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1.6 Psychische Stabilität und Entwicklung einer Persönlichkeit

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Der Persönlichkeitsbereich ist zunächst am stärksten ausgeprägt. Er hat sich in der Kindheit ausgebildet und bestimmt gewöhnlich das Bild der Persönlichkeit, d.h., der Beziehungstyp verhält sich stark gefühlsmäßig und beziehungsorientiert, egal, ob er diese Gefühlsreaktionen forciert oder kontrolliert, der Sachtyp nachdenklich und erkenntnisgeleitet und der Handlungstyp willensmäßig und handlungsgeleitet. Das gilt besonders für die noch weniger entwickelte Persönlichkeit. Der Entwicklungsbereich ist in der Regel etwas schwächer ausgeprägt. So legen Beziehungstypen zwar großen Wert aufs Denken, doch sie tun sich manchmal schwerer damit als andere Strukturtypen. Sachtypen möchten gerne tüchtig und erfolgreich sein, zeigen aber häufig Schwächen im Wollen und Handeln. Und Handlungstypen schätzen gute menschliche Beziehungen, doch sie zeigen oft Gefühle nicht und verstecken sie hinter einer ‚rauen Schale‛.

Diese anfängliche Schwäche im Entwicklungsbereich wird mit der zunehmenden Persönlichkeitsentwicklung immer mehr ausgeglichen. Dann kann man beobachten, wie ein Beziehungstyp gelassen und klar eine Situation analysiert mit einer erkenntnisgeleiteten Sensibilität, dass ein Sachtyp geplant und selbstbewusst handelt und sich für andere einsetzt oder wie ein Handlungstyp Lebensfreude ausdrückt und andere daran teilnehmen lässt. Da diese Fähigkeiten des Entwicklungsbereiches so wertvoll sind, nenne ich sie Schlüsselfähigkeiten.

Für die praktische Arbeit mit diesem Konzept bleibt der Ansatz bei den Schlüsselfähigkeiten Thema Nummer eins. Das gilt auch dann, wenn es zuerst darum geht, dass der Beziehungstyp entdeckt, wie liebenswert er ist und dass es für ihn gut ist, sich von anderen lieben und verwöhnen zu lassen, oder dass der Sachtyp erkennt, wie interessant und attraktiv er ist für andere und sich bewundern lässt, und dass der Handlungstyp weiß wie tüchtig er ist und die Anerkennung, die er bekommt, annimmt.

Jeder Strukturtyp neigt dazu, in seinem Entwicklungsbereich besonders Anspruchsvolles von sich und anderen zu erwarten, ohne diesen Ansprüchen immer genügen zu können. Das ist dort, wo man noch dabei ist dazuzulernen, nicht sonderlich empfehlenswert. Denn je strenger die Maßstäbe sind, die man anlegt, desto schlechter sehen notwendigerweise die Ergebnisse aus. So meint der Beziehungstyp, dass ganz besonders er, aber auch andere bestens Bescheid wissen und besonders intelligent sein müssten. Der Sachtyp stellt an sich und mehr noch an andere besonders hohe Qualitätsanforderungen im Handeln und an die Verantwortung und Fürsorglichkeit und der Handlungstyp hat strenge Maßstäbe bezogen auf das Zwischenmenschliche.

Eine Ausbildungsteilnehmerin (Beziehungstyp), die diese Problematik erkannt hatte, drückte das etwa so aus: „Seitdem mir klar geworden ist, dass es normal ist, zunächst nichts zu wissen, seitdem ich nicht mehr meine, intelligent sein zu müssen, kann ich wirklich erkennen. Erkennen ist für mich nicht denken, sondern ein Gefühl zulassen und es anschauen.“ Ähnliches gilt für das Handeln des Sachtyps und für sein Erfolgsstreben. Wenn er es anderen gegenüber zu sehr betont, erscheint ihnen das möglicherweise als angeberisch oder unsensibel.

Und dem Handlungstyp tut es gut, wenn er in seinem Entwicklungsbereich lernt, dass Liebe und Sympathie, die so wertvoll für ihn sind, nicht erzwungen oder erzeugt werden können. Wenn er, der lange Zeit seine Gefühle übergangen hat, sich irgendwann heftig verliebt, braucht er sich nicht zu wundern, wenn andere bei diesem vulkanartigen Gefühlsausbrüchen eher die Flucht ergreifen. Oft versucht der Handlungstyp Stimmung zu machen und gute Laune herzustellen durch humoriges, burschikoses und kumpelhaftes Verhalten. Doch bei dieser lärmenden Gemütlichkeit könnte er die stilleren Töne der Zuneigung und Freude überhören.

Die Entwicklung der Schlüsselfähigkeiten ist sicher der wichtigste Schritt, auch wenn er eine gewisse Stabilität des Persönlichkeitsbereiches voraussetzt. Man könnte hier von einer Basis des ausreichenden Selbstvertrauens beim Beziehungstyp, des Selbstbewusstseins beim Sachtyp und der Selbstsicherheit beim Handlungstyp sprechen. Was damit noch nicht gelöst ist, das ist die Frage nach der Autonomie einer Persönlichkeit. Sie bezieht sich auf den Zielbereich: wie fremd- oder selbstbestimmt handle, fühle oder denke ich?

Die drei Persönlichkeitstypen und ihre Lebensstrategien

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