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2 Von Bissingen zur Ruine Teck

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Der Rabe Tecki und das Reich der Sibylle

Diese Wanderung führt hoch ins Reich der Sibylle von der Teck. Wir besichtigen die Ruine Teck und besuchen anschließend die geheimnisvolle Sibyllenhöhle, in der die sagenumwobene Frau gelebt haben soll.


Alter

6–12

Tourencharakter

Wir wandern auf Feld- und Forstwegen sowie auf Pfaden. Beim Gelben Fels und bei der Sibyllenhöhle sollte man an den Steilabfällen gut auf die Kinder aufpassen.

Ausgangs-/Endpunkt

Bissingen an der Teck, Seestr. 11 bzw. Sportplatz

GPS-Koordinaten

48.595962, 9.492116

Wegverlauf

Bissingen – Sattelbogen – Gelber Fels – Sibyllenhöhle – Ruine Teck – Bissingen

Karten

Schwäbischer Albverein e.V. 1:25000, Wanderkarte Kirchheim unter Teck; NaturNavi Wanderkarte mit Radwegen 1:25000, Blatt 54-539 Göppingen/Kirchheim unter Teck

Grillmöglichkeit

Sattelbogen

Information

www.bissingen-teck.de


Wir gehen vom Sportplatz bzw. vom See kurz in der Vorderen Straße zurück, biegen links ab in die Hintere Straße und halten uns danach in der Teckstraße links. Das Wanderzeichen mit dem blauen Dreieck weist in Richtung Sattelbogen. Bald verlassen wir den Ort und kommen etwas später zu einem Rastplatz. Hier treffen wir auf eine große bunte Bilderwand mit dem Bürgele, einem Geist, der in der nahe gelegenen Ruine Hahnenkamm haust. Außerdem sehen wir eine hölzerne Schlange im Baum, eine Art Weltkugel aus altem Eisen sowie einen Easy-Rider-Motorradfahrer – und nicht zu vergessen: den rostigen Raben.


Warum deutet der Rabe mit dem Schnabel auf den Turm der Ruine Teck?

Hallo, schön, dass wir uns kennenlernen! Ich bin Tecki, der Rabenhäuptling der Ruine Teck. Ihr seid doch sicher hier, weil ihr die Ruine besuchen und mehr über die sagenumwobene Sibylle erfahren wollt? Nun, ich weiß alles über diese Geschichte – und noch ein wenig mehr. Ob ich sie euch erzähle, wollt ihr wissen? Nun, dass kommt ganz darauf an, ob ihr euch würdig erweist … Ich stelle euch drei Rätsel. Nur wenn ihr diese lösen könnt, erfahrt ihr die wahre Geschichte. Bis wir zum ersten Rätsel kommen, haltet Ausschau nach Raben. Denn ich bin nie weit von euch entfernt …

Wir wandern weiter, und der Weg führt uns zwischen zwei Höfen hindurch. Kurz danach weist uns das Zeichen nach rechts. Links oben auf dem Hügel sehen wir eine gemütliche Panoramabank, die zum Verweilen einlädt. Zu ihr gehen wir jetzt über die Wiese hinauf.

Seht ihr die Ruine Teck? Und fliegen dort Raben herum? Einer davon ist bestimmt Tecki, der Rabenhäuptling.


Selbst bei etwas Angst vor der Dunkelheit ist der Besuch in einer Höhle immer spannend.

Wenn ihr vom Weg hinauf zur Panoramabank blickt, seht ihr dann die Furchen in der Erde? Wie sie entstanden sind, wollt ihr wissen? Nun, das ist alles Teil des Geheimnisses, das ich euch vielleicht erzähle. Wandert weiter, das erste Rätsel ist nicht mehr weit entfernt.

Von der Bank gehen wir hinab zum Weg und folgen ihm nach links, vorbei an einer Kuhweide, bis zu einer großen Feldscheune. Hier wandern wir nach links durch eine Allee prächtiger Bäume.

Ich liebe alte Alleen. Schon als kleiner Rabe saß ich in den Ästen dieser Bäume. Ich habe hier so viel erlebt und gesehen.

Und hier kommt endlich Rätsel Nummer eins: Für die meisten menschlichen Augen unsichtbar, versteckt sich hier in der Nähe der gemauerte Eingang zu einem Geheimgang. Findet ihr ihn?

