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Kapitel 3 Der Abstieg der Göttlichen Liebe
und ein ununterbrochener Aufstieg

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Infolge des Wirkens der Kräfte der Zerteilung ist das Bewusstsein Nichtbewusstheit geworden, und die Materie wurde so erschaffen, wie sie ist, auf einer Grundlage vollständiger Nichtbewusstheit, dass zwischen dem Ursprung und dem Erschaffenen keinerlei Kontakt mehr möglich schien. Und diese so vollständige Nichtbewusstheit machte eine direkte Herabkunft des göttlichen Bewusstseins in seiner Form der Liebe ohne den Durchgang durch die Zwischenbereiche notwendig. Und diese Herabkunft der Göttlichen Liebe, die die Materie durchdrang und ihrer Zusammensetzung ein neues Element hinzufügte, erlaubte den für uns zwar langsamen, doch ununterbrochenen Aufstieg des Nichtbewussten zum Bewusstsein und der Dunkelheit zum Licht.

...diese Göttliche Liebe, die alles belebt, alles durchdringt, alles trägt und alles auf den Fortschritt und den Aufstieg zum Göttlichen hinführt, wird vom menschlichen Bewusstsein nicht gespürt, nicht wahrgenommen, und der Mensch, soweit er sie wahrnimmt, vermag sie nur schwer zu ertragen; nicht nur, sie zu fassen, sondern sie tolerieren zu können, möchte ich sagen, weil ihre Macht in ihrer Reinheit, ihre Intensität in ihrer Reinheit von einer zu starken Qualität sind, als dass die menschliche Natur sie aushalten könnte. Erst wenn sie verdünnt, verformt, abgeschwächt und sozusagen verdunkelt wird, wird sie für die menschliche Natur annehmbar. Erst wenn sie sich von ihrer wahren Natur und ihrer wesenhaften Qualität entfernt, gewährt der Mensch ihr Zutritt und (lächelnd) bejaht und verherrlicht sie sogar. Sie muss schon sehr aus der Bahn geraten sein, um vom menschlichen Bewusstsein aufgenommen zu werden. Und damit das menschliche Bewusstsein sie in ihrer Fülle und Reinheit annimmt, toleriert und empfängt, muss es göttlich werden.

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Du sagst: „Die Liebe ist überall – in den Pflanzen ist ihre Regung, vielleicht sogar in den Steinen...“ (CWM Vol. 3, pp. 69-70) Wenn es in einem Stein Liebe gibt, wie lässt sie sich erkennen?

Vielleicht sind die verschiedenen Elemente, die den Stein ausmachen, durch den Funken der Liebe untereinander verbunden. Ich bin überzeugt, dass die Materie, als die Göttliche Liebe in sie hinabstieg, völlig ohne Bewusstsein war, sie hatte überhaupt keine Form; man kann sogar sagen, dass Formen ja geradezu ein Ergebnis des Bemühens der Liebe sind, Bewusstsein in die Materie zu bringen. Wenn einer von euch (ich nehme es nicht an, aber immerhin) in das Nichtbewusste hinabsteigen würde, in das, was das reine Nichtbewusste genannt wird, so würdet ihr sehen, was das tatsächlich ist. Im Vergleich damit erschiene euch ein Stein wunderbar bewusst. Ihr sprecht mit Verachtung von einem Stein, weil ihr ein klein wenig mehr Bewusstsein habt als er, doch ist der Unterschied zwischen dem total Nichtbewussten und dem Stein vielleicht größer als der zwischen dem Stein und euch. Und das Herauskommen aus dem Nichtbewussten ist ausschließlich dem Opfer des Göttlichen zu verdanken, dieser Herabkunft der Göttlichen Liebe in die Nichtbewusstheit. Darum hätte ich, als ich sagte: „...vielleicht sogar in den Steinen“, das „vielleicht“ auch weglassen können – ich versichere, dass die Liebe überall ist, ja sogar in den Steinen. Es gäbe nichts – keinen Stein, kein Metall, keine atomare Gestaltung – ohne diese Gegenwart der Göttlichen Liebe.

Die meisten Menschen sagen, dass es ein „Bewusstsein“ gibt, wenn sie anfangen zu denken – wenn man nicht denkt, sei man nicht bewusst. Doch sind Pflanzen vollkommen bewusst, und doch denken sie nicht. Sie haben sehr präzise Empfindungen, die Ausdruck eines Bewusstseins sind, aber sie denken nicht. Tiere beginnen zu denken, und ihre Reaktionen sind viel komplexer. Aber sowohl Pflanzen als auch Tiere sind bewusst. Man kann sich einer Empfindung bewusst sein, ohne den geringsten Gedanken zu haben.

Gab es die stoffliche Substanz vor der Herabkunft der Göttlichen Liebe?

