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06. April 2012: Zubiri
ОглавлениеIch sitze gerade auf meinem Bett in einer Herberge in Zubiri, die für eine Übernachtung inklusive angeblich »üppigem Frühstück« ganze fünfzehn Euro gekostet hat. In diesem Zimmer nächtigen heute eine vierköpfige spanische Familie, ein etwas älteres Ehepaar aus Kanada, Mark, Yoo-kyung und ich.
Eigentlich bin ich in diesem Moment viel zu müde, um die Geschehnisse des heutigen Tages zu Papier zu bringen. Denn vergangene Nacht habe ich in der riesigen Herberge von Roncesvalles kein Auge zu bekommen. Die Schlafkabinen waren absolut in Ordnung, aber die Geräuschkulisse war einfach zu… naja, sagen wir mal gewöhnungsbedürftig. Ich konnte damit schlichtweg nicht einschlafen. Notgedrungen musste ich mir also ein Konzert aus Husten, Rotzen, Furzen, Schlafreden und vor allem Schnarchen von bestimmt mehr als einhundert Pilgern anhören.
Ich bewundere die Menschen, die diese Dinge aus Müdigkeit einfach zu einem monotonen Rauschen verschwimmen lassen oder gar komplett ausblenden können. Ich kann das nicht. Und schon gar nicht, wenn der größte Störenfried von allen in derselben Kabine im Bett direkt neben mir liegt! Die gesamte Nacht über durfte ich seiner knatternden Atmungsstörung lauschen und es gab nichts, was ich hätte tun können. Ohropax sind mir zuwider, das Kissen über den Kopf zu ziehen war nutzlos und selbst Schäfchen zählen führte nicht zum erhofften und dringend benötigten Schlaf. Ständig führte ich mir vor Augen, mit wie vielen fremden Menschen ich mir hier eigentlich gerade das Schlafzimmer teile. Ich weiß nicht wie viele Stunden vergingen, bis ich endlich anfing, mich mit der schlaflosen Situation abzufinden. Hoffentlich hatte ich heute Nacht einfach nur Pech.
Weil ich nun aber völlig übermüdet bin, versuche ich mich im Folgenden kurz zu fassen. Sofern das denn bei all den interessanten Begegnungen und Gesprächen überhaupt möglich ist.
Als heute Morgen in Roncesvalles die Wecker klingeln, halte ich meine Augen geschlossen und lausche was um mich herum passiert. Anders als gestern, weiß ich dieses Mal ganz genau, wo ich hier bin.
Ich höre einige Leute gähnen, die sich aus dem Bett quälen, mit ihren Schlappen zum Badezimmer schlürfen, wieder zurückkommen, ihre Sachen zusammenpacken, dann diverse Reißverschlüsse zumachen und schließlich die Treppe ins Erdgeschoss runtergehen. Durch das offene Fenster höre ich dann wie die Frühaufsteher draußen vor der Herberge mit ihren Wanderstöcken klackern und ihre Schuhe auf dem Boden ausklopfen, um sie von Dreck zu befreien.
Abgesehen von denjenigen, die sich vom erneuten Weckerlärm überhaupt nicht beeindrucken lassen und einfach unbeirrt weiter schnarchen, macht sich jetzt die zweite Welle von Pilger für die heutige Etappe bereit. Ich denke es wird nun auch für mich Zeit aufzustehen. Also mache ich meine Augen auf, steige aus dem Bett und schaue aus dem Fenster. Aufgrund ihrer lädierten Füße, erinnert die Gangart mancher Pilger in ihren Wanderboots an die von Skifahrern in ihren ungelenken Skischuhen.
Schmunzelnd, aber humpelnd, gehe ich ins Bad und mache mich fertig. Zurück an meiner Schlafkoje warten bereits Yoo-kyung und Mark auf mich. Sie sind startklar. Schnell packe ich meine sieben Sachen ein und schon brechen wir gemeinsam zu unserer zweiten Etappe auf. Als wir Roncesvalles verlassen, haben wir noch nichts gefrühstückt. Zwar haben wir großen Hunger, aber unser Tatendrang treibt uns ohne Umschweife direkt auf den Jakobsweg.