Lösung: Hinter dem dritten Baum auf der rechten Seite, hinter einem kleinen Wasserlauf und neben einem Baum befindet sich ein kleines Mauerwerk.

Bei meinem schwarzen Rabenkleid – ihr habt den Eingang des Geheimgangs gefunden! Nicht schlecht, nicht schlecht. Müht euch aber nicht damit ab, ihn öffnen zu wollen. Das kann nur eine einzige Person … Mehr verrate ich euch jetzt aber noch nicht. Erst müsst ihr die anderen Rätsel lösen.

Wir folgen der Allee weiter aufwärts.

Und hier ist auch schon Rätsel Nummer zwei: Drei Bäume in der Allee unterscheiden sich von den anderen. Welche sind das?

Lösung: Die drei Bäume sind Kastanien.

Ihr seid wirklich gut! Aber ein Rätsel gilt es in der Ruine noch zu lösen, erst dann erzähle ich euch die geheime Geschichte der Sibylle.

Wer kennt sich gut mit Bäumen aus? Was fällt euch bei den Exemplaren in der Allee auf?

Nach der Allee treffen wir auf den Sattelbogen . Wir halten uns rechts und biegen nach dem Wasserbehälter mit dem roten Dreieck rechts ab in Richtung »Gelber Fels/Teck«. Gleich danach weist uns am Grillplatz das Zeichen nach rechts. Nun geht es auf einem steinigen Pfad weiter, der ständig leicht ansteigt. Wir kommen an einer Schutzhütte vorbei und treffen nach weiterem Aufstieg auf den aussichtsreichen Gelben Fels . Danach folgen wir weiter dem Wanderweg bis zum Schild »Teck-West« . Etwas rechts davon steht das Schild »Burg Teck«. Nun biegen wir links ab. Jetzt steigt der Forstweg an bis zur Ruine Teck.

Vorher jedoch folgen wir dem links abgehenden Pfad in den Wald. Er führt unterhalb der Ruine um diese herum. Wenn man rechts hinaufschaut, kann man die Mauer und vielleicht auch schon die Besucher sehen. Bald erreichen wir die Sibyllenhöhle , die sich direkt unterhalb der Burg befindet.

Sibylle war eine gutherzige Frau. Doch ihre Söhne kamen leider nicht nach ihr …

Jetzt sind wir in der Sibyllenhöhle. Hier kann ich euch den allseits bekannten Teil der Geschichte erzählen:

Einst lebte unterhalb der Burg Teck eine wunderschöne, gutherzige Frau mit dem Namen Sibylle. Sie hatte besondere Fähigkeiten, konnte die Zukunft voraussagen und Krankheiten heilen. Kranke und Arme kamen zu ihr und gingen reich beschenkt mit Gesundheit, Geld und tröstenden Worten wieder hinunter ins Tal. Drei Söhne hatte die gute Frau, doch die kamen leider wenig nach ihrer Mutter – sie waren böse Raubritter, die die Menschen in der Umgebung quälten und ausplünderten. Sie bauten sich eigene Burgen in der Umgebung. Der eine errichtete auf dem Teckberg eine Burg, der andere eine auf dem Diepoldstein, und der dritte wohnte auf Wielandstein. Die arme Sibylle litt unter ihren bösen Söhnen, gegen die auch all ihre Zauberkraft nichts half. Eines Tages ertrug sie es nicht mehr, packte ihre Sachen und flüchtete. Sie spannte ihre Katzen vor eine Kutsche und flog durch die Lüfte davon. Als letzte gute Tat hat sie den Bauern aber dort, wo ihre Kutsche das letzte Mal den Boden berührte, eine besonders gute Erde hinterlassen. Sie wird Sibyllenspur genannt, und man sieht sie manchmal von der Ruine aus.


Aussicht vom Gelben Felsen ins Lenninger Tal


Von der Ruine Teck aus hat man einen guten Blick zum markanten Breitenstein.

Wenn wir dem Pfad weiter folgen, kommen wir direkt zum Eingang der Ruine Teck . Nun können wir diese besichtigen und – wenn wir wollen – auch dort einkehren.

