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Vorwort

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Die Idee zur Ausarbeitung dieses Themenkomplexes, der auch die Grundlage meiner Dissertation war, entwickelte sich aus dem Einsatz und den dabei persönlich gewonnenen Erfahrungen bei der Bekämpfung des zur Katastrophe erklärten Waldbrandes am Thumsee, Landkreis Berchtesgadener Land, im Jahr 2007.

Während die technischen und taktischen Erkenntnisse der luftgestützten Brandbekämpfung dieses Einsatzes durch mich bereits aufgearbeitet und veröffentlicht wurden, stellt sich mir auch heute noch, viele Jahre nach dem Brand, die Frage, auf welchem Weg und mit welchen Methoden Brände in Wäldern und Vegetationsgebieten schnell und zuverlässig erkannt sowie ausreichend präzise lokalisiert und eingeschätzt werden können. Dies immer mit dem Ziel, entstehende Schäden an Leben, Umwelt und Gütern zu verringern sowie den oftmals hohen logistischen Aufwand für die Gefahrenabwehr und die Entstehung solcher Brandkatastrophen allgemein zu vermeiden.

Die großen Wald- und Vegetationsbrände auf dem amerikanischen Kontinent oder in Russland haben mich immer sehr beeindruckt und waren steter Anschub für die Erstellung des vorliegenden Buches. Die durch diese Brände verlorenen Menschenleben, darunter immer wieder auch Kollegen und Kameraden der Feuerwehr, die enormen Schäden an Umwelt und Sachwerten und zuletzt die Bilder aus dem Wald fliehender und dabei brennender Koala-Bären in Australien, haben mich oft berührt und niemals losgelassen.

Was mag in diesen wehrlosen und flüchtenden Tieren vorgehen, die ihre Heimat, den Wald als ihr natürliches zu Hause, durch meist von Menschenhand verursachte sinnlose Brände verloren haben? Wenn sie sich umdrehen und auf das brennende Inferno zurückblicken, machtlos, stumm und sich teils nur mit schweren Verbrennungen retten konnten? Welche Qualität hat ihr weiteres Leben, wenn sie überleben? Dies sind zugegeben einige etwas pathetische Überlegungen. Man stelle sich nur vor, das Leben im Wald verbringen zu müssen, weil es der einzige Raum ist, in dem eine Vielzahl von Organismen leben können, Nahrung, Schutz und Zuflucht finden. Grund genug für den Menschen, sich des Schutzes der in Waldökosystemen existierenden Lebewesen anzunehmen! Für den Menschen ist es an der Zeit sich der Arroganz zu entledigen, sich stets über andere Lebensformen zu erheben und über deren Schicksal durch Missachtung von Grundwerten des Lebens zu entscheiden.

Mit der Erstellung des vorliegenden Buches, das im Vergleich zur Dissertation noch um einige Kapitel erweitert und in vielen Kapitel noch inhaltlich verfeinert wurde, eröffnete sich die faszinierende Welt der angewandten Wissenschaften, wie – hier hervorhebend genannt – die Bereiche Forstwesen sowie Luft- und Raumfahrt, aber ebenso auch das breite Ideenspektrum von Forschern und Wissenschaftlern auf der ganzen Welt. Ihren vorausgehenden Arbeiten gebührt an dieser Stelle mein Dank.

Besonderer Dank gebührt auch den Herren Univ.-Prof. Dr. Michael Müller, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Uli Barth und Prof. Dr.-Ing. Peter Protzel für ihre Bereitschaft, sich dieses Themas während meiner Promotion nicht nur anzunehmen, sondern durch ihre konstruktive Kritik und ihr besonderes Fachwissen in unterschiedlichsten Fachgebieten mich auch immer wieder zu weiteren Leistungen zu beflügeln. Großer Dank gebührt auch meinen Eltern, Herrn Dipl.-Ing. Eugen und Rita Schneider, die sich wieder einmal der ungeliebten Aufgabe des Korrekturlesens stellten und durch ihre Verständnisfragen und Korrekturhinweise einen wesentlichen Anteil daran haben, dass die so aufbereitete Materie auch für den Laien verständlich wurde.

Ebenfalls sei meiner Familie gedankt, die die Zusatzbelastung der Dissertation und der anschließenden Entwicklung des nun vorliegenden Buches, neben den vielen Verpflichtungen und belastenden »Überraschungen«, die sich aus dem aktiven Berufsfeuerwehrdienst und Ehrenämtern ergeben, einmal mehr, fast stillschweigend, hingenommen hat. Es war ein nicht einfacher Verzicht auf viele Dinge. Aber das mit dem vorliegenden Buch anvisierte Ziel, einen Beitrag zu leisten, unseren Nachkommen durch den Schutz von Wald- und Vegetationsflächen eine Umwelt zu hinterlassen, die unser Leben schön, bunt, lebendig und lebenswert macht, war diesen hohen Preis wert. Es ist oft die Entscheidung eines Einzelnen, die das Schicksal vieler bestimmt.

Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Landkreis München, im Januar 2021

Dirk Schneider

Branddirektor Dr.-Ing. M. Sc. Dipl.-Ing.

Waldbrandfrüherkennung

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