Читать книгу Du bist gut so, wie du bist! - Dr. Catherine Senécal - Страница 7
ОглавлениеKapitel 1
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Kann man Essstörungen und Problemen der Körperwahrnehmung bei Kindern und Jugendlichen vorbeugen?
»Meine Tochter versteckt Bonbons in ihrem Zimmer und hat in letzter Zeit zugenommen. Ihr Bauch ist runder geworden. Müsste ich überwachen, was sie isst?«
– Ein Mann, der an einer Binge-Eating-Störung litt und Vater eines achtjährigen Mädchens ist
»Mein Sohn hat mir erzählt, dass er aufgrund seines Gewichts in der Schule oft gehänselt wird. Er sagt in letzter Zeit oft morgens vor der Schule, dass er Bauchweh hat, und das macht mir Sorgen.«
– Eine Frau, die selbst nie eine Essstörung hatte und Mutter eines zwölfjährigen Jungen ist
»Ich habe mich mein Leben lang schlecht in meinem Körper gefühlt und habe Angst, das auf meine Kinder zu übertragen! Kann ich irgendwie verhindern, dass meine Kinder eine Essstörung entwickeln?«
– Eine junge Frau, die an Magersucht leidet und Mutter zweier Mädchen
von zwei und vier Jahren ist
»In meiner Gruppe ist ein Kind, das sich weigert, zu den normalen Essenszeiten zu essen! Ich weiß nicht weiter. Nichts geht mehr! Die Eltern haben mir gesagt, dass sie es zu Hause zum Essen zwingen müssen.«
– Ein Erzieher in einem Hort, der selbst nie an einer Essstörung gelitten hat
»Meine Kinder haben mitbekommen, dass mein Mann mehrere Diäten gemacht hat und zeitweise sehr viel ins Fitnessstudio gegangen ist. Mich haben sie dagegen gesehen, wie ich zeitweise Chips und Süßigkeiten esse, ohne Sport zu machen. Was kann ich tun, damit sie nicht auch mit solchen Achterbahnfahrten anfangen?«
– Ein Mann und eine Frau, deren Essverhalten einen Großteil ihres Erwachsenenlebens an eine Essstörung grenzte. Sie sind Eltern zweier Kinder im Alter von drei und acht Jahren.
»Mehrere meiner Athleten achten jetzt darauf, was sie essen, um ›leichter‹ zu sein. Ich bin nicht sicher, ob ich da einschreiten soll. Es stimmt, kurzfristig steigern sie ihre Leistung dadurch, aber ich weiß, dass diese Geschichten oft schlecht ausgehen!«
– Trainer in einem Sportverein
Kein Arbeitstag vergeht, ohne dass ein Patient oder ein Kollege mich fragt, was er tun kann, um zu verhindern, dass sein Kind eine Essstörung entwickelt. Diese Erwachsenen teilen alle den Wunsch, ihre Kinder mögen in Frieden mit dem eigenen Körperbild und ihrem Gewicht leben und ein Leben lang ein ungetrübtes Verhältnis zum Thema Ernährung haben.
Manchmal kommen diese Fragen auch auf, weil die Erwachsenen selbst an einer Essstörung gelitten haben und der nachkommenden Generation diese Qualen ersparen wollen. Manchmal handelt es sich um Eltern oder Großeltern, die selbst nie von einer Essstörung betroffen waren, so etwas aber bei Menschen in ihrem Umfeld erlebt haben und deshalb vorbeugen möchten. Andere haben beruflich als Lehrer oder Trainer mit Jugendlichen zu tun. Sie stellen ihr Einschreiten manchmal infrage und spüren, dass es eine echte Herausforderung ist, qua Amt Empfehlungen auszusprechen, in denen gesunde Ernährung gepredigt wird, und gleichzeitig zu vermeiden, dass die geistige Gesundheit Schaden nimmt!
Wenn Sie zu den Menschen gehören, denen die Interessen der Jugend am Herzen liegen, finden Sie in diesem Buch eine Vielzahl an Möglichkeiten, um auf verschiedenen Ebenen einzuschreiten. Das gilt für zu Hause genauso wie für jede andere Umgebung, in der sich Kinder und Jugendliche bewegen. Außerdem werden Denkansätze vorgestellt, um eine Diskussion anzustoßen über die Werte, für die unsere Entscheidungen und Taten stehen und die von unseren Kindern aufmerksam beobachtet werden.