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Kapitel 3 Der Lauf der Götter

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Brahman, das Sich selbst im Universum als das Beständige darstellt, ist durch Seine unwandelbare Existenz (Sat) Purusha, Gott, Spirit; indem Es Sich selbst als das Wandelbare darstellt, ist Es durch Seine Macht aktiven Bewusstseins (Chit) Natur, Kraft oder Welt-Prinzip (Prakriti, Shakti, Maya).1 Das Spiel dieser beiden Prinzipien ist das Leben des Universums.

Die Götter sind Brahman, das Sich selbst in kosmischen Persönlichkeiten darstellt, Ausdrucksformen der einen Gottheit, die in ihrem unpersönlichen Handeln als das vielfältige Spiel der Naturprinzipien erscheinen.

Die „anderen“ sind sarvani bhutani eines späteren Verses, alle Werdensweisen - Brahman, das sich selbst im getrennten Bewusstsein der Vielen darstellt.

Alles im Universum, selbst die Götter, erscheint sich selbst als ein Sich-Bewegen innerhalb der allgemeinen Bewegung auf ein Ziel hin, das außerhalb seiner oder anders als seine unmittelbare Vorstellung von sich selbst ist. Brahman ist das Ziel; denn Es ist sowohl der Anfang wie das Ende, die Ursache und das Ergebnis aller Bewegung.

Doch ist die Vorstellung eines letzten Ziels in der Bewegung der Natur selbst illusorisch. Denn Brahman ist das Absolute und Unendliche. Die Götter, die sich mühen, es einzuholen, finden stets bei jedem Ziel, das sie erreichen, dass Brahman immer noch vor ihnen ist und zu einer weiteren Verwirklichung voranschreitet. Nichts innerhalb der Erscheinungen des Universums kann für das relative Bewusstsein vollständig Das sein; alles ist nur eine gleichnishafte Darstellung Des Unerkennbaren.

Alle Dinge sind in Brahman bereits verwirklicht. Das Laufen der Anderen im Ablauf der Natur ist nur ein Ausarbeiten (Prakriti) von etwas, das Brahman bereits eigen ist, in den Bedingungen von Kausalität, Zeit und Raum.

Sogar in Seinem universalen Sein geht Brahman über die Bewegung hinaus. Im Überschreiten der Zeit enthält Es in Sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig und muss nicht erst bis an das Ende der vorstellbaren Zeit laufen. Im Überschreiten des Raumes enthält Es in Sich alle Gestaltungen zugleich und muss nicht bis an das Ende des vorstellbaren Raumes laufen. Im Überschreiten der Kausalität enthält Es frei in Sich selbst alles vorstellbare Geschehen und alle Möglichkeiten, ohne durch die scheinbare Kette der Kausalität gebunden zu sein, durch die sie im Universum miteinander verknüpft sind. Alles ist von Ihm als dem Herrn bereits verwirklicht, bevor es von den getrennten Persönlichkeiten in der Bewegung vollbracht werden kann.

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1 Prakriti, die ausführende Natur, im Gegensatz zu Purusha, welcher die leitende Seele ist, der die Werke der Prakriti zur Kenntnis nimmt und sich ihrer erfreut. Shakti, die selbstexistente, selbst-erkennende, selbst-bewirkende Kraft des Herrn (Ishwara, Deva oder Purusha), die sich in den Werken der Prakriti ausdrückt. Maya, im Veda ursprünglich umfassendes oder schöpferisches Wissen, Weisheit aus alter Zeit, wird später verstanden in ihrem zweiten, abgeleiteten Sinn, als List, Magie, Illusion. In dieser zweiten Bedeutung ist es wirklich nur passend für die Werke der niederen Natur, apara prakrti, die die Göttliche Weisheit verborgen hat und in den Erfahrungen des abgetrennten Ego aufgeht. In den Upanishaden wird das Wort Maya mehr im älteren Sinne gebraucht, und es erscheint dort in der Tat selten.

Schöpfung und Schöpfer

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