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Unterwegs auf Tour – zum Wandern mit diesem Führer

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In diesem Buch sind 25 Wanderungen in ganz Baden-Württemberg beschrieben, gleichzeitig finden Sie auch Erklärungen über die Sehenswürdigkeiten unterwegs – nach dem Motto: »Man sieht nur, was man weiß«.

Zu den Wanderungen Die Zeitangaben der Strecken wurden in der Regel aus Komoot oder Outdooractive entnommen und mit der althergebrachten Formel kontrolliert: Für vier Kilometer wurde eine Stunde angesetzt und für Anstiege wurden Zuschläge gemacht, wobei von 400 Metern Höhe, die in einer Stunde zu bewältigen sind, ausgegangen wurde. Bei den Angaben zur Länge und Dauer der Strecke und den Höhenunterschieden handelt es sich um ungefähre Zahlen, individuelle Abweichungen sind natürlich möglich. Da jeder sein eigenes Gehtempo hat, sehen Sie bereits nach den ersten Touren, ob Sie die Zeiten über- oder unterschreiten, und können sich bei weiteren Wanderungen darauf einstellen. Die genannten Zeiten sind natürlich reine Gehzeiten. Pausen, Besichtigungen, Fotostopps, das Überprüfen des Wegverlaufs auf der Karte oder andere Verzögerungen sind darin nicht enthalten.

Die Wanderungen sind bis auf den Hochwinter fast ganzjährig möglich (eine Ausnahme ist der Premium-Winterwanderweg »Schneewalzer«). Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass im eher schattigen Wald im Frühjahr der Schnee länger liegen bleibt als im Freien und die Wege deshalb zuweilen auch vereiste, glatte Stellen aufweisen können. Man sollte sich daher mit geeigneten Schuhen ausrüsten. Auch Schuhspikes oder Wanderstöcke sind da sehr nützlich. Bei feuchtem Wetter sollte man Routen bevorzugen, die auf festen Wegen verlaufen, denn unbefestigte sind bei Feuchtigkeit schmierig, glitschig und schlecht zu begehen.

Die Wanderungen sind in die Kategorien leicht, mittel und schwer eingeordnet. Im Prinzip ist das aber individuell unterschiedlich, je nach Erfahrung und Kondition. Jeder weiß selbst am besten, was für ihn machbar ist.

Sicher wandern Wichtig ist, dass man seine eigene Leistungsfähigkeit kritisch betrachtet: Bewältigt man die Strecke und die Höhenmeter? Schlappmachen unterwegs oder total erschöpft ankommen möchte man ja nicht, das hinterlässt auch keine guten Erinnerungen an die Tour. Auch sollte man berücksichtigen, dass man an heißen Sommertagen schneller an seine Grenzen kommt als an kühleren Tagen. Gerade dann ist es wichtig, immer genügend zu trinken dabeizuhaben, und auch bei kürzeren Touren ist ein kleiner Vorrat an Essbarem zu empfehlen.


In den Weinbergen des Remstals um Strümpfelbach und Stetten (Tour 8)

Besser als alleine zu wandern ist es, wenn man mindestens zu zweit unterwegs ist. So kann im Fall des Falles immer einer Hilfe holen. Für Alleinwanderer ist es empfehlenswert, irgendwo eine Nachricht zu hinterlassen, wo und wie lange man unterwegs sein will.

Um Hilfe herbeizurufen ist ein Handy nützlich. Das hat heute wohl jeder dabei. Allerdings kann der Empfang in bestimmten Gebieten, sowohl in den Tälern wie auch auf den Höhen, schlecht sein. Kann man die Notrufnummer 112 nicht anwählen, sollte man zuerst ein wenig umhergehen, vielleicht ist in kurzer Entfernung doch ein Empfang möglich. Ansonsten sollte man das Handy ausschalten und beim Wiedereinschalten, anstatt sich in sein eigenes Netz einzuwählen, gleich 112 eintippen. Wenn man Glück hat, sucht sich das Gerät das nächste verfügbare Netz.

Die richtige Ausrüstung Was braucht man zum Wandern? Eigentlich nichts Besonderes. Man zieht sich wandergeeignete Kleidung an: gut waschbar, bequem und je nach Wetter wind- und regendicht, aber auch atmungsaktiv. Da man im Wald auch manchmal auf engen Wegen geht, in die vielleicht dornige und stachelige Zweige ragen, sollte der Stoff fest sein und nicht gleich kaputtgehen, wenn man mal von einer Brombeere »angegriffen« wird.


Hier ist die letzte Rast vor dem Gipfel möglich: das Belchenhaus. (Tour 20)

Zur wichtigsten Ausrüstung gehören aber die Schuhe. Wer hier sparen will, macht es am falschen Platz. Man sollte sich, optimalerweise im Fachgeschäft mit guter Beratung, geeignete Wanderschuhe aussuchen. Sie sollten wasserdicht sein, sodass man auch einfach mal durch eine Pfütze gehen kann, knöchelhoch und mit einer Sohle, mit der man problemlos über Wurzeln und Steine steigen kann. Am besten probiert man das Schuhwerk am Nachmittag oder Abend an, wenn die Füße ohnehin etwas dicker sind. Dazu gehören aber auch geeignete Socken, besser keine aus Wolle oder Baumwolle. Es gibt spezielle Wandersocken ausschließlich aus Kunstfaser oder zumindest mit einem hohen Anteil. Dadurch ist gewährleistet, dass die Feuchtigkeit nach außen transportiert wird und der Fuß trocken bleibt. Somit ist die Gefahr der Blasenbildung verringert. Manche schwören auch auf zwei Paar Socken, da dann die Socke nicht an der Haut, sondern Socke an Socke reibt. Wer dies machen möchte, sollte es allerdings bei der Größe der Schuhe berücksichtigen.

