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Schneller Arbeiten

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, die Arbeit mit GIMP zu beschleunigen. Einige stellen wir hier vor:

 "Kurzwahltasten" einrichten

 Templates nutzen

 "Batch Processing" verwenden, wenn möglich

 Alternativ: externe Programme einsetzen

Diese Vorschläge beziehen sich auf unterschiedliche Situationen und Ansätze bzw. Arbeitsweisen und sind daher nur in bestimmten Fällen einsetzbar. Am universellsten ist die Kurzwahltasten-Methode.

Tipp 1: Kurzwahltasten einrichten

Sie kennen das bestimmt: Eine Reihe von Aktionen benötigen Sie immer wieder; entweder in dem aktuell bearbeiteten Bild oder weil Sie mehrere Bilder auf identische Weise manipulieren wollen.

Die einfachste Möglichkeit, die Bearbeitung zu vereinfachen — und damit zu beschleunigen — besteht darin, alle benötigten Funktionen auf leicht zu erreichende Tasten zu legen, beispielsweise auf die des numerischen Ziffernblocks der Tastatur.

Als Voraussetzung dafür muss die Option Dynamische Tastenkombinationen verwenden im Bearbeiten-Menü unter Einstellungen | Oberfläche aktiviert sein.

Abbildung 1. Die "dynamischen Tastenkombinationen" aktivieren Sie hier.


Die weitere Vorgehensweise ist dann ganz einfach: Sie vergeben – beispielsweise – die Tasten des nummerischen Ziffernblocks für temporäre Funktionen. Gehen Sie mit der Maus in das Menü mit der gewünschten Funktion und drücken Sie die gewünschte Taste. Das ist schon alles.

Anmerkung

Einige Zifferntasten sind bei GIMP im Standardfall bereits mit Funktionen belegt. So aktiviert [1] normalerweise die Vergrößerung 1:1, was einige Anwender auch verwenden. In diesem Fall kombinieren Sie die Zifferntasten mit — beispielsweise — der [Strg]- oder [Alt]-Taste.

Warnung

Nicht in allen Fällen ist es möglich, auf diese Weise die gewünschte Funktion an eine Taste zu binden. Bei Problemen gibt es aber noch die Möglichkeit, mittels der Funktion Tastenkombinationen (im Bearbeiten-Menü) die Zuordnung durchzuführen. Hier haben Sie auch die Möglichkeit, nach Funktionsnamen zu suchen.

Abbildung 2. Tastenkombinationen lassen sich auch mit der Funktion Tastenkombinationen zuweisen.


Tipp 2: Templates verwenden

Eigentliche "Templates" (Vorlagen) kennt GIMP nur für das Bildformat. Verwenden Sie für Ihre Arbeiten ein ungewöhnliches Format, können Sie dieses für die weitere Verwendung speichern. Das geschieht mit der Funktion Vorlage erstellen im Datei-Menü.

Sie finden diese neu erstellten Vorlagen alsbald in der Liste der verfügbaren Formate zum Öffnen von Bildern.

Tipp 3: „Batch Processing" einsetzen, wenn möglich

Bisher ist GIMP im Wesentlichen für die Bearbeitung einzelner Bilder geeignet und vorgesehen. Immer wenn es darum geht, mehrere Bilder auf die gleiche Art und Weise – quasi automatisch – zu bearbeiten, ist GIMP nur die zweite Wahl, da es keinen wirklich umfassenden und einfach anzuwendenden "Batch Modus" gibt.

Es gibt zwei Plugins, die diese Aufgabe für spezielle Funktionen bereitstellen, aber nicht erweiterbar sind. Das sind Davids Batch Processor (http://sourceforge.net/projects/gimpdbpplugin) und BIMP (Batch Image Processing with GIMP, http://www.alessandrofrancesconi.it/projects/bimp/index.html).

Die dritte Variante für das Batch Processing nutzt die Befehlszeile: Sie können GIMP beim Start in einem Terminal veranlassen, ein Script oder den Code für ein Script auszuführen. Wie das genau geht, zeigt http://www.gimp.org/tutorials/Basic_Batch, hier erhalten Sie einen Eindruck.

Sofern Sie keine Erfahrungen mit "Scheme" oder ähnlichen Programmiersprachen haben, sollten Sie sich fragen, ob es nicht lohnender – und schneller – ist, eine der Alternativen für das Batch Processing zu nutzen. Der von GIMP in den Scripten eingesetzte Scheme-Dialekt heißt "Script Fu".

