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5. Phase: Analyse der gescheiterten Beziehung

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Immer wieder ertappe ich mich dabei, einseitig nach Schuld und Versagen zu suchen. Gelegentlich mache ich wechselweise mich selbst und meinen Ex-Partner für die Misere verantwortlich. Beschuldigungen aber führen nicht weiter, eher die Frage danach, was in der Beziehung schiefgelaufen ist! Dabei sollte die Betonung immer auf den Wörtern „wir” und „uns” liegen, weil für das Gelingen oder Versagen einer Partnerschaft immer zwei Menschen verantwortlich sind. Zur Verarbeitung und Neuorientierung gehört es, Zusammenhänge zu erkennen, die nicht bewusst waren oder vom Gefühl der Verliebtheit überlagert wurden.

Diese fünf Phasen laufen nicht lehrbuchmäßig ab, sie können sich überlappen und dauern bei jedem Menschen unterschiedlich lange. Je länger eine Beziehung bestand, umso länger kann der Trauerprozess dauern. Was in erster Linie hilft, ist Zeit – und irgendwann vielleicht eine neue Liebe. Bis dahin sind Gespräche mit guten Freunden wichtig, Sport oder zumindest körperliche Bewegung, um Stresshormone abzubauen, Ablenkung durch Unternehmungen und der Mut, eigene Wege zu gehen.

Interessant ist, dass Männer und Frauen sehr unterschiedlich mit Liebeskummer umgehen. Während Frauen fast immer glauben, am Bruch einer Beziehung schuld zu sein, häufiger unter Depressionen, Wut, Selbstzweifeln und somatischen Beschwerden leiden, empfinden Männer das Scheitern einer Liebe oft als persönliches Versagen und als Gesichtsverlust. Während Frauen durch ihre Trauer den erlittenen Verlust verarbeiten, sind Männer eher Verdrängungskünstler und suchen meist sofort eine neue Partnerin.

Die meisten Menschen brauchen Zeit, um sich ein Leben ohne den ehemaligen Partner vorstellen zu können. Manche bleiben aber in der Opferrolle stecken und damit in der Vergangenheit. Sie verharren fortan in Gedanken: „Wie konnte er mir das antun. Nie mehr werde ich einen Menschen finden und mit ihm glücklich sein.“ Das ist schade, denn jeder Mensch kann lernen, eine Trennung zu akzeptieren, seinen Trennungsschmerz zu überwinden und seinen Blick wieder auf die Zukunft zu richten.

Der Vollständigkeit wegen sei noch darauf hingewiesen, dass Paare sich auch einvernehmlich trennen können. Beide Partner kommen zu der Beurteilung, dass sich ihre Lebensvorstellungen zu weit voneinander entfernt haben, dass man sich entfremdet hat und dass es deshalb besser sei, sich zu trennen. Aber, selbst wenn sich die Partner einig sind, dass die Fortsetzung der Lebensgemeinschaft wenig Sinn ergibt, ist für sie die Trennungszeit bis zum Vollzug der Scheidung sehr schmerzhaft.

Eine Scheidung tut auch in wirtschaftlicher Hinsicht weh. Beide ehemaligen Partner spüren den Mangel: Das Familieneinkommen wird geteilt und muss nun für zwei Haushalte reichen. Ein Scheidungsanwalt gebrauchte dafür ein treffendes Bild: Die Decke, die zuvor zwei Menschen wärmte, wird in der Mitte zerschnitten, mit der Folge, dass jeder ein bisschen friert (siehe hierzu im Anhang: „Neuregelung des Ehegattenunterhaltes“).

Scheiden tut nicht nur den Erwachsenen weh, sondern vor allem den betroffenen Kindern.

Familienglück im zweiten Anlauf

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