Ganz brauchbar sind immer wieder ein Taschenmesser, eine Schnur und eine Tüte (für den Abfall, aber auch zum Sammeln irgendwelcher Fundstücke – vor allem wenn man Kinder dabeihat). Und man sollte auch – selbst wenn es nicht schön ist – an mögliche Verletzungen denken. Gerade auf Pfaden hat man sich im Nu den Fuß vertreten. Eine elastische Binde kann dann Wunder wirken und zumindest den Weg zurück zum Ausgangspunkt ermöglichen. Einen Schnitt, einen Riss oder eine aufgeschürfte Stelle hat man sich auch schnell zugezogen. Hier sind Pflaster oder ein Verband und Desinfektionsmittel im Rucksack hilfreich. Empfehlenswert ist es auch, immer Blasenpflaster dabeizuhaben. Gegen Insektenstiche gibt es ebenfalls Abhilfen, etwa Geräte, mit denen man einen Stachel oder das Gift in der Stichstelle entfernen kann, oder Mittel und Salben, um den Juckreiz zu mildern.


Auf dem Premium-Winterwanderweg »Schneewalzer« (Tour 14)

Im Wald – gibt es unterwegs Gefahren? Löwen, Tiger und giftige Spinnen treffen wir in unseren Wäldern zwar nicht an, aber es gibt ein paar Dinge, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben und über die man sich Gedanken machen sollte.

Waldgebiete sind immer auch Zeckengebiete. Und ein Zeckenbiss kann schwere Komplikationen verursachen, von einer Hirnhautentzündung bis hin zur Borreliose. Es empfiehlt sich dringend, geschlossene Kleidung zu tragen und die Hosenbeine in die Schuhe zu stopfen, um den Beißern die Angriffsflächen nicht gerade auf dem Silbertablett anzubieten. Nach der Tour sollte man sich absuchen, am besten sogar duschen, und bei Zeckenbissen in den nächsten Tagen auf Rötungen um die Bissstelle achten. Gegen Hirnhautentzündung kann man sich impfen lassen.

Gefahr besteht auch durch den Fuchsbandwurm, einen Parasiten, der auch den Menschen befallen kann. Geschädigt werden vor allem die Leber, manchmal auch Lunge und Gehirn. Dass man befallen ist, wird oft so spät bemerkt, dass keine Hilfe mehr möglich ist. Vorsorgen kann man, indem man keine Beeren im Wald isst, zumindest keine in Bodennähe. Auch sein Vesperbrot sollte man nicht ins Gras legen. Händewaschen, wenn möglich unterwegs, auf jeden Fall aber daheim, ist hier angesagt.


Von den Hessigheimer Felsengärten und den Weinbergen der Umgebung hat man einen prächtigen Blick hinab auf den Neckar. (Tour 5)

Ursache für eine Erkrankung durch das Hantavirus sind oft Rötelmäuse bzw. deren Ausscheidungen. Sie werden beim Wandern zum Beispiel im trockenen Laub aufgewirbelt und der Erreger eingeatmet. Besonders hoch ist die Infektionsgefahr von April bis in den Herbst.

Tetanus (Wundstarrkrampf) kann man sich durch eine Verletzung (Stich, Biss, Schnittwunde) und die Verunreinigung der Wunde holen. Die meisten Menschen sind dagegen geimpft. Eine weitere Gefahr ist eine Blutvergiftung (Sepsis), die man sich ebenfalls durch eine Verletzung zuziehen und die unbehandelt zum Tod führen kann.

Besonders schön: mit Kindern unterwegs Kinder sind normalerweise begeisterte Wanderer, gibt es hier doch immer viel zu sehen, zu beobachten und zu spielen. Geht man mit Kindern zum Wandern, ist es immer sinnvoll, etwas zum Transport von Fundstücken (Tannenzapfen, Samen, Versteinerungen etc.) dabeizuhaben. Schnur, Taschenmesser, Malsachen etc., bei kleineren Kindern auch Spielfiguren, machen eine Wanderung für den Nachwuchs interessant, sodass man zu einer Wiederholung vermutlich keine großen Überredungskünste braucht.


Die Ruine Reußenstein ist eine Bilderbuch-Ritterburg-Ruine. (Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg HW 1)

Orientierung ist wichtig Die im Buch abgebildeten Karten sind schon alleine sehr hilfreich. Dazu ist immer eine extra Wanderkarte empfohlen. Sehr nützlich sind auch Apps für das Smartphone. Gut geeignet finde ich hierzu die kostenlosen Apps MapsMe und PhoneMaps, die einem recht zuverlässig anzeigen, wo man sich gerade befindet. Auch mit Komoot habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Anfahrt Bei jeder Tour ist sowohl der passende Parkplatz aufgeführt als auch die umweltfreundliche Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, also mit Bus oder Bahn.

Meist verlängert sich die Wanderung durch die Strecke vom Bahnhof oder von der Bushaltestelle jedoch ein wenig. Auskunft über die Verbindungen und Fahrpläne erhält man außer bei den regionalen Verkehrsunternehmen für ganz Baden-Württemberg hier: www.efa-bw.de.

Die Wander-Bucket-List Baden-Württemberg

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