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Max Weber (1864–1920) zur Bedeutung von Maschine und Fabrik für den modernen Menschen zu Beginn des 20. Jahrhunderts

M. Weber, Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriß der verstehenden Soziologie, Tübingen 1972, S. 835.

Eine leblose Maschine ist geronnener Geist. Nur, dass sie dies ist, gibt ihr die Macht, die Menschen in ihren Dienst zu zwingen und den Alltag ihres Arbeitslebens so beherrschend zu bestimmen, wie es tatsächlich in der Fabrik der Fall ist. Geronnener Geist ist auch jene lebende Maschine, welche die bürokratische Organisation mit ihrer Spezialisierung der geschulten Facharbeit, ihrer Abgrenzung der Kompetenzen, ihren Reglements und hierarchisch abgestuften Gehorsamsverhältnissen darstellt. Im Verein mit der toten Maschine ist sie an der Arbeit, das Gehäuse jener Hörigkeit herzustellen, in welche vielleicht dereinst die Menschen sich, wie die Fellachen im altägyptischen Staat, ohnmächtig zu fügen gezwungen sein werden.

Erst als die Wasserkraft knapp wurde, weil wegen der vielen Wasserräder an den Wasserläufen in Lancashire die Energie nicht mehr ausreichte, schlug die Stunde der Dampfmaschine. Mittlerweile war die Verbesserung der Maschinen auch soweit fortgeschritten, dass der Kostenvergleich zwischen Investition und Betriebskosten für den Göpel auf der einen Seite und für die Dampfmaschine auf der anderen Seite immer öfter zugunsten der letzteren ausfiel. Durch die Emanzipation vom Wasserantrieb konnte dann auch eine zweite Entwicklung einsetzen, die für die Industrialisierung in den meisten Regionen Europas typisch war, die Konzentration der Produktion in Städten (statt der notwendigerweise dezentralen Produktion an den Wasserläufen).

Ähnlich war die Situation bei den Lokomotiven. Schienenwege gab es schon lange bevor es Lokomotiven gab. Sie wurden mit Loren befahren, die von Pferden gezogen wurden. In der Regel dienten diese Schienenwege für den Transport von Steinkohle oder Roheisen zum nächstgelegenen Fluss oder Kanal. Seit der Wende zum 19. Jahrhundert war es nahe liegend, die natürlichen Pferdestärken durch Pferdestärken einer Dampfmaschine zu ersetzen. Doch alle Versuche scheiterten lange Zeit daran, dass die Lokomotiven zu schwer für die Schienen waren. Leichter gebaute Lokomotiven waren andererseits zu anfällig und nicht sehr leistungsstark.

Robert Stephensons Ruhm gründete sich also ähnlich wie bei Watt nicht auf die Erfindung der Lokomotive, sondern auf die Erfindung der ersten im regelmäßigen Verkehr zuverlässig einsetzbaren Lokomotive. Dies stellte er mit seiner „Rocket“ bei einem Rennen auf dem ersten Teilstück der ersten modernen Eisenbahnstrecke, der Liverpool & Manchester Railway, unter Beweis. Er gewann das Rennen und bekam den Auftrag für die ersten Lokomotiven dieser Eisenbahngesellschaft.

Die Industrielle Revolution

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