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Vorwort zur Erstauflage

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Ein Kennzeichen der gegenwärtigen Gesellschaft sind der große Bedarf an neuen Ordnungen und Organisationen, aber auch die mit ihnen verbundenen Chancen und Gefahren für den Menschen.

Traditionelle Organisationen und Institutionen verfallen und andere treten an ihre Stelle. Im Wandel der Zeit hat der Wirtschaftsbetrieb als beherrschende Institution Funktionen für den Menschen übernommen, die weit über die rein ökonomische Aufgabe hinausgehen. Der Wirtschaftsbetrieb und wesentliche Aspekte seiner Organisation rücken aufgrund dieser Entwicklung immer mehr in das Interesse der Wissenschaften vom Menschen.

Mit Aussagen, wie der Mensch wirtschaftet und organisiert, wird auch die Frage beantwortet, wer er ist. Und da die Anthropologie als Lehre vom Menschen sich für alle Lebensbedingungen interessiert, wendet sie sich auch den Erscheinungen der Betriebsorganisation zu.

Absicht der vorliegenden Arbeit ist, die formale und informale Organisation des Wirtschaftsbetriebes als Thema der Anthropologie zu behandeln. Zu diesem Thema liegt noch keine Arbeit vor, obwohl in Formalität und Informalität existentielle Kategorien des menschlichen Lebens überhaupt zum Ausdruck kommen.

Nach einem Einführungskapitel zu den anthropologischen Aspekten dieser Schrift und einem Kapitel über die Aufgaben des Wirtschaftsbetriebes und seiner Organisation aus anthropologischer Sicht wird in Kapitel III gefragt, was das Phänomen der formalen und informalen Organisation vom Wesen und Bild des Menschen auszusagen vermag.

In einem IV. Kapitel wird die allgemeine anthropologische Frage nach dem Menschen um die pädagogische Frage nach der Erziehung des Menschen erweitert. Speziell wird der Einfluss der formalen und informalen Betriebsorganisation auf die Betriebserziehung im Lichte wissenschaftlicher Meinung dargestellt.

Mit der Frage nach der Bedeutung der Betriebsorganisation für die Erziehung ist ein wesentliches Problem der jungen Disziplin Betriebspädagogik aufgegriffen, das in der wissenschaftlichen Diskussion bisher vernachlässigt worden ist.

Die Arbeit will auch einen Beitrag zur Theorie der Betriebserziehung leisten, in dem sie den Erziehungsprozess als polar gegliederten Entscheidungsprozess auffasst, der durch die Menschenbilder der formalen und informalen Organisation beeinflusst ist.

Die Betriebspädagogik ist wie jede andere Wissenschaft vom Menschen auf interdisziplinäre Forschung angewiesen und kann nicht fachlich isoliert werden. Die Anthropologie bietet sich hierfür in Analyse und Synthese wieder besonders an.

München, im Jahr 1973

Wie Menschenbilder Personen und Unternehmen verändern

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