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Wege der systemischen Wahrnehmung

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Ich werde meine erste Physikstunde nie vergessen. Besonders ist mir ein Satz in Erinnerung, den unser Lehrer über die Versuche in etwa so sagte:

Experimente sind Fragen an die Natur. Man muss die Fragen so stellen, dass die Natur eine klare und sinnvolle Antwort geben kann, und man muss die Antwort genau wahrnehmen, ohne Vorbehalte achten und etwas daraus lernen.“

Weil das Stellvertreter-Phänomen sich als das brauchbarste, deutlichste, unbestechlichste „Experimentierbrett“ oder Messgerät in der Wahrnehmung von Zusammenhängen in der Familie erwiesen hat, finden systemische Wahrnehmungsübungen, auch bekannt unter dem Begriff „Aufstellungen“, in einer Gruppe statt.

Wer ein Anliegen hat, wählt aus der Gruppe Teilnehmer, die er nicht kennt, als Stellvertreter aus für sich und für die Personen um die es geht, und stellt sie nach seinem Gefühl im Raum in Beziehung zueinander auf. Auch für eine „Störung“ oder ein Symptom kann ein Stellvertreter stehen. Wie in einem lebenden Bild wird deutlich, wie in dieser Familie wer zu wem steht und wer fehlt. Die Stellvertreter fühlen die Gefühle der Person, die sie vertreten – oft auch körperlich. Bewegungen, Blick und Stimme werden vorübergehend dieser Person ähnlich, sogar körperliche Symptome der betreffenden Person treten kurzzeitig auf.

Wir suchen durch schrittweises Umstellen eine Lösungsaufstellung. Dabei findet jeder, auch die bisher Ausgeschlossenen, seinen angemessenen Platz, an dem er sich gut fühlt. Die gefundene Lösung kann durch heilsame Sätze vertieft werden, die meist laut ausgesprochen werden und mit großer Kraft in die Tiefe wirken.

Beispiel: „Jetzt sehe ich dich, und ich achte dich, und ich lasse das bei dir, was zu dir gehört“.

Diese Lösungssätze werden in jeder Aufstellung neu gefunden.

Nicht immer gibt es eine „vollkommene“ Lösung – aber etwas kommt in Bewegung.

Die Therapie entdeckt die Familie

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