Etwa drei Kilometer später landen wir in Burguete. Mein Pilgerhandbuch unterrichtet uns, dass das angeblich der Ort gewesen sein soll, in dem der Schriftsteller Ernest Hemingway des Öfteren Zuflucht gesucht hat, wenn ihm das Treiben in Pamplona zu viel wurde. Ahja, und wo hat er gefrühstückt? Hoffen wir mal, dass er dazu nicht nach Roncesvalles gehen musste.
Wir haben Glück und finden eine Bar, in der wir immerhin ein leckeres Croissant und einen ColaCao zu uns nehmen können. Letzteres ist eine heiße Schokolade und der Name wohl einer der bekanntesten Marken in Spanien. Dort ist der Markenname nämlich zu einer Art Synonym mutiert, etwa so wie die Deutschen Tempo anstatt Taschentuch sagen. Mark und ich kaufen uns noch zwei gekühlte Powergetränke für unterwegs, dann schnallen wir unsere Rucksäcke gestärkt wieder auf und verlassen die Bar.
Noch im selben Ort treffen wir auf die zwei Düsseldorferinnen, die ich gestern vor den Automaten flüchtig kennen gelernt habe. Die beiden tragen nun nicht nur die gleiche Jacke sowie die gleiche Hose, sondern haben auch die gleichen Wanderstöcke und sogar den gleichen Rucksack. Ob die beiden sowas wie beste Freundinnen sind? Man grüßt sich freundlich auf deutsch und Mark kommentiert das albernd mit: »Jesus, so many Germans on the camino.«
Genau genommen hat er ja völlig Recht. Es sind tatsächlich auffällig viele Deutsche auf dem Weg. Das wird in erster Linie natürlich auf den umstrittenen Kerkeling-Effekt zurückzuführen sein, der zweifelsohne zum zahlenmäßig überdurchschnittlichen Anstieg deutscher Pilger auf dem Jakobsweg beigetragen hat. Die meisten oder gar alle, die das Buch des wohl beliebtesten Comedian Deutschlands gelesen haben, werden von seiner Reise inspiriert gewesen sein. Es ist also wenig überraschend, dass sich viele Landsfrauen und Landsmänner derselben Herausforderung stellen möchten. Ich kann es unserem berühmten Pilgerkollegen aber nicht verübeln, denn ohne ihn wäre auch ich sicherlich nicht hier. Hape Kerkeling ist den Weg im Sommer 2001 gegangen und hat fünf Jahre später seinen Reisebericht »Ich bin dann mal weg« veröffentlicht. Kurz nach der Jahrtausendwende war auf dem Jakobsweg natürlich vieles anders als heute, dennoch konnte ich bereits einige Parallelen zu seinen darin beschriebenen Erfahrungen feststellen.
Hinter Burguete bekommen wir die ersten Tiere seit Antritt der Reise zu sehen, darunter überwiegend Pferde. Einige der Vierbeiner kommen an den Zaun, da sie offensichtlich sehr an uns Pilgern interessiert sind. Vermutlich wollen sie aber nur, dass wir ihnen etwas zu fressen geben. Angeregt von den Pferden, fängt Mark plötzlich an etwas zu singen. Ich erkenne es auf Anhieb, da es sich vor geraumer Zeit wie ein Lauffeuer auf Facebook verbreitet hat und mehrere Million Mal auf YouTube aufgerufen worden ist. Das etwa einminütige Lied besteht aus lediglich einer Strophe und einem Refrain. Besonders Kreative haben das besagte Musikstück in Dauerschleife aneinandergereiht und auf der Videoplattform hochgeladen. Obwohl es total bescheuert und nach einer Weile auch ziemlich nervtötend ist, scheint es weltweit immer noch sehr beliebt zu sein.
Mark singt das Lied rauf und runter und hört gar nicht mehr damit auf. Ich bezweifle stark, dass er sich die volle Länge des Videos nur einmal angetan hat. Yoo-kyung kennt den Text zwar nicht, amüsiert sich aber an seinem Gesang köstlich. Also lassen wir ihn weiter trällern.
