziemlich „hohl“ sind und der tiefsten Bestimmung von Lobpreis kaum dienen, ja, ihr manchmal sogar entgegenstehen können.
Gott liebt es, wenn wir ihm von ganzem Herzen nachfolgen. Darum sind für mich auch die Vorbereitung, das Einbringen von Gaben und Talenten und auch jegliche Überlegung, wie man Dinge optimieren könnte, ein Zeichen meiner inneren Haltung. Ich möchte es jeden Tag neu lernen, für Gott und sein Reich das Beste zu geben – und zwar mit dem, was mir zur Verfügung steht. Dies kann bei jedem unterschiedlich aussehen, aber jeder hat sein ganz persönliches „Bestes“, das er geben kann. Ich spreche hier nicht von Perfektionismus, sondern vom großzügigen Geben dessen, was jedem Menschen im Rahmen seiner ganz speziellen Gaben, seiner Ressourcen, Finanzen und seiner Zeit möglich ist – und das natürlich stets im Zusammenspiel mit den anderen Verantwortungen, in denen er steht wie Familie, Beruf usw.
Jeder liebt es, das Beste zu bekommen und echte Qualität zu erleben. Darum bringen wir unsere Herzenshaltung Gott gegenüber auch damit zum Ausdruck, dass wir ihm unser Bestes geben und Wert auf Qualität legen.
Ich wünsche dir für deinen Dienst und deine Aufgabe von Herzen Gottes Segen und immer wieder neue Ideen und Motivation. Dein Dienst im Musik-Team einer Kirche ist ein wertvoller und wichtiger Dienst. Nutze dieses Buch, um dich in den verschiedenen Bereichen fortzubilden. Denn so wie jemand an seiner musikalischen Gabe arbeitet, kann und sollte er auch an seiner Performance und den Abläufen arbeiten.
Die Menschen heute sind es gewohnt, im Fernsehen, im Theater oder bei Musicals hohe Qualität geboten zu bekommen und Moderatoren und Performer zu erleben, die gekonnt kommunizieren. Wenn wir als Kirche diese Menschen erreichen möchten, dann müssen auch wir uns Fragen zur Qualität unseres Auftritts und der Art unserer Kommunikation stellen und daran arbeiten. Denn alles hat nur ein Ziel: Gott anzubeten und den Menschen im Gottesdienst eine Möglichkeit zu bieten, von Herzen mit einstimmen zu können.