Читать книгу Sammy, das kämpfende Herz - Doris Bolten - Страница 12
ОглавлениеNach diesem unvergesslichen Urlaub fuhren wir immer wieder an den Bodensee. Im Jahr nach Meersburg ging es nach Radolfzell. Und wieder in eine Ferienwohnung.
Leider war die Wohnung ein wenig ungünstig geschnitten. Vom Wohnzimmer zum Schlafzimmer musst man über eine offene Diele – mit einer offenen Treppe nach unten. Offene Treppen hatte Sammy nie gemocht.
Wir entschlossen uns, Sammy wieder bei uns im Schlafzimmer schlafen zu lassen. Weil uns aber das Hin- und Hertragen des Körbchens zu aufwendig war, durfte er auf einer kleinen Schlafcouch nächtigen, was er sichtlich genoss. Er hatte ein Bett ganz für sich allein. Wie ein kleiner König lag er darin und muckste nicht. Sein Kopf lag immer in unsere Richtung, damit ihm auch wirklich nichts entging.
In Radolfzell machte Sammy seine erste Erfahrung mit Zecken. Wir auch. Die Bodenseeregion gilt als Zeckenhochburg – was wir bis dahin natürlich nicht wussten.
Ich untersuchte Sammy zwar jedes Mal nach dem Gassigang, aber irgendwann hatte sich so ein Miststück auf Sammys Stirn verirrt – genau zwischen den Augen. Ich versuchte, die Zecke zu entfernen, was mir aber nicht richtig gelang.
Auf mein Drängen suchten wir im Telefonbuch einen Tierarzt in der Nähe. Nach einem kurzen Anruf in der Praxis machten wir uns gleich auf den Weg. Wir mussten einige Zeit suchen, da wir zur damaligen Zeit noch keinen Navi besaßen.
Als wir den Tierarzt endlich gefunden hatten, kam ich mir vor wie in einem Märchenwald. Das Haus sah wie das Knusperhäuschen aus »Hänsel und Gretel« aus. Und der Tierarzt hatte etwas von einem Waldschrat.
Aber er verstand sein Handwerk und erlöste Sammy von den Überbleibseln der Zecke. Und das war ja das Wichtigste.
Und nun waren wir natürlich besonders auf der Hut. Und hatten Glück – es gab keinen Zeckenbesuch mehr. Kampf gewonnen.
Und Radolfzell gehört für uns auch zu den schönsten Urlaubserinnerungen …