Читать книгу Glaube Liebe Hoffnung. Ein kleiner Totentanz - Ödön von Horváth - Страница 13

Szene Nummer 4

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ARBEITERFRAU (sieht dem Schupo nach). Der Herr General --

BUCHHALTER. Unser täglich Brot gib uns heute.

MARIA. Bei mir ist das noch schlimmer.

INVALIDER. Wie das?

MARIA. Weil wir eine Familie von sieben Köpfen sind und das achte ist unterwegs -- aber weil mein Vater in der Woche vierzig Mark heimtragt, ziehens mir sogar noch etwas ab.

INVALIDER. Alles Schwindel!

ELISABETH. Mir wollen die auch nichts geben, weil mein Vater noch etwas verdient.

BUCHHALTER. Was ist er denn Ihr Vater?

ELISABETH. Versicherungsinspektor. Entschuldigens, aber jetzt muss ich lachen -- (sie lacht).

ARBEITERFRAU. Warum lachst denn da, damische Gretl?

ELISABETH (hört plötzlich auf).

ARBEITERFRAU. So geh halt heim!

ELISABETH. Nein!

ARBEITERFRAU. Nachher bist selber schuld! Hat einen Inspektor zum Vater --

ELISABETH (unterbricht sie). Versicherungsinspektor!

ARBEITERFRAU. Ist ja wurscht!

ELISABETH (grinst). Oho!

BUCHHALTER. Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz.

ARBEITERFRAU. Hat ein Zuhause und nützt es nicht aus!

ELISABETH. Bei mir hat das einen bestimmten Grund.

[29]ARBEITERFRAU. Hast denn gar etwas angestellt?

ELISABETH (lächelt unsicher). Sieht man es mir denn an?

(Stille.)

BUCHHALTER (grinst). Nicht alles ist Gold, was glänzt -- (ab).

Glaube Liebe Hoffnung. Ein kleiner Totentanz

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