Dieser Kolumbianer ist schon ein komischer Kauz. Zuhause wäre ich ihm nie begegnet, so viel ist sicher. Alleine der Altersunterschied von knapp drei Jahren oder die verschiedenen Musikgeschmäcker, in jedem Fall aber seine Vorlieben für Piercings und Tattoos hätten uns im normalen Alltag vermutlich nie einander kennen lernen lassen. Hier auf dem Jakobsweg spielt all das keine Rolle. Der Typ ist einfach eine coole Socke, man kann ihn nur mögen.
Auf den folgenden Kilometern lernen wir Joana aus dem Baskenland kennen. Für den Fall, dass es anfängt zu regnen, ist sie bereits mit einem großen, blauen Regenponcho verkleidet. Die Baskin hat ihren Jakobsweg heute Morgen in Roncesvalles begonnen und wird lediglich bis nach Logroño laufen. Das sind in etwa einhundertvierzig Kilometer, die sie in sieben Etappen zurücklegen möchte. Da sie von ihrer Arbeit nur eine Woche Urlaub bekommen hat, möchte Joana später in Abschnitten stets dort weiterlaufen, wo sie zuletzt aufgehört hat. Ihr Heimvorteil macht sie natürlich recht flexibel in der Planung, allerdings wird ihre Erfahrung auf dem Jakobsweg damit zweifelsohne eine ganz andere sein, als die der Pilger, die den camino an einem Stück laufen. Joana ist aber bei Weitem nicht die einzige Teilzeitpilgerin. Tatsächlich habe ich bereits Einige kennengelernt, die den Weg abschnittsweise bewältigen. Zwischendurch treten sie die Heimreise an und kehren später wieder zurück. In den meisten Fällen fehlt ihnen wie Joana die Zeit oder aber die körperliche Energie für längere Distanzen.
Irgendwann komme ich mit Joana auf meinen Schüleraustausch im Baskenland zu sprechen. Sofort nimmt sie das zum Anlass, meine Sprachkenntnisse auf die Probe zu stellen. Zwar ist mein Spanisch ein wenig eingerostet, aber ich genieße die anschließende Unterhaltung mit ihr, unter anderem über das Guggenheim Museum in Bilbao. Längst vergessen geglaubte Vokabeln fliegen mir aus dem Gedächtnis zu und ich erlange lento pero seguro, langsam aber sicher, mein einstiges Sprachgefühl zurück. »Hablas muy bien castellano, Dominique!« Scheint als hätte ich ihren Test bestanden.
Am Rand des Weges stoßen wir auf einen weiteren Pilger.
»Hi. My name is Lucas. I’m from Chicago, Illinois.«, stellt er sich uns kurz vor und erzählt dann, dass er gerade auf seine Weggefährten warte und sich schon Sorgen um sie mache. Hoffnungsvoll fragt er, ob wir sie vielleicht gesehen haben. Aber leider können wir ihm nicht helfen, da wir auf den letzten Kilometern keinen Pilgern begegnet sind, die auf seine Beschreibung zutreffen.
»Why don’t you just walk with us to the next town and wait for your friends there?«, fragt ihn Mark.
»Yeah, I guess that’s a good idea… «, stimmt ihm Lucas nachdenklich zu und schaut noch einmal in die Richtung, aus der wir gerade gekommen sind. Doch dann schließt er sich uns an und wir laufen nun zu fünft weiter. Während sich Mark und Yoo-kyung mit dem US-Amerikaner unterhalten, tausche ich mich mit Joana auf Spanisch weiter über das Baskenland aus.
