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Schiachperchten Region Mittelkärnten/St. Veit/Burg Hochosterwitz

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Dorothea Böhme

Der Tote baumelte im zweiten Torbogen. Später würde Wilma von einer Krähe erzählen, die sich schon bereit gemacht hatte, ihm ein Auge auszuhacken, als sie kurz vor ihrem Arbeitsbeginn als Kassiererin auf ihn gestoßen war. Tatsächlich hing er allein hier, über dem Gehweg, der zur Burg Hochosterwitz 1 hinaufführte, und bewegte sich leicht im Luftzug des kühlen Morgens. Das Seil war durch die Fenster oben im Wächtertor geschlungen und dann um den Hals des Mannes geknüpft worden.

Der Tote hieß Herbert Aschenwalder und war 67 Jahre alt. Das wusste Wilma deshalb so genau, weil sein Portemonnaie inklusive Führerschein in ihrer Handtasche steckte.

Wilma lehnte sich an die Steinmauer und blickte zum Magdalensberg 2 hinüber. Um diese Zeit war es richtig schön hier. Dann zog sie ihr Handy aus der Tasche, machte sich auf den Weg zurück zum Parkplatz und rief die Polizei.

Sie musste nicht lange warten, zwei Streifenwagen aus St. Veit schafften es in 13 Minuten zur Burg. Wilmas Kollegen, Clara und Bernhard, die oben in der Burggaststätte arbeiteten, erschienen weitere fünf Minuten später.

»Ach du liebe Zeit!« Claras Stimme zitterte, während sie sich an Bernhard klammerte.

Der Polizist, der Wilmas Personalien aufgenommen hatte, ignorierte die beiden. Ein kaugummikauender Kollege von der Kriminalpolizei, der gerade angekommen war, ließ sich auf den neuesten Stand bringen. So hatten Clara und Bernhard freie Bahn, Theorien zu spinnen.

»Vielleicht hatte er eine Geliebte, mit der er sich heimlich getroffen hat. Und seine Ehefrau ist ihm auf die Schliche gekommen«, schlug Clara vor.

»Illegale Drogengeschäfte«, war Bernhards Beitrag.

Wilma schwieg.

Schließlich kam der Polizist mit Kaugummi auf sie zu. Aus der Nähe betrachtet, sah er gar nicht einmal schlecht aus. Schade, dass er Polizist war. »Wilma Brandstätter? Interessant. Eine Kriminelle.«

»Ehemalige.« Sie hob die Hände. »Ehrenwort.«

»Jedenfalls ein schönes Vorstrafenregister.«

»Alles Jugendsünden.«

»Sie sind erst seit einem halben Jahr draußen. Und 33 Jahre alt.«

Wilma schob sich eine dunkle Locke hinter das Ohr. »Wollen S’ eine Zeugenaussage?«

»Das wär’ nett.«

»Vor einer knappen halben Stunde bin ich zur Arbeit gekommen.« Sie deutete auf das Kassenhäuschen. Ihre Chefin war großer Fan davon, Exkriminelle zu resozialisieren, und hielt auch nichts von alten Redensarten. Wilma erklärte weiter: »Da schon ein Auto auf dem Parkplatz stand, ich aber niemanden gesehen habe, bin ich ein Stückchen den Weg hinaufgelaufen. Und dann hing er da. Im Torbogen.«

»Kannten S’ den Toten?«

»Er hat gestern eine Eintrittskarte bei mir gekauft. Bis halb fünf ist Einlass, etwa um die Zeit kam er und wanderte nach oben.«

»Besondere Vorkommnisse?«

»Er war unfreundlich.« Wilma zuckte mit den Schultern. Das war der Grund gewesen, weshalb sie ihm das Portemonnaie geklaut hatte, Kompensation für erlittenes Unrecht. Nette Menschen versuchte Wilma nicht mehr zu bestehlen, das war ihre Interpretation der Bewährungsauflagen.

»Unfreundlich, so, so. Und was haben S’ dann gemacht?«, nuschelte er.

Beamten sollten Kaugummis verboten werden, fand Wilma. »Feierabend.«

»Das können wir bezeugen«, mischte Clara sich ein, die inzwischen Bernhards Hand fest gedrückt hielt. »Wir arbeiten oben im Burgrestaurant, Wilma hat Bescheid gesagt. Und als wir um halb sieben etwa am Parkplatz waren, war ihr Auto schon weg.«

»Haben S’ den Toten gesehen?«

Beide schüttelten den Kopf. In diesem Augenblick wurde der Leichnam von einem Team Beamter, vermutlich Forensiker, vorbeigetragen. Aber so genau kannte Wilma sich bei der Polizei nicht aus, von der hielt sie sich lieber fern. Clara klammerte sich weiterhin an Bernhard, dem die Farbe aus dem Gesicht gewichen war.

