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Vom „Ich bin“ zum „Wir sind“

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Könntest du erstmals etwas über deine Person erzählen für all jene, die deine Bücher und deine Musik – du erlebst dich ja auch als Musikerin und Komponistin – noch nicht kennen. Und auch vorweg ein klein wenig darauf eingehen, weshalb du dieses Buch „Dualseelen – Resetting Effekt“ geschrieben hast?

Ja, mache ich gerne. Ich bin ein praxisorientierter Mensch, bin gerne gut informiert, lese viel und beschäftige mich seit frühester Kindheit mit allem was hilfreich sein kann, Wissen in die Praxis umzusetzen bzw. die Grade zu erforschen, die zwischen Wissen und Praxis liegen, um dieses Wissen auch umsetzen zu können. Ich bin ein Springer zwischen den Welten, würde ich sagen. Einer, der als Adler geboren, die Welt von oben betrachtet und wenn er landet, als Löwe selbstsicher durch den Blick des Adlers den Weg durch den oft durchdringenden Dschungel des Lebens beschreitet. Der Adler wurde mir in die Wiege gelegt, den Löwen musste ich mir hart erarbeiten. Daher würde ich mich als praktischen Menschen bezeichnen, der zwar alle Ideen aus seinen himmlischen Flügen herausbekommt, aber sich dessen auch bewusst ist, diese Ideen nur auf der Erde umsetzen zu können. Deshalb bin ich als Adler gekommen. Gekommen, um es hierher zu bringen, als Löwe geerdet und lebensnah die Dinge umzusetzen, die meinem Selbst wichtig sind.

Musik war seit jeher ein wichtiger Kommunikationsgarant in meinem Leben. Wo auch immer das gesprochene Wort fehlte, war die Musik das Bindeglied zwischen mir und anderen Menschen. Der Ton macht die Musik, sagt man, sowie das Wort die Kommunikation trägt. Musik schafft Beziehung. Meine Kommunikation funktionierte lange Jahre ausschließlich auf der Schwingungsebene des Tons. Als Komponistin und Musikerin wird man mich nicht auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“ erleben. Ich musiziere im Hintergrund, um den Vordergrund zu erreichen. Ein großes Orchester zu dirigieren war lange Zeit mein ureigenster Traum. So erlernte ich mehrere Instrumente, um deren Eigenheit, ihre Klangfarbe zu ergründen, verschiedenste Klänge miteinander zu harmonisieren, um aus Einzelinstrumenten ein geordnetes Ganzes, kurzum ein Orchester zum Leben zu erwecken. In dieser Analogie des Orchesters lebte stets die Inspiration meine eigenen, nicht bewussten DUs zu einem bewussten „Ich bin“ und zuletzt zu einem ganzheitlichen „Wir sind“ im Sein zu erheben. Dazu brauchte ich die Musik. Musik, die Menschen dazu verhelfen kann, sie durch Hindernisse, wie Bewältigung verschiedenster Traumata, hindurch zu tragen, die ihnen im Leben begegnen. Musik, die einem die Möglichkeit bietet, abzuheben aber auch wieder zu landen. Ich agiere unter dem Künstlernamen „Quantum Project“. Im Album Mystik Life (als Download erhältlich) werden meine Erfahrungen, die ich insbesondere während meiner Dualseelenreise gemacht habe, musikalisch aufgearbeitet. So erzähle ich ganze Lebensgeschichten in vielfältiger Weise, arbeite sehr gerne mit orchestralen Instrumenten für Filmmusik epischen Charakters sowie Chillout und Lounge, schreibe aber ebenso Songs, die in der populären Musik auftauchen. Genres wie Soul, Funk, Pop, Rock, Rafe u.v.m. sind mir also nicht fremd. Derzeit arbeite ich mit und für ein Entwicklerteam an einem tollen Adventurespiel und kreiere den Soundtrack dazu. Eine wundervolle Aufgabe, die mich sehr erfüllt. Ich liebe was ich tue und kann mir eine andere Art zu arbeiten, nur um zu funktionieren, nicht mehr vorstellen.