Im Dorfzentrum von Viscarret machen wir schließlich an einer Bar Rast. Aufgrund von Mangel an jeglicher Konkurrenz im Umkreis, ist diese bereits äußerst gut besucht. Vor dem Eingang haben einige Pilger es sich auf Bänken gemütlich gemacht und genießen ihre Mittagspause. Wir legen unsere Rucksäcke ab und betreten die Bar. Drinnen läuft laute Partymusik, die mich unweigerlich an meine Skifahreranalogie von heute Morgen erinnert. Obwohl für heute gerade mal Halbzeit ist, feiern hier Einige schon eine kleine Après-Etappen-Party. Damit uns der Barmann überhaupt versteht, müssen wir unsere Bestellung bei ihm schreiend aufgeben. Anschließend gehen wir mit unseren Getränken und bocadillos schnell wieder nach draußen, wo wir uns zu den zwei besten Freundinnen aus Düsseldorf gesellen.
»Jetzt sind wir uns schon einige Male begegnet und haben uns immer noch nicht einander vorgestellt«, bemerkt die dunkelhaarige der beiden und zeigt dann auf ihre blonde Begleitung im Partneroutfit: »Also, das ist meine Schwester Julia und ich bin die Merle.« Geschwister, natürlich. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht.
Just in diesem Moment kommen Claire und Luis um die Ecke gebogen. Wir haben die beiden seit gestern Abend nach ihrer Ankunft in Roncesvalles nicht mehr gesehen. Sie holen sich ebenfalls was zu essen und schließen sich dann unserem Stehkreis an.
Nach der Mittagspause geht es mit neuem Elan weiter. Merle, Julia, Luis, Claire, Yoo-kyung, Mark und ich machen uns wieder auf den Weg. Joana und Lucas bleiben noch etwas länger in der Bar und unterhalten sich angeregt mit den vielen Pilgerkollegen. Da wir heute aber ohnehin alle das gleiche Etappenziel haben, werden wir uns spätestens in Zubiri wieder sehen.
Zu siebt brechen wir in dieser abermals multikulturellen Konstellation auf und lassen Viscarret hinter uns. Bestens gelaunt führen wir eine Unterhaltung, die bei Außenstehenden sicherlich den Eindruck erwecken könnte, dass wir uns bereits seit einer halben Ewigkeit kennen. Wir erzählen uns munter diverse Anekdoten aus unserem Leben, nehmen kein Blatt vor den Mund und lachen viel.
Obwohl wir uns erst vor zwei Tagen kennengelernt haben, fühlt sich diese Pilgergemeinschaft schon jetzt vertraut und familiär an. Ja, sogar fast schon als hätten wir gemeinsam den Kindergarten besucht, wären zusammen zur Schule gegangen und würden schon sehr lange sehr gute Freunde sein. Es ist schwer zu beschreiben, warum wir das bereits am dritten Tag unserer Pilgerreise so empfinden. Aber ich glaube, dass wir einfach sehr erleichtert sind. Wir waren vielleicht alle etwas angespannt und wussten nicht so recht was uns auf dem Jakobsweg erwartet. Doch jetzt sind wir angekommen, fühlen uns wohl und genießen den Kontakt zu uns gleichgesinnten Menschen aus aller Welt.
Aber wie wahrscheinlich ist das? Es muss schon Einiges zusammenkommen, dass wir am selben Tag unsere Reise auf dem Jakobsweg beginnen, dieselbe Herberge zugewiesen bekommen, dort sogar im selben Schlafsaal landen und uns dann noch derart gut miteinander verstehen. Wir schätzen uns daher sehr glücklich und in unserer Euphorie fällt sogar folgender Satz: »If that’s not destiny, I don’t know what is.«
Ich bin froh, dass der Jakobsweg erst begonnen hat und der Großteil erst noch vor mir liegt. Doch es gibt eine Kleinigkeit, die mich das Pilgern leider weniger genießen lässt. Die Schmerzen an meinen Füßen nehmen stetig zu. Ich habe sie mir heute noch nicht angesehen, aber ich erwarte nichts Gutes. Immer mehr bereue ich es, die Schuhe vorab nicht ausreichend eingelaufen zu haben. Seit heute Vormittag plagt mich der Gedanke, es aufgrund meiner Füße im schlimmsten Fall gar nicht nach Santiago de Compostela schaffen zu können. Es wäre einfach unglaublich enttäuschend für mich, schon vorzeitig die Heimreise antreten zu müssen. Ich denke, ich sollte jetzt zumindest versuchen zuversichtlich zu bleiben. Positiv denken. Ultreya!