Der Polizist deutete mit seinem Zeigefinger auf Wilma. »Halten Sie sich bereit für weitere Befragungen.« Damit war Wilma offenbar entlassen, denn er wandte sich wieder seinem Kollegen zu, der mit den Forensikern sprach.

Inzwischen war Wilmas Chefin von der Tourismusbehörde eingetroffen und stöckelte aufgeregt auf sie zu. »Und dabei soll heute Abend doch das Akkordeonfestival stattfinden! Um Himmels willen!« Was es die Akkordeonspieler stören sollte, dass am Morgen noch eine Leiche im Wächtertor gehangen hatte, verstand Wilma zwar nicht, aber bevor sie nachfragen konnte, sprach ihre Chefin schon hektisch ins Handy.

Wilma ging zu ihrem Kassenhäuschen, vor dem sich die ersten Touristen versammelt hatten, die allerdings die Polizei und den Leichenwagen faszinierender fanden als die Burg. Das war für den Augenblick gut so, denn Wilma durfte nur Karten für den Aufzug verkaufen, nicht für den Fußweg, solange die Polizei den Tatort noch untersuchte. Während sie die Kasse einräumte, die Kleingeldrollen überprüfte und hin und wieder zur Polizei hinüberschielte, war sie trotz allem zufrieden mit dem bisherigen Tagesverlauf. Nicht, dass sie ihre Arbeit gehasst hätte, aber etwas langweilig war der Job für eine ehemalige – Ehrenwort! Meistens jedenfalls – Kriminelle schon. Da brachte ein toter Unsympathler gerade die richtige Abwechslung.

Bis Wilma um halb fünf Feierabend machte, hatte sie Herbert Aschenwalders Portemonnaie schon mehrmals durchwühlt. Auch wenn sie sich immer wieder sagte, dass der Mann nicht nett gewesen war, ihr schlechtes Gewissen blieb: Erst beklaute sie ihn, dann hing er tot von ihrem Burgtor. Wilma Brandstätter, ehemalige Kleinkriminelle, stahl vielleicht hin und wieder Geldbörsen, aber Mord, das war doch etwas anderes. Und die Kieberei? Der würde sie zwar keine Träne nachweinen wegen der Extra-Arbeit. Dass sie aber wertvolle Ermittlungszeit vergeudete, damit die Identität des Mannes geklärt würde, lag an ihr. Wilma schürzte die Lippen. Der Polizei helfen, nein, das war zu viel gesagt, das würde sie nicht tun. Aber ein klitzekleines bisserl nachfragen am richtigen Ort … Sie klappte das Portemonnaie zum vierten Mal auf. Der Führerschein half ihr nicht weiter, genauso wenig die BIPA-Kundenkarte. Interessanter war der Flyer der Perchtengruppe 3 der St. Veiter Höllenhunde und der inoffizielle Mitgliedsausweis, der auf Herbert Aschenwalder, Kassenwart, ausgestellt war. Nun hatte Wilma einen Hinweis auf ein Privatleben. Dazu passend gab es zwei Bankomatkarten, eine für Aschenwalder persönlich, eine für die St. Veiter Höllenhunde. Sie drehte den Mitgliedsausweis ein paarmal hin und her. Perchten, Wilma mochte Perchten. Bei den Schauläufen im November und Dezember gab es immer so ein Gedränge, dass niemand bemerkte, wenn ein bisserl Kleingeld aus einer Jackentasche in Wilmas geöffnete Handfläche fiel.

»Sag, Wilma, du hast mit der Sache nichts zu tun, oder?« Wie aus dem Nichts war ihre Chefin aufgetaucht. Noch gerade rechtzeitig konnte Wilma die Karte in der Hosentasche verschwinden lassen.

»Wieso sollte ich einen Touristen ermorden?«

Die Chefin zuckte zusammen.

»Wir hatten heute mehr Besucher als in der ganzen letzten Woche.« So etwas munterte sie immer auf.

»Aber das ist ja fantastisch! Da haben die Besucher vom Morgen gleich alle ihre Bekannten angerufen. Was passiert, wenn es erst in der Zeitung steht?« Die Chefin legte ihr eine Hand auf die Schultern. »Ich bin immer dafür, Menschen eine zweite Chance zu geben.«

Wenn Wilma genau nachrechnete, war dieser Job ihre sechste oder siebte Chance, auf den Pfad der Tugend zurückzukommen. »Ich habe ihn trotzdem nicht ermordet.«

»Ganz egal, wer’s war, er ist ein Schatz! Mehr Besucher als in der letzten Woche!« Die Chefin drückte noch einmal Wilmas Schulter, dann holte sie ihr Handy hervor. »Wir müssen unbedingt einen Gruselabend mit Mordgeschichten veranstalten!«

Wilma machte sich auf den Weg über den Parkplatz zu ihrem Golf, der neben Claras Wagen stand. Wer hatte diesen Aschenwalder ermordet? Ein Eifersuchtsdrama, wie Clara vermutete? Bernhards Theorie mit den Drogen schloss Wilma aus, der Mann hatte wie ein Steuerberater gewirkt, der sogar seinen Alkoholgenuss rationierte. Sie sah auf die Uhr, in einer halben Stunde fing ihr Yogakurs an. Seit der Entlassung aus der Justizanstalt Klagenfurt hatte der Bewährungshelfer ihr einen harmlosen, gesunden und extrem langweiligen Freizeitplan vorgeschlagen. Kontaktabbruch zu alten Freunden, neue im bürgerlichen Milieu suchen. Sie schulterte ihre Handtasche und beschloss, stattdessen in St. Veit 4 nach den Höllenhunden zu fragen. Völlig unverbindlich.