Alternativen für das Batch Processing

Einige Alternativen bieten sich zum Schreiben von Script Fu Scripten an:

 ImageMagick bzw. GraphicsMagick verwenden oder

 die Bearbeitung mit G’MIC.

ImageMagick (http://www.imagemagick.org) bzw. der Ableger oder Nachfolger GraphicsMagick (http://www.graphicsmagick.org) verwenden normale Befehlszeilen, um komplexe Abläufe zu realisieren. Erste Informationen zu den Systemen erhalten Sie hier: https://de.wikipedia.org/wiki/ImageMagick.

ImageMagick ist die etwas etabliertere Variante, die allerdings einigen Ballast in Form ungewöhnlicher Optionen und anderer syntaktischer Besonderheiten mit sich herumschleppt, wohingegen GraphicsMagick auch Bilder in höherer Farbtiefe (16Bit) verarbeiten kann und eine etwas klarere Syntax aufweist. Einen — allerdings schon etwas älteren — Erfahrungsbericht finden Sie beispielsweise hier: http://www.pc-erfahrung.de/linux/linux-imagemagick.html.

Es gibt mehrere Versuche, diese Software mit GUIs auszustatten, was aufgrund der vielen Möglichkeiten nicht ganz einfach ist. Ein Versuch ist Converseen (http://converseen.fasterland.net/), wobei sich dieses Programm allerdings auf die Konvertierung von Bildformaten und einige wenige elementare Funktionen beschränkt.

Tipp 4: Batch Processing mit DBP

Davids Batch Processor ist ein einfaches Plugin, das eine Reihe häufig benötigter Funktionen für die Anwendung auf mehrere Bilder ermöglicht. Sofern Sie das Plugin nicht über ein Repository installieren, finden Sie es hier: http://members.ozemail.com.au/~hodsond/dbp.html oder hier: http://registry.gimp.org/node/20893. Nach der Installation sehen Sie im Filter-Menü den neuen Menüpunkt Batch Processing…, mit dem Sie das Werkzeug starten.

Abbildung 3. Davids Batch Processor bietet einen Set oft benötigter Funktionen für die Anwendung auf viele Bilder an.


Sie verwenden das Werkzeug so: Laden Sie die gewünschten Bilder unter Input, sie müssen nicht in GIMP geladen sein. Anschließend wählen Sie die benötigten Funktionen aus und legen unter Rename fest, wo die Ergebnisse gespeichert werden. Unter Output stellen Sie das gewünschte Ausgabeformat ein. Start aktiviert die Bearbeitung.

Tipp 5: Batch Processing mit BIMP

Der Batch Processor BIMP ähnelt nur auf den ersten Blick DBP. Tatsächlich ist dieses Plugin ungleich leistungsfähiger als DBP und wird auch schneller und aktiver weiter entwickelt. Die aktuelle Version 1.11 finden Sie hier: http://registry.gimp.org/node/26259.

GIMP stellt Ihnen das Werkzeug im Datei-Menü unter Batch Processing zur Verfügung.

Abbildung 4. Zunächst wählen Sie die zu bearbeitenden Bilder aus.


Die Bilder erscheinen unter Input files and options.

Anschließend geben Sie mit Add die Funktionen zur Bearbeitung an. Zum einen stehen hier einige eingebaute Funktionen wie Resize, Crop bis Reanme with a pattern, zum anderen die bei GIMP eingebauten Funktionen mit Other GIMP procedure….

Abbildung 5. Die eingestellten Funktionen lassen sich noch im Detail einstellen.


Ein Beispiel für das Umbenennen zeigen wir hier. Dabei lassen sich die Dateinamen mit einem (Dateinamens-)Muster neu erzeugen.

Abbildung 6. Bildernamen systematisch umbenennen:


$$ steht für den ursprünglichen Dateinamen ohne Erweiterung, ## für eine laufende Nummer, @@ für das aktuelle Datum.

Alternativ kann eine in GIMP bekannte Funktion — die auch aus einem Plugin stammen kann — verwendet werden.

Abbildung 7. Ein Beispiel für Other GIMP procedure…


Mit BIMP lassen sich viele oft benötigte Funktionen auf mehrere Bilder anwenden.

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