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Reis

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Inhaltsverzeichnis

(Tafel 2).

Der Reis gehört ebenfalls zu den Gräsern. Sein Halm wird etwa einen Meter hoch, die Blätter erreichen eine Länge von 30 cm. Die einzelnen Ähren des Blütenstandes bilden zusammen eine Rispe. Die Heimat des Reises ist wahrscheinlich das tropische Australien und Afrika. Angebaut wurde er dagegen zuerst im südlichen Asien: Indien oder China. In diesen beiden Ländern bildet ja bis heute der Reis eines der wichtigsten Nahrungsmittel.

Für die Kultur unterscheidet man zwei Hauptarten: den Sumpfreis und den Bergreis. Ersterer verlangt stark wasserhaltigen Boden, dagegen trockne, warme Luft; letzterer gedeiht umgekehrt in wasserarmem Erdreich, bedarf aber großer Luftfeuchtigkeit. — In der Reiserzeugung steht Asien obenan, und hier wiederum ist es Indien, das die erste Stelle einnimmt, Dreiviertel der gesamten Welternte an Reis kommen aus Indien. Auch von Java, Hinterindien und Ägypten wird viel Reis ausgeführt.

In Deutsch-Ostafrika, Togo und wahrscheinlich auch im Hinterland von Kamerun ist die Reiskultur den Eingeborenen von altersher bekannt. In Togo gedeiht nur der Bergreis, Ostafrika bietet besonders in seinen Flußniederungen auch dem Sumpfreis günstige Wachstumsbedingungen; so wird hier ein ganz vorzüglicher Reis angebaut, der in seiner Qualität entschieden über dem aus Indien eingeführten steht. Die Eingebornen verstehen sich gut auf die Kultur des Reises, und es ist ganz zweifellos, daß sie den Anbau bedeutend ausdehnen werden, sobald ihnen eine Absatzmöglichkeit geboten wird. Die bisherige kleine Ausfuhr (1907: 141000 Mk.) geht über die englische Uganda-Bahn. Nicht einmal das Küstengebiet kann mit einheimischem Reis versorgt werden, sondern erhält seinen Bedarf aus Indien, das dadurch jährlich riesige Summen aus unserer Kolonie zieht, die mit Vorteil im Lande bleiben könnten. — Durch die jetzt geplanten Bahnbauten werden große Reisgebiete erschlossen, in denen eine fleißige, ackerbautreibende Bevölkerung wohnt; und wir dürfen mit Sicherheit hoffen, daß nach Eröffnung des Bahnbetriebes die Reisproduktion in Deutsch-Ostafrika sich schnell heben wird, so daß sie nicht nur den inländischen Bedarf deckt, sondern auch auf den Weltmarkt gelangen kann.

Auch Togo wird Reis ausführen können, sobald die jetzt im Bau begriffene Bahn nach Atakpame fertig ist.

In Kamerun hat die Regierung an die Eingebornen Reissaat verteilen lassen, um die Kultur dieses Getreides einzuführen. Die Versuche sind durchaus gelungen, und die Eingebornen fangen an, dem Reisbau größere Beachtung zuzuwenden.

Deutschlands gesamte Reiseinfuhr betrug im Jahre 1906: 53300000 Mk.

Deutsch-Ostafrika führte aus 1906 für 127000 Mk.

Deutsch-Ostafrika führte aus 1907 „ 141000 „

Tafel 2.

Reis (Oryza sativa).

a) Ganze Pflanze, 1/6 nat. Gr.

b) Rispe mit reifen Körnern, 4/5 nat. Gr.

Die Nutzpflanzen unserer Kolonien und ihre wirtschaftliche Bedeutung für das Mutterland

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