Sie parkte ihr Auto auf dem Parkplatz am Burggraben und machte sich von da aus auf den Weg in die Innenstadt. Auf dem Hauptplatz 5 mit den alten Bürgerhäusern gönnte sie sich ein Eis, setzte sich auf die Treppenstufen des Walther-von-der-Vogelweide-Brunnens und kramte nach dem Flyer der Perchtengruppe. Das Eis in der einen, das Handy in der anderen Hand, wählte sie die Nummer des Vorstands.

»Grüß Gott, Brandstätter mein Name, Kleine Zeitung. Hätten S’ vielleicht Zeit für ein Interview?« Lügen war Wilmas Spezialität. Eine ihrer Spezialitäten. Die anderen waren Taschendiebstahl und Küssen. Singen und Schlösser knacken konnte sie nicht so gut.

Walter Grim, wie der Perchtenvorstand hieß, war begeistert von einem Interview, hatte Zeit und würde sie in zehn Minuten im Café Central treffen. Zufrieden steckte Wilma das Telefon weg. Wenn sie es schaffte, charmant zu sein, sprang vielleicht ein Gratis-Verlängerter heraus. Wie versprochen musste sie nicht lange warten, bis Walter Grim auf dem Hauptplatz erschien. Er war ein gar nicht übel aussehender Kerl mit dunklen Haaren und Dreitagebart. Wilma schätzte ihn auf Mitte bis Ende 30, also ein paar Jahre älter als sie.

»Griaß di«, ging Walter gleich zum Du über, als er ihr ein Küsschen auf die Wange hauchte. »Was willst denn wissen?«

»Vielleicht fangst erst einmal an, mir etwas über euch zu erzählen?«

Während Walter ihr erklärte, dass es die St. Veiter Höllenhunde seit etwas mehr als einem Jahr gab, aber alle 14 Mitglieder begeistert bei der Sache wären, schlürfte Wilma ihren Verlängerten und fragte sich, wie sie das Gespräch unauffällig auf Herbert Aschenwalder bringen konnte.

»Heuer treten wir natürlich in St. Veit auf, dann in Villach und bei den Klagenfurtern. Unsere Masken haben wirklich etwas von Höllenhunden.« Er suchte ein Foto heraus, offenbar bei einem der letztjährigen Perchtenläufe geschossen, und reichte es Wilma. Er erzählte ihr von der Anfangsgeschichte der Gruppe und ihren bisherigen Showläufen, wobei er besonders begeistert von sich selbst berichtete.

»Servas, Walter«, grüßte da ein junger Bursche, der auf ihren Tisch zukam. Er nickte Wilma zu, bevor er einen wahren Redeschwall über Walter ergoss, der verzweifelt versuchte, ihn zu unterbrechen. Es ging um den Perchtenverein, und bei dem Namen »Herbert« spitzte Wilma die Ohren.

»Hast du das endlich mit ihm geklärt?«, wollte der junge Mann wissen.

»Oh, gab es Probleme?«, hakte Wilma nach.

»Nur eine kleine Unstimmigkeit. Etwas Privates«, sagte Walter, und als der Bursche protestieren wollte, stellte er schnell Wilma vor, mit der er »ein wichtiges Gespräch führe«. Der Bursche klappte den Mund wieder zu.

Jetzt war Wilma erst recht interessiert. Als professionelle Lügnerin erkannte sie sofort, wenn ihr jemand Märchen erzählen wollte, und der Perchtenverein hatte offenbar Probleme mit Herbert Aschenwalder gehabt. Dummerweise verabschiedete sich Walters Gesprächspartner so schnell, wie er gekommen war, ohne dass Wilma seinen Namen erfahren konnte. Und Walter selbst war nicht bereit, mehr auszuplaudern.

