Читать книгу Coronavirus-Krise - Dr. André Hoffmann - Страница 15
Asymptomatische oder präsymptomatische Ausscheidung und Übertragung
ОглавлениеAutoren wiesen auf das Risiko des Virus durch nicht-beschwerdefreie Patienten in frühen Stadien der Infektion hin.143 Messungen in Sekreten der Nasenhöhle führen zu einer ähnlich hohen Viruslast zwischen schmerzfreien und symptomatischen Infizierten.144 Basierend auf Untersuchungen bei Patienten mit sehr milden Verläufen kamen die Forscher der Virologie der Berliner Charité und des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr zum Schluss, dass auch dort eine hohe Fähigkeit zur Infektion gegeben ist.145 Das Robert-Koch-Institut berichtet in diesem Zusammenhang über Einzelfälle, in denen Betroffene sich bei infizierten Personen ansteckt haben dürften, die noch keine oder keine spezifischen Symptome gezeigt hatten, wies sogenannten asymptomatischen Ausscheidung jedoch eine schwache Beweislage zu: Es wurde eine asymptomatische Ausscheidung bei einer Person beschrieben, deren Ausscheidung ähnlich hoch war wie bei 17 symptomatischen Patienten.146
Eine asymptomatische Person aus Wuhan infizierte möglicherweise fünf weitere Familienmitglieder (asymptomatische Übertragung).147 Denkbar wäre im beschriebenen Zusammenhang aber auch eine Übertragung durch eine unbekannte andere Person auf alle Familienmitglieder.148
Es ist nicht bekannt, ob eine durchgemachte Infektion eine effektive und langfristige Immunität bei Menschen ermöglicht.149 Eine Immunität ist durchaus wahrscheinlich mit Blick auf die Erfahrung mit anderen Coronaviren.150 Es wird aber von Fällen berichtet, die nach Erholung von COVID-19 positive Tests, also den Nachweis von Coronaviren, zu einem späteren Zeitpunkt zeigten.151,152 Es ist unklar, ob diese Fälle das Ergebnis eines Neuinfektionsgeschens, Rückfalls oder Testfehlers sind.
Es wurden Bedenken hinsichtlich der langfristigen Folgen der Krankheit geäußert. Die Hong Kong Hospital Authority stellte bei einigen Menschen, die sich von der Krankheit erholten, einen Rückgang der Lungenkapazität um 20 bis 30 % fest, und Lungenscans deuteten auf Organschäden hin.153