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Prolog

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Sie hatte fast die ganze Nacht geweint und fühlte sich kraftlos, leer und grenzenlos einsam. Da kam der Anruf gerade recht. Wie immer hatte die Stimme des Mannes eine beruhigende Wirkung. Es schien, als sei er der Einzige, der sie verstand.

»Wie fühlst du dich?«, fragte er.

»Schlecht. Ich bin total am Ende.«

»Wenn du nicht mehr kannst, weißt du, was du zu tun hast.«

»Ich weiß, aber ich habe Angst.«

»Das musst du nicht. Es wird nicht wehtun. Du wirst nichts merken und endlich frei sein.«

»Was soll ich also tun?«

»Du machst das Fenster auf, setzt dich aufs Fensterbrett und stellst dir vor, du könntest fliegen. Schließe die Augen und lasse dich einfach fallen.«

»Gut, dann gehe ich jetzt. Danke für alles.«

»Halt, nimm dein Handy mit, hörst du?«

»Ja, ist gut. Warte, bis ich sitze … So, jetzt bin ich so weit. Werde ich auch bestimmt nichts merken?«

»Aber nein, vertrau mir. Das letzte, das du spürst, wird der Wind in deinen Haaren sein. Jetzt breite die Arme aus und fliege davon. Wo du hinkommst, wird alles schöner sein. Du wirst dich leicht und frei fühlen. Eben wie ein kleiner Vogel … Hallo, bist du noch da?«

Er erhielt keine Antwort mehr. Es gab nur ein unangenehmes Geräusch, als das Handy auf dem Pflaster in tausend Stücke zersprang.

Todessehnsucht

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