»Da hast du wohl eh genug für einen Artikel«, sagte er abrupt, stand auf und ließ Wilma mit der Rechnung sitzen. Na, herzlichen Dank. Missmutig zahlte sie mit dem Geld aus Aschenwalders Portemonnaie. Bevor sie es wieder zurück in ihre Handasche steckte, zögerte sie kurz. Vom Hauptplatz zur Filiale der Raiffeisenbank in der Ossiacher Straße brauchte sie keine fünf Minuten. Der Bankomat war zwecklos, Herbert hatte im Gegensatz zu einigen anderen Rentnern leider keinen Zettel mit der PIN-Nummer neben der Karte stecken. Aber Wilma ließ sich die Kontoauszüge für die Bankomatkarte der St. Veiter Höllenhunde ausdrucken. Erstaunlicherweise spuckte der Automat einen ganzen Stapel Papiere aus, die Wilma auf einer Bank am Kirchplatz 6 durchging. Es gab eine Menge Überweisungen, hin und her, von einem anderen Konto, das Wilma sofort als Aschenwalders persönliches Konto identifizierte. Zudem gab es mehrere Abhebungen in Klagenfurt. Die St. Veiter Höllenhunde hatten einen unglaublichen Zahlungsverkehr.

Wilma steckte die Dokumente in die Handtasche und machte sich auf den Weg zu ihrem Auto. Für heute hatte sie genug Nachforschungen angestellt. Morgen würde sie mal schauen, ob sie den jungen Bekannten von Walter ausfindig machen konnte.

Als sie am nächsten Tag zur Arbeit kam, warteten bereits einige Touristen vor ihrem Kassenhäuschen, ein paar von ihnen mit der Zeitung in der Hand. Die Krone hatte sich wieder einmal selbst übertroffen, ›Schauriger Burgmord: Wer erhängte Herbert A.?‹ stand in riesigen Lettern auf der ersten Seite. Zumindest ihre Chefin würde es freuen, dachte Wilma, während sie ihr Kassenhäuschen aufschloss.

»Ist das nicht eine schreckliche Geschichte?«

»Haben S’ die Leich’ selbst gesehen?«

Jeder hatte einen Kommentar, jeder wollte über den Toten sprechen. Wilma hatte etwa 50 Eintrittskarten verkauft, da kam die Chefin zu ihr ins Kassenhäuschen.

»Du, Wilma, der Tote ist gar nicht erhängt worden.« Sie ließ sich auf den zweiten kleinen Hocker fallen. »Der hat Knochenbrüche gehabt noch und nöcher, und erst danach haben s’ ihn da hingehängt. Grauslich, oder?« Sie hielt Wilma die Kleine Zeitung hin, die etwas sachlicher getitelt hatte. »Aber das Geschäft läuft gut, wie ich sehe«, kommentierte sie Wilmas unablässiges Kartenverkaufen.

Wilma nickte. »Hat die Polizei schon eine Spur?« Die Chefin schien ja bestens informiert zu sein.

»Na. Nicht, dass ich wüsst’. Sie haben gesagt, meist findet sich der Täter im engeren Umfeld. Also, die Ehefrau zum Beispiel. Es soll getarnt worden sein als Raub­überfall. Sein Portemonnaie haben s’ nirgends gefunden, dabei hat er ja vorher noch bei dir seine Karte gekauft.«

Wilma kaute auf ihrer Unterlippe. Wusste die Polizei von den Perchten? Dem kaugummikauenden Kieberer wollte sie nicht noch einmal in die Arme laufen.

»Du, ich muss weiter tun.« Die Chefin stand auf. »Es gibt ja noch so viel zu organisieren. Vielleicht geh ich auch zur Beerdigung von diesem Aschenbach.«

»Aschenwalder.«

Die Chefin winkte ab, warf Wilma eine Kusshand zu, die diese mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte, und entschwebte, mit dem unvermeidlichen Handy am Ohr, in Richtung Burg.

Als Wilma um halb fünf ihre Kasse schließen wollte, kamen nach wie vor Leute über den Parkplatz. Kurz überlegte sie, erhöhte Eintrittspreise einzuführen und bis fünf Uhr zu kassieren, dann entschied sie sich doch dagegen und für den Feierabend. Clara und Bernhard oben auf der Burg wollten schließlich auch irgendwann heim. Sie vertröstete die Touristen auf den nächsten Tag und während sie ihr Kassenhäuschen abschloss, rief sie einen Freund an.

Einen von früher, der dank seiner ehrenamtlichen Tätigkeit bei der ›aidsHilfe Kärnten‹ ihrem Bewährungshelfer Freude machte.

»Sag mal, Toni, kennst du die St. Veiter Höllenhunde?«

»Die Perchtengruppe? Ich nicht, aber ich glaub, der Roland hatte mal ein Aug’ auf einen von denen geworfen.« Aus genau dem Grund hatte Wilma Toni angerufen. Er kannte einfach alle und jeden in Kärnten.

»Die haben eh nur 14 Mitglieder«, erklärte Wilma. »Kannst du vielleicht aussafinden, wer von denen ein blonder Bersch so um die 20 ist? Ich bräuchte Namen und Adresse, bitte, das wär ganz lieb.«

»Das sollt kein Problem sein, auf der Arbeit ist grad eh nix zu tun. Aber wieso brauchst du den? 20, geh Wilma, du hast dich gut gehalten, aber das ist doch zu jung!«

»Ist was Geschäftliches.« Mehr würde Wilma ihm erzählen, wenn sie überhaupt wusste, was sie da gerade tat.

