Читать книгу Sanfte Entgiftung - Dr. Eleonore Blaurock-Busch PhD - Страница 5
Kapitel 2 - Die Diagnose einer Metallbelastung
ОглавлениеDie Haarmineralanalyse wird von Vielen nicht gut verstanden. Tatsächlich ist das Konzept der Haarmineralanalyse ähnlich dem Drogentest im Haar. Wird ein Medikament über längere Zeit miss- oder gebraucht, so finden wir Ablagerungen in Haargeweben. Mit dem Haartest kann der Drogenmissbrauch noch nach Monaten bestätigt werden.
Bei Metallen verhält es sich ähnlich. Selbst eine geringe Exposition, die über einen längeren Zeitraum erfolgt, führt zu Rückständen, die in Haargeweben abgespeichert werden. Blut und Urin zeigen was heute und gestern passierte, Haare wie auch Nägel reflektieren Gewebespeicherungen. Voraussetzung ist, dass es sich bei dem Untersuchungsmaterial um Naturhaare handelt.
Chemische Behandlungen mit Haarfärbemitteln, Dauerwellen, Tönungen oder Bleichmittel verfälschen Ergebnisse und erlauben keine Interpretation der Werte (selbst wenn dies teilweise behauptet wird). Insbesondere Haarfärbemittel und Tönungen sind stark metallhaltig und die Vielzahl der auf dem Markt befindlichen Produkte lässt eine Abschätzung nicht zu. Labore, die das behaupten arbeiten unseriös. Dauerwellen wie auch Bleichmittel verändern den Haarschaft strukturell. Die Behandlung mit diesen Chemikalien öffnet den ansonsten inerten Haarstrang, was vergleichbar ist mit der Öffnung eines Tannenzapfens. Durch die Öffnungen dringen Metalle leicht in das Innere und verändern die chemische Struktur.
Die Haarmineralanalyse (HMA) zeigt, wie Haare über die Haarwurze mit essentiellen und toxischen Metallen versorgt wurden. Haar wächst etwa 1 cm pro Monat. Wenn das Haar in zirka 5 cm Länge nahe der Kopfhaut abgeschnitten wird, zeigen uns die Messergebnisse was in den letzten 5 Monaten im Haarschafft gespeichert wurde. Solange Metalle im Blutstrom zirkulieren, kann ein Teil davon in Haarfollikeln abgelagert werden. Dieser Fütterungs- und Speichermechanismus ist zeitabhängig. Folglich reflektiert die Konzentration der Metalle in Haargeweben wie viel an Metallen aufgenommen und abgelagert wurde.
Naturhaare sind menschliches Gewebe, die Mineralstoffe, essentielle wie auch potentiell toxische Spurenelemente ablagern. Langzeitbelastungen werden besonders gut festgestellt. Arsenwerte der Haare werden seit über 50 Jahren medizinisch akzeptiert. Deshalb wurde die Haar- und Nagel-Analytik seit langem in der forensischen Medizin zur Aufklärung von Arsenvergiftungen verwendet.
HMA Werte reflektieren nicht die heutige Exposition, sondern Belastungen der Vergangenheit.
Wird ein Patient heute exponiert, so kann die Haaranalyse noch nicht zur Diagnostik dieser Metallbelastung eingesetzt werden. Hier wären Blut- und/oder Urinuntersuchungen nötig.
Haar Metallkonzentrationen stimmen nur dann mit Blut- oder Urinwerten überein, wenn eine tägliche Exposition über Zeit erfolgt.
Das war der Fall bei den Kindern von Punjab, Indien. Durch unsere Studie der Haar- und Urinanalyse zeigte sich, dass die hohe Blei- und Uranbelastung dieser Kinder täglich über längere Zeit stattgefunden hatte. Die logische Schlussfolgerung ist: diese Kinder wurden diesen Metallen nicht nur täglich, sondern über viele Monate ausgesetzt.
Weitere Details siehe:
http://www.microtrace.de/de/metalle-krankheiten-forschung/metallbelastung-in-punjab-kindern/
In einer weiteren Studie untersuchten wir autistische Kinder. Durch unsere Zusammenarbeit mit Prof. Omnia Raffat und Kollegen der Universität von Kairo, waren wir in der Lage die Urin- und Haarwerte von gesunden und autistischen Kindern zu vergleichen. Die Schlussfolgerung: die autistischen Kinder waren chronisch mehr belastet als die gesunden Kinder.
Weitere Details siehe:
http://www.microtrace.de/de/metalle-krankheiten-forschung/autismus/
Menschen, die in umweltverschmutzten Städten leben, zeigen höhere Metallexpositionen als Menschen, die weniger belasteten, ländlichen Gegenden leben. Eine einfache Urin- oder Blut-Metalluntersuchung würde zeigen, ob die tägliche Schwermetallaufnahme die gesetzlichen Grenzwerte für Blut oder Urin überschreitet. Ist das der Fall, so würde die Haarmineralstoffanalyse innerhalb weniger Monate diese chronische Metallexposition widerspiegeln.
Die Metallkonzentration im Blut schwankt je nach Umweltbelastung. Zusätzlich kann auch der Abrieb von Amalgamfüllungen zu einem Problem werden. Menschen, die nachts Zähne knirschen oder auch viel Kaugummi kauen setzen durch den mechanischen Abrieb Metalle frei, die über den Verdauungstrakt in den Blutstrom gelangen können.
Beispiel: Ein Patient hat mehrere Amalgamfüllungen im Mund. Durch Zähneknirschen werden Zahnmetalle freigesetzt. Das elementare Quecksilber kann dann durch Bakterieneinwirkung im Darm das relativ ungiftige, metallische Quecksilber in das hochtoxische Methylquecksilber umwandeln. Mit der Zeit werden Dentalmaterialien in der Regel spröde, was zur Folge hat, dass relativ kleine Metallmengen durch einfaches Kauen freigesetzt werden. Diese geringen Mengen führen nicht zwingend zu einem Anstieg der Blutquecksilberkonzentration, jedoch können die zirkulierenden Metalle in Geweben abgelagert werden. Auch auf diese Weise kann sich die Metallkonzentration in Haargeweben erhöhen.