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Vorwort

„Tashina?“, höre ich es aus Papas Büro rufen, während ich gerade ein Tasse Kaffee im Wohnzimmer trinke. Ich bin übers Wochenende zu Besuch bei Mama und Papa in den schönen Tiroler Bergen.

„Jaaa?“

Anstatt diese Konversation rufend weiterzuführen, kommt der Autor dieses Buches höchstpersönlich ins Wohnzimmer geschritten und hat schon diesen Blick, der besagt, dass er irgendwas von mir will.

„Liebstes Töchterchen, wie wäre es, wenn du das Vorwort zu meinem nächsten Buch schreibst? Du hättest eine Woche Zeit, um den Text zu lesen, ein bis zwei Seiten zu schreiben, und mir anschließend zuzuschicken, damit das Buch pünktlich, noch vor Weihnachten, gedruckt werden kann.“

„Ähm...“

Mir geht durch den Kopf, dass ich nächste Woche an drei Tagen arbeiten muss, an fünf Tagen Vorlesung habe und außerdem an einem Tag auf einem Konzert, 130 km von zu Hause weg, bin (wer mitgerechnet hat wird feststellen, dass ich allein jetzt schon mehr als sieben Tage in einer Woche brauche). Doch ich bin ein DREIER-Mensch (über unsere Spezies wirst du in diesem Buch noch einiges erfahren), und so eine Herausforderung lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Im Kopf gehe ich schon die Planung meiner nächsten Woche durch. Wie viel Zeit muss ich effektiv aufwenden, um Papas Buch zu lesen und das Vorwort zu schreiben? ...

So sage ich ihm zu, er freut sich und geht wieder ins Büro, um an gerade diesem Buch, das du in den Händen hältst, weiterzuschreiben.

Diese Konversation veranschaulicht in meinen Augen das Verhalten eines DREIERS sehr gut. Ich gehe mit Begeisterung neue Projekte an und ziehe sie durch, und lasse mich von nichts davon abbringen.

Doch leider ist auch der beste DREIER nicht immer ein DREIER. Wie oft habe ich mir schon gedacht, dass ich beispielsweise WIRKLICH mal Sport machen sollte, merke selbst, wie unfit ich bin, aber schiebe das alles auf „ich hab keine Zeit“, „ich hab keine Lust“, „ich hab einfach noch nicht den richtigen Sport für mich gefunden“ (ja, gut, ich suche ja auch nicht – und was man nicht sucht, das kann man auch nicht finden :-)).

In diesem Fall bin ich wohl ein ganz deutlicher EINSER*. Sie „nehmen diese Dinge wahr, doch sie handeln nicht, sie setzen nichts in Gang. Sie lassen es geschehen.“

Das „Ding“ ist – und ich weiß nicht, wie gerne Papa das hört – dass es für mich aktuell okay ist, diese Sache einfach geschehen zu lassen, und nichts dagegen zu unternehmen. Ich weiß, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem ich mir denke „und jetzt gehst du ins Fitnessstudio / joggen / schwimmen.“ Und dann wird der Sport wieder etwas sein, das ich auf beste DREIER-Art-und-Weise durchziehe. Doch solange es noch nicht so weit ist, widme ich mich anderen Herzensprojekten.

ESSENZ: Nimm nicht alles so ernst, sei nicht zu verbissen darauf, unbedingt in jeder Hinsicht ein DREIER zu sein, Fortschritte entstehen Schritt für Schritt.

Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß mit dem Buch!

Tashina Colberg

Lieblingstochter (und auch die einzige)

*einmaliges, wunderbares Töchterchen:

Vielleicht bist du da schon eine ZWEIER in Entfaltung, denn du denkst über die Sache nach, redest, reflektierst. Deine Essenz ist sehr gut – Danke, ich werde mich daran halten.

Dein stolzer, dich liebender Papa.

Beende deine offenen Baustellen

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