»Ich ruf dich gleich zurück«, versprach Toni.

Während sie auf seinen Rückruf wartete, untersuchte Wilma ihr Auto und das von Clara auf Kratzer. Die Chefin war eine katastrophale Autofahrerin, die nicht einmal bemerkte, wenn sie andere Autos streifte. Zum Glück war ihr Wagen heil, und auch bei Clara konnte sie nur eine bereits ausgebesserte Stelle finden. Sie hatte ihre Inspektion gerade abgeschlossen, als ihr Handy klingelte.

Moritz Prigl hieß der junge St. Veiter Höllenhund, und er wohnte in St. Georgen am Längsee 7. Von der Burg waren es nur ein paar Autominuten bis zur malerischen Gemeinde zwischen Krappfeld und Zollfeld. Moritz Prigl lebte in einem Einfamilienhaus nicht unweit vom Stift St. Georgen. Wilma vermutete, dass der Bursche dort bei seinen Eltern wohnte. Während sie mit sich rang, ob sie aus dem Auto aussteigen und klingeln sollte, kam Moritz mit dem Fahrrad von der Schlossallee hinunter.

»Hey.« Wilma stellte sich ganz locker neben ihre Autotür. Gut, dass sie in jungen Jahren schon geübt hatte, unverfänglich Männer anzusprechen, um sie dann um ihr Bargeld zu erleichtern. Oder in diesem Fall um Gerüchte über ein Vereinsmitglied. »Wir haben uns gestern doch in St. Veit gesehen, oder? Du bist der Freund vom Walter.«

Moritz blinzelte sie an.

»Ich wollt’ gern bei euch mitmachen, weißt schon, den Höllenhunden. Aber du hast gestern was gesagt, und wenn’s bei euch Probleme gibt, dann wüsst’ ich das lieber vorher.«

»Ach so.« Moritz schob sein Fahrrad zur Garage, stellte es ab und wandte sich Wilma zu. »Na, Probleme gibt’s keine.«

Oh je, da war ja sogar der Vorstand Walter Grim ein besserer Lügner. Wilma beschloss, ihr Halbwissen aus den Kontoauszügen preiszugeben. »Der Walter hat mir eh von dem Geld erzählt. Was der Herbert da für einen Mist angestellt hat.«

Die Erleichterung war Moritz anzusehen. »Ma, echt, so ein deppertes Arschloch. Hätt uns fast reingerissen mit seinen Mauscheleien. Erst Geld klauen, dann alles für die Steuer abschreiben. Fast hätten sie uns gehabt, und dann, was wär aus uns geworden? Aufgelöst hätten sie uns. Und das, wo wir dieses Jahr so an unseren Kostümen gearbeitet haben.«

»Die sind echt toll geworden. Eine Schande wär das, nicht aufzutreten mit denen.«

»Ja, nicht wahr? Ich war so irre sauer auf den Herbert, als ich das mitbekommen hab! Walter hat ihn zur Rede gestellt, nach unserem letzten Treffen. Die anderen waren schon weg, aber ich musst noch mal zurück, weil ich mein iPhone hab liegen lassen. Jedenfalls erzählt der Herbert, er hätt das Geld nur wegen der Steuer genommen und immer schon vorgehabt, es zruckzuzahlen. Das musst du dir reinziehen! Der Walter war fuchsteufelswild. Ich hab mich dann natürlich auch eingemischt und den Walter unterstützt.«

»Das kann ich mir vorstellen.« Interessant. Ob die Polizei vom fuchsteufelswilden Walter wusste?

»Aber dann hat er die Sache klären können mit’n Herbert. Geld ist zurückgezahlt und Stress mit’n Finanzamt gibt’s auch keinen mehr. Walters Cousin arbeitet da, der hat mal mit seinem Kollegen gesprochen. Brauchst dir also keine Sorgen machen, kannst ruhig zu uns kommen.« Er lächelte. »Die besten Partys gibt’s eh bei uns.«

»Werd’ ich machen. Dank dir.« Wilma winkte und stieg in ihr Auto. Hatte sie es sich doch gedacht, es ging ums Geld. Wo Herbert Aschenwalder und das Finanzamt sich bereichern wollten, da blieb doch sicherlich auch ein kleines Stückchen für die arme Wilma übrig … Sie blickte auf die Uhr, nicht einmal sechs. Sie würde es sogar noch rechtzeitig zum Yoga schaffen. Du liebe Zeit, sie musste wirklich einen neuen Freizeitplan erstellen, dreimal in der Woche Yoga, und das direkt hintereinander, das war zu viel für jede noch so ehrliche Kleinkriminelle.

