Читать книгу Dr. Riedls 20:80 Expressküche - Dr. med. Matthias Riedl - Страница 9
ОглавлениеNicht alles Süße ist beim 20:80-Prinzip verboten.
»ICH WILL DOCH ABNEHMEN!«
Das ist einfach gesagt, doch tut sich jede(r) schwer damit. Deshalb erstens: Verabschieden Sie sich von Diäten. Zweitens: Erstellen Sie zum Abnehmen Ihren eigenen Plan. Drittens: Kochen Sie ab heute einfach selbst!
ABNEHMEN? NICHT EINFACH!
Viele Menschen sind davon überzeugt, dass sie selbst schuld daran sind, wenn sie zu viele Pfunde mit sich herumschleppen. Sie denken, es fehle ihnen an Selbstdisziplin, weil sie sich nicht regelmäßig bewegen und das Falsche essen. Natürlich sind das zwei starke Faktoren, doch ganz so einfach ist es nicht. Außerdem führt eine solche Selbsteinschätzung dazu, dass man das Projekt »Gesundes Gewicht« schnell mal aus den Augen verliert, weil es ja eh nicht funktioniert. Das wiederum frustriert, ist nicht gut fürs Selbstbewusstsein und nachweislich auch riskant für die Gesundheit: Übergewicht gilt mittlerweile als eigenständiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen, Krebs und viele andere Krankheiten.
Diät für alle war gestern
Der aktuelle Stand der Forschung zeigt, dass Gene, Psyche oder auch bestimmte Schadstoffe aus der Umwelt beim Zunehmen eine Rolle spielen. Welche Gene das genau sind und über welche Mechanismen sie wirken, ist noch nicht endgültig geklärt. Nach dem neuesten Stand der Forschung sieht es aber so aus, als ob das Abnehmen bei jedem Menschen unterschiedlich funktioniert. Das heißt: Für jeden Abnehmwilligen mit ein paar oder mehr Pfunden zu viel gibt es einen eigenen Weg, diese loszuwerden. Eine Diät für alle hingegen kann gar nicht greifen, weil jeder aus anderen Gründen zunimmt. Die Folge: der gefürchtete Jo-Jo-Effekt mit dem schnell wieder erreichten Ausgangsgewicht und meist noch ein paar Kilos mehr.
Ihren erfolgreichen Abnehmweg können Sie für sich herausfinden. Das geht so: Um langfristig weniger Energie aufzunehmen, als Sie Tag für Tag verbrauchen – denn darin besteht das Geheimnis jeder Abnehmform –, bauen Sie im Rahmen der 20 : 80-Methode einen Aktionsplan aus mehreren kleinen, machbaren Schritten. Denn das ist der Kern des Konzeptes: individuelle, machbare Veränderungen, die Ihnen schmecken und Sie satt machen. Tauschen Sie idealerweise nur DIE Gewohnheiten aus, die Sie hauptsächlich daran hindern, abzunehmen. Achtung: höchstens 20 % der Gewohnheiten ändern – weniger ist mehr! Diese Maßnahmen entwickeln Sie, indem Sie zunächst Ihre Essgewohnheiten unter die Lupe nehmen. Der Ernährungs-Check (s. ab >) hilft Ihnen dabei. Wichtig: Überfordern Sie sich nicht! Das fördert nur das Scheitern. So kommen Sie langsam, aber sicher zu Ihrem Abnehmziel.
SCHADSTOFFE, DIE DICK MACHEN
Studien haben gezeigt, dass bestimmte Schadstoffe bei Übergewichtigen häufiger nachweisbar sind als bei Menschen mit Normalgewicht. Dabei handelt es sich um Chemikalien, die den Hormonkreislauf beeinflussen (sogenannte endokrine Disruptoren). Sie stecken zum Beispiel als Weichmacher in Plastikflaschen und Verpackungen von Fertiglebensmitteln sowie in Kosmetika und Spielzeug.
Normal essen?
Eigentlich weiß fast jeder von uns, wie er sich ernähren soll, um schlank zu werden und es zu bleiben. Das erklären namhafte Ernährungswissenschaftler seit Jahrzehnten. Begonnen hat dies vor dem Hintergrund, dass um die Jahrtausendwende erste Studien publiziert wurden, die eine weltweite Fettleibigkeitsepidemie und explodierende Gesundheitskosten voraussagten. Nur habe dieses Wissen die tatsächliche Ernährungsweise nicht verbessert, schrieb der wissenschaftliche Direktor des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) Wolfgang Meyerhof im Jahresbericht 2007. Bevorzugt werde weiterhin eine »wenig sättigende, kalorienreiche Kost, die das Entstehen von Übergewicht begünstigt«.
ESSEN MIT GEFÜHL
Woran liegt das? Essen und Trinken sind zum Großteil emotional gesteuerte Verhaltensweisen. Sie lassen sich durch »vernünftige« Botschaften nicht beeinflussen, weshalb diese genauso wenig hilfreich sind wie Schockbilder auf Zigarettenpackungen, die Raucher vom Nikotin abhalten sollen. Vereinfacht gesagt: Wenn ein Mensch Pizza, Pasta und ein, zwei Bier lecker findet, kann man ihm diese nicht vermiesen. Hinzu kommt heute ein Umfeld, in dem kalorienreiche Nahrung immer und überall verfügbar ist. Das führt dazu, dass viele Menschen mehr Energie zu sich nehmen, als sie durch Aktivität verbrauchen. Wer dann noch zu einem chaotischen Essverhalten neigt und bei Stress oder Niedergeschlagenheit isst, um sich zu belohnen, der nimmt überproportional zu und kann schließlich gar nicht mehr abnehmen. Ein »aktives Gewichtsmanagement« wird unmöglich.
Wer also Gewicht reduzieren will, muss sich selbst, seine Gefühle und genauso sein Umfeld im Auge behalten. Auch hier lässt sich mithilfe des Aktionsplans der 20 : 80-Methode ansetzen, für den Sie ganz persönliche Ziele formulieren, die zu Ihrer Lebenssituation und Ihrem Esstyp passen. Finden Sie heraus, was für Sie wichtig ist und was Sie ändern sollten und auch ändern können.
DER TRICK: EXPRESSKOCHEN
Einer der besten Tricks für Ihren 20 : 80-Aktionsplan besteht darin, selbst zu kochen – und zwar auch, wenn man eigentlich keine Zeit dafür hat. Das Ganze mit »echten« Lebensmitteln, garantiert ohne unerwünschte Zusatzstoffe. So kommt man auch ganz einfach um Fertigmahlzeiten herum, die letztlich meist vor allem Fett und Zucker enthalten. Selbstgekochtes mit frischem Gemüse und Co. schmeckt wunderbar und man hat – mit den Rezepten aus diesem Buch – schnell ein Erfolgserlebnis. Sie werden sehen: Wenn Sie die Expressküche zu Ihrem täglichen Wohlfühlritual werden lassen, haben Sie nicht nur immer etwas Besseres auf dem Teller, Sie nehmen auch ganz von selbst ab.