Читать книгу Glaube Liebe Hoffnung. Ein kleiner Totentanz - Ödön von Horváth - Страница 19

Szene Nummer 10

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BARON (grüsst chevaleresk). Kompliment Madonna! Ich habe es schon befürchtet, dass Du vielleicht nicht erscheinst.

MARIA (tonlos). Ehrensache.

(Stille.)

BARON (erkennt Elisabeth). Ach! (Er lüftet den Hut und lächelt maliziös.)

MARIA. Wieso? Du kennst meine fremde Freundin da?

BARON. »Fremd«? (zu Elisabeth). Ursprünglich wollten Sie doch Ihre werte Leiche verkaufen?

MARIA. Leiche?

[32]BARON (glättet seinen etwas zerknüllten Trauerflor). Ja, das waren bessere Zeiten. Damals hatte ich noch meine Generalvertretung --

ELISABETH (grinst). Korsette vielleicht?

BARON. Nein, Likör. Jetzt bin ich parterre.

MARIA (betrachtet sich in ihrem Taschenspiegel im Lichte, das aus dem Wohlfahrtsamt herausfällt). Hugo! Fällt Dir denn nichts auf an mir?

BARON. Ich wüsst es nicht momentan --

MARIA. Da -- (sie fletscht die Zähne). Ich hab seit vorgestern zwei Stiftzähne da vorn -- Weisst, meine beiden Zähne waren doch ganz Bruch und schwarz, weil halt der Nerv schon abgestorben war.

BARON (lächelt hinterlistig). Du hast Dich zu Deinem Vorteil verändert.

MARIA. Ich gefall mir.

Glaube Liebe Hoffnung. Ein kleiner Totentanz

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