Kaum am nächsten Morgen bei der Arbeit angekommen, war der Touristenstrom kein bisserl weniger geworden. Überall ein Gedränge. Auf dem Parkplatz, auf dem Weg, im Aufzug, und vor allem: vor Wilmas Kassenhäuschen.

»Du, ich hab mir gedacht, wir könnten ein Zeitungsinterview geben«, kündigte ihre Chefin gegen Mittag an. »Die wären doch sicher interessiert! ›Er hat schon ganz blau ausgeschaut‹, oder hattest du nicht was von einer Krähe erzählt?«

»Die passte gut ins Landschaftsbild.«

»Eben. Und noch viel besser in die Krone.«

Begeistert war Wilma davon nicht. »Was, wenn die über meine Vergangenheit schreiben?«

»Umso besser, ›geläuterte Kriminelle auf dem Pfad der Tugend‹ und dann dieses schreckliche Erlebnis.« Die Chefin tippte schon eine Nummer auf dem Handy ein. »Ich besprech’ das mal mit Bernhard.« Sie schaute kurz zu Wilma hoch. »Das wär auch eine Idee. Die Clara ist ganz unglücklich, die Arme. Vielleicht kann sie weinen, das macht sicher Eindruck.«

›Unglücklich‹ war kein Wort, das auf die Chefin zutraf, die durch den Mord regelrecht aufblühte. So gut gelaunt hatte Wilma sie noch nie erlebt.

Da Clara zu den Personen gehörte, deren Dunstkreis ihr Bewährungshelfer befürwortet hatte – lieb, langweilig und nicht kriminell –, beschloss Wilma, nach Feierabend noch oben in der Burg vorbeizuschauen, um sie vor einem möglichen Interview zu warnen. Um kurz nach halb fünf verließ sie ihr Kassenhäuschen und machte sich zu Fuß auf den Weg, der sich um den Bergkopf schlängelte, gut gesichert durch die 14 Tore, die alle mit unterschiedlich Hinterlistigem auf etwaige Angreifer warteten. Da sie heute wieder vorhatte, das Yoga zu schwänzen, würde ihr die Bewegung guttun. Den Rückweg, wenn sie die Tore und den wunderschönen Ausblick, von dem sie den Touristen vorschwärmen musste, satt hatte, würde sie mit dem Aufzug antreten.

Oben auf der Burg befanden sich ganze Heerscharen von Menschen, die sich durchs Museum drängelten oder bei Clara und Bernhard Bier und Cola bestellten. Der größte Auflauf allerdings war an den einzelnen Toren zu finden, allen voran am Wächtertor, wo jemand fachkundig erklärte, wie man von außen das Seil durch die Fenster hätte schlingen können.

Wilma setzte sich mit einem gespritzten Apfelsaft auf eine der Bänke und schrieb Toni eine SMS, bis Clara sich sichtlich erschöpft für einen Augenblick neben ihr niederließ.

»Du, das macht mich alles ganz fertig«, jammerte sie. »Der arme Mann ist tot und hier wird ein Tourismusspektakel draus.« Sie knabberte an ihren Fingernägeln, der rote Lack war schon ganz abgeblättert.

»Ich glaube, er war nicht besonders nett.«

»Wer weiß, ob er’s nicht verdient hat«, mischte sich Bernhard ein, der ein Bein über die Bierbank schwang, um sich neben Clara zu setzen.

»Ach, lasst’s mich doch in Ruh’, ihr herzlosen Deppen!« Clara sprang auf und flüchtete aufs WC.

»Der Mord hat sie echt mitgenommen.« Bernhard lächelte entschuldigend und stand ebenfalls auf. »Wir sehen uns morgen.«

Wilma erzählte ihm schnell von den Interviewplänen der Chefin, trank einen letzten Schluck und nickte zum Abschied. Dann machte sie sich auf den Weg zurück zum Parkplatz, diesmal wie geplant mit dem Aufzug. Gerade als sie ihr Auto aufschloss – wie immer hatte sie neben Clara geparkt –, kam Tonis Antwort-SMS mit Walter Grims Adresse in St. Veit. Die hätte Wilma zwar auch selbst googeln können, aber Toni war auf der Arbeit ohnehin immer fad. Eine gute Tat für den Tag war getan, da musste sie den Rest des Nachmittags nicht mehr nett sein.

Der Vorstand der Höllenteufel wohnte in Treffelsdorf am Waldrand, sehr hübsch, wie Wilma fand. Sie stellte ihr Auto ab und klingelte.

Walter öffnete, und Wilma konnte den Moment in seinen Augen sehen, in dem er überlegte, die Tür einfach wieder zuzuschlagen. Schnell schlängelte sie sich ins Innere.