Man kann nicht sagen, es habe eine stoffliche Substanz gegeben. Das Nichtbewusste ist eben das Nichtbewusste. Ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll. Wenn es eine Verneinung von etwas gibt, dann ist es wahrhaftig das Nichtbewusste. Es ist die Verneinung von allem. Es hat nicht einmal das Vermögen der Leere. Man muss dort hinabgestiegen sein, um zu wissen, was es ist... Worte können es nicht beschreiben. Es ist die Verneinung von allem, weil alles mit dem Bewusstsein beginnt. Ohne Bewusstsein ist nichts.

Gab es Wesen vor dieser Herabkunft der Liebe? Hatten sie Bewusstsein?

Es gab keine irdischen Wesen. Die irdische Welt, die Erde, entstand nach der Herabkunft in das Nichtbewusste, nicht vorher.

Die stufenweise Entstehung der verschiedenen Seinszustände, vom Höchsten bis zum stofflichsten Bereich, kam später als das Nichtbewusste. Als das Bewusstsein seine Schöpfung „begann“ (nimm, was ich sage, nicht allzu wörtlich, als erzählte ich eine kleine Geschichte von einem anderen Land, denn das ist es nicht; ich versuche lediglich, dir etwas klarzumachen), da war das erste, was dies schöpferische Bewusstsein offenbarte, gerade eine Ausstrahlung von Bewusstsein – von bewusstem Licht –, und als diese Ausstrahlung sich von ihrem Ursprung trennte, entstand das Nichtbewusste, als Gegensatz – wie das sagen? ... ja, wirklich im Gegensatz dazu. Folglich geht die Geburt des Nichtbewussten der Entstehung der Welten voraus, und erst als die Wahrnehmung kam, dass das ganze Universum umsonst geschaffen würde, erhob sich ein Ruf und stürzte sich die Göttliche Liebe in das Nichtbewusste, um es in Bewusstsein zu wandeln. Darum lässt sich sagen, dass die Entstehung der stofflichen Welten, so wie wir sie kennen, Ergebnis der Herabkunft des höchsten Bewusstseins in das Nichtbewusste ist. Man kann nicht sagen, dass es davor etwas gegeben habe, Dinge, wie wir sie in der stofflichen Welt kennen (ich entschuldige mich für die Unbestimmtheit meiner Worte).

Die Bildung der Erde, wie wir sie kennen, dieser winzige Punkt im ungeheuren Universum, ist dazu geschaffen worden, die Bemühung der Transformation auf einen Punkt zu sammeln; sie ist wie ein im Universum geschaffener symbolischer Punkt, um – durch unmittelbares Wirken an einem Punkt – auf das gesamte Weltall ausstrahlen zu können.

Wenn wir das Problem ein wenig verständlicher machen wollen, genügt es, uns auf die Schöpfung und die Geschichte der Erde zu beschränken, weil sie ein gutes Sinnbild der universalen Geschichte ist.

Vom astronomischen Gesichtspunkt aus ist die Erde nichts, ein ganz winziger Zwischenfall. Vom spirituellen Gesichtspunkt aus ist sie eine willentliche symbolische Formation. Und wie ich schon sagte, findet sich nur auf der Erde diese Gegenwart, dieser unmittelbare Kontakt mit dem höchsten Ursprung, diese Gegenwart des göttlichen Bewusstseins, das sich in allem birgt.

Die anderen Welten sind mehr oder weniger abgestuft organisiert, wenn man so sagen kann, aber die Erde ist eine besondere Formation, dank dem unmittelbaren Eingreifen – ohne Mittler – des höchsten Bewusstseins in das Nichtbewusste.

Bestehen die Sonnenteilchen aus demselben Stoff wie die Erde?

Ich habe betont, dass dies Ausstrahlen eine symbolische Schöpfung war und alles Wirken an diesem besonderen Punkt seine Auswirkung im gesamten Weltall hatte; erinnere dich daran und komme nicht damit, die Erde stamme von einem aus der Sonne projizierten Element, oder ein Nebel habe sich ausgebreitet und die Sonne und all ihre Satelliten gebildet usw.

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Der Zustand, in dem ich mich befand, war eine Erinnerung, eine ewig gegenwärtige Erinnerung, an dies Bewusstsein der höchsten Liebe, das der Herr auf die Erde ausgestrahlt hat, in die Erde – in die Erde hinein –, um sie zu Ihm zurückzubringen; denn das war wirklich der Abstieg in die absolute Leugnung des Göttlichen, die Verneinung der eigentlichen Essenz der göttlichen Natur, folglich das Aufgeben des göttlichen Zustands, um die irdische Dunkelheit anzunehmen und die Erde in den göttlichen Zustand zurückzuführen. Und solange nicht diese höchste Liebe hier auf der Erde allgewaltig bewusst wird, kann die Rückkehr niemals endgültig sein.

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Schöpfung und Schöpfer

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