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Einleitung – unsere Mitmenschen

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Ein Notfall kann uns jederzeit treffen, das wissen wir aus der Geschichte und aus reißerischen Hollywoodfilmen. Naturkatastrophen wie Erdbeben, Stürme, Vulkanausbrüche, Epidemien oder vom Mensch selbst gemachte Apokalypsen wie Kriege oder politische Manöver, meist von Diktatoren (Hitler, Stalin, Assad, Bin Laden, Hussein…), mit Zeiten von Vandalismus zur Folge.

Ich möchte Ihnen keine Angst machen, indem ich noch einige wenige aber typische Beispiele aufführe. Denn Angst haben Sie bereits, oder zumindest eine gesunde Vorahnung, sonst hätten Sie nicht zu diesem Büchlein gegriffen. Aus Katastrophen kann man lernen und wir beschränken uns nicht streng auf Infektionen, weil alle Fälle gewisse Gemeinsamkeiten aufweisen. Auch löst die eine Katastrophe schnell eine weitere aus (immer Vandalismus und Plünderung, Seuchen, Knappheiten an Nahrung und Wasser, Informationsengpässe oder -ausfall u.a.).

Beim Wirbelsturm Katrina in New Orleans seinerzeit starben mehr Menschen durch die Folgen von Vandalismus (mit massenhaft Vergewaltigungen, Sachbeschädigungen, und Plünderungen!) als durch die Auswirkungen des Sturmes selbst, so wurde mir berichtet!

In Katastrophensituationen erweist sich das Raubtier Mensch immer wieder als der schlimmste Faktor!

Im Fernsehen sehen wir meist nur die guten Taten von Hilfsorganisationen, wie z.B. auf Haiti vor einigen Jahren; dass Tausende (!) von ihren lieben Mitmenschen umgebracht worden sind, weil diese sich Sex, Gegenstände oder Nahrung beschaffen wollten, wird in den Medien gerne verschwiegen. Zu abstoßend wären die ernüchternden Erkenntnisse daraus. Das will doch keiner sehen!

Ähnlich verhielten sich die Menschen beim großen Tsunami in Indonesien und bei praktisch allen anderen Naturereignissen mit großer Zerstörungskraft. Also müssen wir bei JEDER Art von Katastrophe den Faktor Mensch in unsere Überlegungen und Vorsorge mit einbeziehen, und zwar schon VORHER!

Im asiatischen Raum sieht man öfter Menschen mit Mundschutz herumlaufen. Sie glauben gar nicht, wie oft solch ein Mundschutz – in der Not – für vielleicht 1,50 Euro dem anderen auf offener Straße vom Gesicht gerissen wird! Auch als wir uns damals auf eine Epidemie mit Vogelgrippe vorbereiteten, war uns bewusst, dass ein Familienvater, der nicht ausreichend vorgesorgt hatte, alles tun würde, allein um seine Kinder zu schützen.

Moral wird höchstens dann gelebt, wenn es einem selbst gut geht. Mitgefühl geschieht nur aus einer Position der erhabenen Stärke heraus.

Schon Buddha sagte, dass Mitfreude, also die Freude darüber, dass ein anderer etwas besitzt, was man selbst nicht hat, sehr selten anzutreffen sei (Neid, Missgunst, Eifersucht, Angst). Um wie viel schlimmer wird es dann ausgehen, wenn man sich selbst in Not fühlt?

(Anmerkung: Natürlich wird es immer auch helfende Menschen geben!)

Haben Sie einmal ganz aufmerksam beobachtet, wie sich Menschen im Supermarkt verhalten, wenn es darum geht, mehr als ein normales Wochenende mit Nahrungseinkäufen zu überbrücken. Ich meine damit sog. Brückentage oder die Feiertage an Weihnachten: Ist Ihnen die gewisse Anspannung und Hektik aufgefallen, wenn nur drei statt ein oder zwei Tage in FRIEDENSZEITEN mit Nahrung auszukommen ist?

Wussten Sie, dass schon eine Woche nach Meldungen von Infektionskrankheiten weltweit Mundschutz knapp wird oder ausverkauft ist?! Arztpraxen oder Krankenhäuser, die solche routinemäßig benötigen, können ein Lied davon singen.

Erinnern Sie sich noch an die Benzinkrise in den 1970ern? Hamsterkäufe etc. waren normal und keiner hat gefragt, ob SIE genügend Benzin haben.

Als in Indien vor einigen Jahrzehnten die Pest kurz aufgeflammt war und das Land nie verlassen hatte, war in Deutschland Tetracyclin (das Antibiotikum der Wahl gegen Yersinia pestis) ausverkauft!

Nach Tschernobyl gab es keine Strahlungsmessgeräte mehr zu kaufen und Jodid war in Apotheken rar geworden (Schutz der Schilddrüse vor radioaktiven Einlagerungen).

Kurz: Bei jeder Krise spielt das Raubtier Mensch vielleicht die größte Rolle und muss vordringlich in unserem Denken berücksichtigt werden. Deshalb findet dieses Thema hier besondere Beachtung, durch den zweiten Teil mit der Vermeidung von Aggression und der Selbstverteidigung für jedermann!

Notfallplan - Überleben bei Epidemien und Krisen

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