»Ich hätt’ auch nur ein paar ganz kurze Fragen.« Sie lächelte ihm zu und fand allein den Weg ins Wohnzimmer. Auf ihrem Sterbebett würde sie noch die zwei, drei Hilfestellungen bei den Wohnungseinbrüchen leugnen. Hier würde sich ein Einbruch sogar lohnen, fand Wilma. Walter besaß eine ganze Menge Hi-Fi-Zeug. Sie setzte sich in den Sessel einer Sitzecke, von dem aus sie sowohl die Terrassen- als auch die Wohnzimmertür im Blick hatte. Alte Reflexe.

»Was willst denn wissen?« Walter seufzte und holte zwei Gläser Hollersaft, bevor er ihr gegenüber auf der Couch Platz nahm. Manieren hatte der Mann, das musste sie ihm lassen. Schade, ihre Chancen bei ihm würde sie gleich endgültig verspielen.

»Es geht um Herbert.« Wozu um den heißen Brei herumreden? Wilma zog die Kontoauszüge aus ihrer Handtasche und legte sie auf den Couchtisch. »Die sind mir anonym zugeschickt worden. Gemeinsam mit einer Erklärung, was Herbert im Namen eures Vereins so alles angestellt hat.«

Walter, der gerade von seinem Saft getrunken hatte, verschluckte sich. Er hustete, räusperte sich und fragte dann betont gleichgültig: »Was soll er denn angestellt haben?«

»Genug.« Wilma lehnte sich zurück. »Und ich würd gern deine Sicht der Dinge wissen.«

»Ich hab keine Ahnung, wovon du sprichst.«

»Ich nenne dir mal ein paar Stichworte.« Damit war Wilma auf der sicheren Seite, falls doch nicht alles so war, wie sie es sich dachte. »Finanzamt, Steuerbetrug, Veruntreuung von Vereinsgeldern. Herbert hat sich bereichert, du hast’s herausbekommen. Und bevor du das jetzt leugnest: Moritz hat euch gehört.«

Walter fluchte lautlos, bevor er einen Rettungsversuch startete: »Der Moritz muss da was falsch verstanden haben. Es ging um ganz harmlose Rechnungen, die der Herbert vergessen hatte einzureichen.«

»Rechnungen über, Augenblick«, Wilma schaute demonstrativ in den Kontoauszügen nach, »750 Euro, zum Beispiel, am 12. August. Ich nehm an, das war ein Cola für jedes Mitglied?«

Walter sank in sich zusammen. »Okay, ja«, gab er schließlich zu. »Du hast recht, es war Mist. Aber es war Herberts Idee!«

»Das Finanzamt zu bescheißen?«

»Ja, nein. Alles halt. Den Verein zu nutzen, um privates Geld abzuschreiben, und es sich später wiederzuholen. Ich dachte an erhöhte Mitgliedsbeiträge. Spenden. Mal hier ein paar Hunderter, dort ein paar, was dem Verein zugutekommt. Aber Herbert … der ist gleich aufs Ganze gegangen. Hat seinen kompletten Nebenjob auf uns abgewälzt, vor dem Finanzamt keinen Schilling gehabt, aber in Wirklichkeit alles bei uns auf dem Konto. Als ich das rausgekriegt hab … ja, das hat mir gestunken.« Er seufzte. »Wann erscheint dein Artikel?«

Mit der Frage hatte Wilma zwar nicht gerechnet, aber eine Antwort konnte sie geben: »Morgen, wegen Aktualität hat die Chefredaktion mir die Titelseite eingeräumt.«

»Skandal bei den Höllenhunden«, murmelte Walter. »Und wir sind im Fokus der Mordermittlungen.«

»Ein Motiv zumindest hättet ihr.«

»Nein, nein, nein!« Walter stand auf und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. »Damit haben wir nichts zu tun, absolut nicht. Ich nicht, der Moritz nicht, und die anderen wussten ja nicht einmal Bescheid!«

»Das ist hart.«

Walter schien ihr nicht zuzuhören. »Erst das Finanzamt, jetzt die Kripo, die machen uns doch den Verein zua!« Er ließ sich zurück auf die Couch fallen. »Wie viel zahlt dir deine Zeitung?«

»Sagen wir mal so.« Wilma überschlug ein paar Zahlen. »Mit dem Mordfall, der an der Sache dranhängt, ist sicher auch die Krone interessiert. Vielleicht fragen noch ein paar Zeitungen nach. Da ist ein Tausender sicher drin. Ganz zu schweigen vom Karriereschub.«

Sie machte eine Kunstpause. Vermutlich lag sie völlig daneben, was die Bezahlung von freien Journalisten anging, aber Walter schien genauso wenig Ahnung zu haben wie sie.

»Okay.« Er schluckte. »Wie wäre es, wenn der Verein … Sonderausgaben hat?«

»Du willst mich doch nicht etwa bestechen?« Wilma öffnete den Mund und riss die Augen auf. Beim Ladendetektiv in den City-Arkaden in Klagenfurt hatte der Unschuldsblick funktioniert.