Letzteres bekommen wir heute gelegentlich in einigen Dörfern von überwiegend etwas älteren Bewohnern zugerufen. Weil wir es zwar schon eimal gehört haben, aber nicht die genaue Bedeutung kennen, müssen wir im Internet danach suchen.
Wikipedia behauptet, das Ultreya ein altes Grußwort aus dem Spanischen sei, welches sich die Pilger früher auf dem Jakobsweg zugerufen haben, um sich gegenseitig aufzumuntern und Mut zu machen. Es bedeute so viel wie »Vorwärts!« oder »Weiter!«. Man könnte also sagen, dass es in gewisser Weise eine überholte Form vom heutigen buen camino ist.
Die Stimmung ist nach wie vor unverändert gut, aber weitere Beschwerden sind zu verkünden. Zwar scheine ich in unserer Gruppe der Einzige zu sein, der sich an seinen Füßen bereits eine Blase gelaufen hat. Aber wovon ich dank meiner Wanderstöcke bisher verschont geblieben bin und worüber die meisten anderen klagen, sind fiese Knieschmerzen. Der Abstieg nach Zubiri ist damit für keinen von uns wirklich angenehm und so müssen wir ständig die Gangart anpassen, um unsere Wehwehchen an Knien und Füßen bestmöglich zu entlasten.
Bei einer letzten Pause, etwa fünf Kilometer vom heutigen Etappenziel entfernt, kaufen wir uns an einem Imbisswagen ein kaltes Getränk und tanken noch einmal Kraft. Danach brechen wir wehleidig ein letztes Mal für heute auf und gehen wenige Minuten später passenderweise an einem Stoppschild vorbei, das unter Pilgern bestimmt schon Kultstatus erreicht hat. Auf das herkömmliche Straßenschild hat jemand mit einem schwarzen Marker die Worte Don’t und walking ergänzt und es damit zu einer Motivationshilfe für Pilger umfunktioniert.
»Don’t STOP walking«
Wir nehmen das Schild beim Wort, setzen einen Fuß vor den anderen und kommen so unserem Ziel nun immer näher. Im strömenden Regen geht es auf Schlammwegen recht steil hinab, was uns gerade zum Ende der heutigen Etappe nochmal alles abverlangt. Vor uns sehen wir ein älteres Pärchen, das es sich leider unnötig schwerer macht. Obwohl beide einen Regenponcho tragen, der sie von Kopf bis Fuß, einschließlich Rucksack, bereits vor der Feuchtigkeit schützt, halten sie in der linken Hand einen Regenschirm. Mit zwei Wanderstöcken zum Abstützen würden sie sich bei diesem Abstieg und dem rutschigen Boden sicherlich einen größeren Gefallen tun.
Irgendwann gelangen wir ans Ende des Weges und haben wieder Asphalt unter den Füßen. Über eine mittelalterliche Brücke, die den Fluss Arga überquert, betreten wir schließlich Zubiri. Der Ortsname ist baskisch und heißt übersetzt so viel wie »Ort an der Brücke«. Auch hier weiß unser Pilgerführer wieder mehr: »Die Legende erzählt, dass tollwütige Tiere, die dreimal unter der Brücke hindurchgeführt werden, von der Tollwut geheilt sind.« Interessant.
Merle und Julia gehen in ihre zuvor reservierte private Herberge. Luis und Claire nehmen sich ein Zimmer in einem Hotel. Mark, Yoo-kyung und ich gehen in eine andere private Herberge, die auf den Namen El Palo de Avallano hört.
Und hier sitze ich nun, frisch geduscht auf meinem einladend gemütlichen Bett. Wenn ich jetzt nicht aufstehe, schlafe ich sofort ein. Aber wir haben uns zum Abendessen verabredet und wollen schließlich gebührend auf unsere zweite, absolvierte Etappe anstoßen. Also los. Chinchín!
heute: 23 km | gesamt: 49 km | verbleibend: 751 km