Die meisten Menschen glauben, dass mit dem Abflug der Sibylle die Geschichte zu Ende ist. Darüber können wir Raben nur lachen, denn wir wissen, wie es wirklich war. Wenn ihr das dritte Rätsel löst, weihe ich auch euch ein.


Was hat es nur mit diesem geheimnisvollen Schloss in der Mauer auf sich?

Hier kommt das Rätsel: Die gute Sibylle hat auf der Teck etwas zurückgelassen. Die meisten Menschen sehen das geheime Versteck jedoch nicht. Nur ein einsames Schlüsselloch ist zu erkennen. Findet es, und ich erzähle euch die wahre Geschichte der Sibylle!

Lösung: An der Westseite der Burgmauer führt eine kleine Treppe hinauf zu einem Aussichtspunkt. Vor der ersten Treppenstufe ist in die Mauer ein silbern schimmerndes Schloss eingelassen.

Eine von Katzen gezogene Kutsche, die sogar fliegen kann – wenn ihr so eine Kutsche hättet, wo würdet ihr hinfliegen?

Also gut, also gut, ihr habt auch das geheime Schloss gefunden! Dann scheint auch ihr magische Kräfte zu besitzen, und ich kann euch in die geheime Geschichte einweihen: Als die Sibylle in ihrer von Katzen gezogenen Kutsche davongeflogen ist, hat sie etwas mitgenommen: den Schlüssel zum Versteck ihrer Zaubertränke und -pulver. Bis heute kommt Sibylle immer wieder zur Ruine Teck zurück. Sie landet am Fuß des Berges – ihr habt die Furchen, die ihre Reifen in der Erde hinterlassen, ja auf der Wiese unter der Panoramabank gesehen. Dann schleicht sie sich zum Eingang des Geheimgangs hinter der Allee und geht unterirdisch zu ihrer alten Höhle. Von dort aus ist es nur noch ein Katzensprung bis zur Teck und zu ihrem Versteck. Dort holt sie ihr Zauberpulver heraus und bläst eine Handvoll davon in die Luft. Ja was glaubt ihr denn, warum es hier in der Umgebung so fruchtbares Ackerland, so saftiges Obst und so bunte Blumen gibt?

Wollt ihr wissen, ob die Sibylle auch heute in der Nähe ist? Dann haltet Ausschau nach ihren Katzen! Wenn ihr eine seht, dann ist die gute Frau sicherlich auch nicht weit weg …

Nun gehen wir wieder zurück bis zum Schild »Burg Teck«. Hier folgen wir dem Forstweg nach links abwärts bis zu einer weiteren Schutzhütte beim Schild »Rosswasen-Nord«. Nun geht es nach links auf einem Pfad im Zickzack steil hinab bis zu einer Straße und am Schluss wieder durch eine Allee mächtiger Bäume. Wir folgen der Straße kurz nach rechts.

Von hier aus sehen wir gut zum Hohenbol genannten Hügel, auf dem eine Gruppe von Kiefern steht. Sie wurden 1916 gepflanzt und haben dem Berg den Spitznamen »Zahnbürste« eingebracht.

Wo die vom Parkplatz Hörnle kommende Straße einmündet, halten wir uns links und folgen ihr etwas abwärts. An ihrer Linkskurve biegen wir rechts ab. Nun folgen wir diesem Feldweg um den Hohenbol bis zu einer Verzweigung vor dem Wald. Hier nehmen wir den linken, eben weiterführenden Pfad. Bald leitet der mit dem blauen Dreieck markierte Pfad links ab; wir wandern aber geradeaus weiter, nun um das Hörnle herum. Links sehen wir am Waldrand ein Gebäude.

Etwas später verlassen wir bei einem rechts von uns stehenden Haus den Wald und wandern kurz danach auf einem geschotterten Feldweg weiter. Wir folgen ihm so lange, bis er als Asphaltsträßchen scharf links abknickt. Nun geht es hinab nach Bissingen. Dort treffen wir auf die querende Teckstraße. Wir biegen links, dann rechts ab und gehen auf bekanntem Weg zurück zum Ausgangspunkt .


Eine Burgkatze hat es gut: Sie wird von allen verwöhnt.

Familienwanderungen auf der westlichen Schwäbischen Alb

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