»Hör zu.« Walter rutschte auf der Couch nach vorn. »Das mit dem Geld ist kein Problem bei uns. Deshalb ja auch die ganze Finanzamtsgeschichte.«

So etwas hatte Wilma vermutet. Wenn sie sich in Walters Haus mit der schicken Einrichtung umsah, musste allein der Fernseher mehr als Wilmas Auto gekostet haben.

»Aber der Verein ist uns wichtig«, fuhr Walter fort. »Du würdest uns damit einen wahnsinnigen Gefallen tun.«

Gefallen tat Wilma gern. Das sollte sie ihrem Bewährungshelfer erzählen. Eine weitere gute Tat für die St. Veiter Höllenhunde.

»Sonderausgaben klingt gut«, nickte sie. »Sind auch hundertprozentig von der Steuer absetzbar.«

»Als Scheck oder in bar?«

So viel hatte der Mann bar bei sich herumliegen? Wilma kniff sich in den Arm. Einbrüche waren wirklich nicht mehr drin.

Sie nahm die Scheine in Empfang – und merkte sich nicht die Schublade, in der er sie liegen hatte –, dann gab sie Walter ein Küsschen auf die Wange. »Ich wünsch deinen Höllenhunden alles Gute.«

Er lächelte schief, als er die Haustür hinter ihr schloss.

Zurück im Auto verstaute Wilma das Geld im Geheimfach ihrer Handtasche und schickte Toni eine SMS. ›Hast was gut bei mir! Und ein Glaserl Aperol ist auch drin!‹ Dann startete sie den Motor und fuhr zurück zur Burg Hochosterwitz. Es war kurz nach sechs, Clara und Bernhard würden gleich Feierabend machen.

Sie hatte recht. Claras Auto stand noch auf dem Parkplatz und gerade, als sie daneben eingeparkt hatte, kamen die beiden Arm in Arm auf sie zugeschlendert.

»Was machst du denn noch hier?«, fragte Clara, nur um sich gleich darauf zu entschuldigen, dass sie vorher so empfindlich gewesen war. »Aber weißt, es ist ganz schlimm zu wissen, dass da einer gestorben ist.«

Wilma nickte und drückte ihren Arm. »Ist schon okay, Clara«, sagte sie leise. »Wie ist es denn passiert?«

»Was?« Clara riss die Augen auf.

»Ich weiß ganz sicher, dass du es warst. Genickbruch, hätt auch von einem Unfall herstammen können. Nach der Information ist mir dein Auto aufgefallen: Dein Nagellack hat nicht ganz den Rotton von deinem Wagen.« Wilma deutete auf die Stelle oberhalb der Stoßstange, die in einem anderen Rotton überlackiert worden war. »Als ich heute deinen Nagellack gesehen habe und wie sehr dich die Geschichte mitnimmt, hat alles einen Sinn ergeben.«

»Oh Gott, ich wollte das doch nicht!« Clara schlug die Hände vor das Gesicht, Bernhard nahm sie schützend in den Arm.

»Es war nicht ihre Schuld, wirklich nicht«, verteidigte er seine Freundin. »Wir waren die letzten und sind losgefahren und auf einmal springt dieser depperte Kerl aus den Büschen uns direkt vor die Motorhaube!«

»Ich bin doch ganz langsam gefahren«, weinte Clara. »Er hätt’ höchstens einen verstauchten Knöchel haben sollen.«

»Aber dann ist er unglücklich gefallen«, ergänzte Bernhard.

»Und wer von euch beiden hatte die Idee mit dem Seil?«

»Ich«, gab Bernhard zu. »Damit dachte ich, könnten wir sie auf eine falsche Fährte locken. Wenn es aussieht wie ein Mord, kommen sie nicht drauf, dass es ein zufälliger Unfall war.«

Da hatte Bernhard tatsächlich Nerven bewiesen. Wilma machte sich eine mentale Notiz, beim nächsten Notfall Bernhard anzurufen.

»Und was passiert jetzt?« Clara schnäuzte sich lautstark in ein Taschentuch und sah Wilma aus tränennassen Augen an.

»Folgendes.« Wilma holte ein Stück Papier und einen Stift aus ihrer Handtasche. »Ich schreibe euch eine Adresse auf, da werden keine Fragen gestellt, da lasst ihr Claras Wagen ordentlich lackieren. Und dann werdet ihr den Rest eures Lebens anständige und gute Menschen sein. Waisenkinder adoptieren. Ehemaligen Kriminellen eine zweite Chance geben. So etwas.« Wilma drückte Bernhard den Zettel in die Hand, gab Clara noch einen flüchtigen Kuss auf die Wange und stieg in ihr Auto. Schon war die Welt wieder ein besserer Ort. Hochzufrieden mit sich selbst machte Wilma sich auf den Weg zum Termin mit ihrem Bewährungshelfer. Noch ehemaliger als sie konnte eine ehemalige Kleinkriminelle gar nicht sein. Ehrenwort.

Mörderisches Kärnten

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