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Mais

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Inhaltsverzeichnis

(Tafel 1).

Der Mais ist eine der am weitesten verbreiteten Getreidearten. Seine Heimat ist das tropische Amerika, er wird aber gegenwärtig in allen Erdteilen angebaut. Der Mais, auch Welschkorn oder türkischer Weizen genannt, gehört zur Familie der Gräser; sein Halm wird bis zu 6 m lang. Aus den Blattwinkeln wachsen je 2-3 kolbenartige weibliche Ähren hervor; die männlichen Ähren, große, pyramidenförmige Rispen, bilden sich an der Spitze des Halmes.

Obwohl ursprünglich eine tropische Pflanze, hat sich der Mais doch auch dem gemäßigten Klima angepaßt. Die großkörnigen Arten kommen allerdings nur in warmen Gegenden vor. — Die Maiskörner dienen in erster Linie als Viehfutter, aber in vielen Ländern bilden sie auch eine wichtige Menschennahrung. Die halbreifen Kolben werden gekocht oder geröstet, und so die Körner gegessen, oder der Mais wird zermahlen und gebacken.

Der weitaus größte Teil des Weltbedarfes an Mais wird in den Vereinigten Staaten von Nordamerika geerntet. Sie erzeugen jährlich etwa 2400 Millionen bushels (ein bushel = 25,4 kg), das sind fast 800/0 der gesamten Welternte.

Bei der hervorragenden Bedeutung, die der Mais für unsere Viehzucht hat, ist es natürlich eine außerordentlich wichtige Frage, ob unsere Kolonien uns wenigstens einen bedeutenden Bruchteil unseres Maisbedarfes liefern können. — In Togo und Ostafrika wird dies Getreide seit langem angebaut und bildet in manchen Gegenden eines der Hauptnahrungsmittel der Eingeborenen. Nach Kamerun, Südwestafrika und den Südseeinseln ist er erst in neurer Zeit gelangt, doch bürgert er sich auch hier schon ein. Die Regierung sucht möglichst solche Spielarten einzuführen, die sich dem Klima und Boden anpassen und sichere Ernten liefern. In der Regel wird Mais jährlich zweimal geerntet. Der Anbau des Maises geschieht nur durch die Eingeborenen, nicht in europäischen Pflanzungsbetrieben. Einen großen Aufschwung hat die Maiskultur in Togo seit Eröffnung des Eisenbahnbetriebes genommen. Als die Eingeborenen sahen, daß sie ihr Korn im Lande zu einem annehmbaren Preise verkaufen konnten, gingen sie mit Eifer daran, größere Mengen für den Absatz an die Europäer anzubauen. Je weiter der Eisenbahnbau vorschreitet, desto erfreulicher wird sich die Ausfuhr heben, und zwar nicht nur in Togo, sondern ebenso in Ostafrika und Kamerun.

Togo führte im Jahre 1905 an Mais aus: 9366000 kg im Werte von 566000 Mk.

1907 war die Ausfuhr auf fast 20 Millionen kg im Werte von 1199000 Mk. gestiegen, also ein großartiger Aufschwung, der fast allein der Eröffnung der Eisenbahn Lome-Palime zu danken ist. Auch Ostafrika führte 1907 für fast 21000 Mk. Mais aus.

Seinen Hauptbedarf an Mais bezieht Deutschland heute aus Nordamerika, nämlich für 50397000 Mk. und aus Argentinien für 22951000 Mk.

Die gesamte Maiseinfuhr Deutschlands im Jahre 1906 hat einen Wert von 112700000 Mk.

Tafel 1.

Mais (Zea mays).

a) Ganze Pflanze: oben Rispe der Staubblüten, unten Kolben mit Stempelblüten, 1/15 nat. Gr.

b) Reifer Fruchtkolben, 1/4 nat. Gr.

Die Nutzpflanzen unserer Kolonien und ihre wirtschaftliche Bedeutung für das Mutterland

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