So gehöre ich auch nicht zu jenen Autoren, die mit ihren Büchern eine neue Garde Zöglinge anziehen möchte, die sich in Unmengen an buchbaren, kostenaufwendigen Reedings, aberwitzigen Kursen und Settings aufladen. Ich distanziere mich von Autorenkollegen, die sich im Dualseelenthema einem Egospiel überantworten, in dem es nur darum zu gehen scheint, wer von ihnen jetzt nun recht hat oder nicht, wer als Allererstes mit seiner Dualseele zusammen leben kann und wer nicht, wer das Privileg hat, auserkoren zu sein, das allererste Buch zu diesem Thema geschrieben zu haben und ob alle anderen als „billige Kopien“ (ja, auch über diese Wortwahl stolpert man immer wieder) einfach nur einem Trend folgen. All diese Diskussionen und Unterstellungen bedienen sich einer Bewertungsmaschinerie, dienen dem Ego und dem eigenen Mangeldenken und haben nichts, aber auch gar nichts mit Dualseelen und erst recht nicht mit Liebe zu tun. Es zeigt allerdings den Bewusstseinsgrad, auf dem der jeweilige steht. Der Mensch ist vielseitig und begeht auch vielseitige Wege. Dies sei zu beachten und vor allem von uns Autoren auf verantwortungsvolle Weise anzuerkennen. So gestaltet sich natürlich auch jede Dualseelenbeziehung anders. Als Buchautor ist es unerlässlich genau zu recherchieren, sich ein Bild von dem Thema zu machen, über das man schreibt, und eines sollte für jeden Autor klar sein: Schreibe niemals über ein Thema, über das du nicht Beschied weißt. Sei informiert, aber mach dir dein eigenes Bild. Meine Recherchen erlebe ich im Alltag und in der Praxis des Lebens. Ich weiß, was es alles zum Thema Dualseelen am Markt gibt, bin informiert. Daher schätze ich all´ jene Autoren, die sich vor allem „ihrer“ Wahrheit zuwenden und dem Leser „ihr“ Bild von dem, was ihnen auf ihrem Weg geschieht, zumuten. Für diesen Mut und diese Courage gebührt ihnen ein großer Dank. Ich halte mich nicht in Foren und bei Kartenlegern auf, sondern lasse das Leben in mir pulsieren und erlaube den Themen, die da anstehen, Wege zur Freiheit und Erfüllung zu finden. Ich schreibe keine Auftragsarbeiten, ganz gleich zu welchem Thema, noch übergebe ich meine Texte und mein Gedankengut freiwillig an Verlage und deren Begleitabteilungen ab, die wegen oft mangelnder Kenntnisse über gewisse Themen, vor allem bei Tabuthemen, den Riegel der Zensur vorschieben und Texte bis auf die Grundmauern niederreißen und mit ihrem eigenen Mangeldenken und Bewusstseinsgraden überfluten. Was übrig bleibt ist oftmals ein Buch, das kaum Inhalt, jedoch eine Menge Oberflächlichkeiten bietet, mit unreflektierten Ideen bestückt, für die Masse zurechtgestutzt und für Mangeldenker aufbereitet. Wie könnte ich mir je wieder in den Spiegel sehen, wenn unter einem solchen Werk mein Name stehen würde. Nein danke. Jeder, der das Verlagsgenre kennt, weiß wovon ich hier berichte. Zu diesen Themen wurde ich sehr häufig befragt. Nicht zuletzt auch über die herrschenden Standardverträge, die Autoren im deutschsprachigen Raum zwangsbeglücken und gerade mal mit zehn Prozent brutto des Verkaufswertes ihres Buches, von dem kein Autor auch nur annähernd leben kann, abspeisen. Es ist ein wertloses und kaltes Geschäft, in dem es vor allem um Gewinne und um sehr viel Geld geht, das seine Autoren ausbeutet. Aus genau diesen Gründen haben sich viele Autoren, darunter auch ich, vor Jahren zusammengetan und veröffentlichen ihre Bücher am E-Book-Sektor, um genau jener Qualität wieder Lebensberechtigung zu geben, die leider auf herkömmliche Weise verlorengegangen ist. Es ist die Qualität eines neuen Bewusstseins, die auf den alten Märkten keinen oder kaum Platz und keine Bewusstheit mehr findet. Als geübter und weltoffener Leser sollte man sehr schnell die passenden Bücher für sich herausfiltern können und somit jene Autoren unterstützen, die sich nicht zensurieren lassen.

Mir geht es um offene, einfache Kommunikation. Ehrliche, emphatische Kommunikation schafft Vertrauen und erstellt die Brücke für wahre, gelebte Beziehungen. Beziehung, ehrlich und offen gelebt, ist wohl eine der wichtigsten Säulen im liebevollen Zusammenleben mit anderen Menschen. Gesunde Beziehungen sind der Garant für ein ausdrucksstarkes, freies, realitätsnahes und erfülltes Leben. Den häufigsten Gründen für physische und psychische Erkrankungen und Störungen liegen Beziehungsabbrüche und Beziehungstraumata zugrunde, die bereits in unserer Kindheit ihre verwüstenden Spuren bis ins weitere Leben zogen. Die daraus resultierenden Bindungsängste lassen den Menschen einsam werden. Wir Menschen müssen lernen uns aus alten konditionierten, uns aufgedrückten, lückenhaften, schmerzhaften und leidgetränkten Bindungserfahrungen zu lösen, damit wir sie nicht an unsere Kinder unreflektiert weitergeben. Dazu benötigen wir Bewusstsein. Bewusstsein für das, was wir in Wahrheit sind und was wir nicht sind. Wir müssen uns einer uns vorgekauten Realität stellen, sie hinterfragen dürfen, um neue Strukturen des Miteinanders zu finden, indem sich jeder Einzelne seines wahren Wesens bewusst ist und so wieder wahrhaft beziehungsfähig wird. Das Dualseelenthema spricht hierzu eine eindeutige Sprache, wie wichtig es für jeden Einzelnen ist, verlässliche und offene Bindungen wieder zuzulassen, sie auch eingehen zu können und die alten Bindungstraumata zu heilen.

In diesem Kontext erlebte ich meine eigene Dualseelenerfahrung als wegweisend und als immens großen Erfahrungsschatz, der mir die Möglichkeit bot, mich selbst dort annehmen zu lernen, wo ich es bisher noch nicht konnte, weil mir dazu bis dato das Bewusstsein fehlte. So erkannte ich, dass es nicht die schmerzvollen, verdrängten Erfahrungen waren, die mich lähmten, sondern vielmehr mein Unvermögen mit diesen verdrängten Anteilen in mir in Beziehung zu treten. Wo keine Beziehung herrscht, gibt es kein Bewusstsein. So habe ich mich um eine offene und ehrliche Kommunikation mit jenen abgespaltenen, unbewussten Anteilen bemüht und mich damit auf allen mir zugänglichen Ebenen befasst, noch regeres Interesse zu entwickeln, beziehungsfähiger zu werden.

Beziehung beginnt immer bei einem selbst. Dort, wo wir noch keine Beziehung mit uns selbst erleben, können wir keine gesunde Beziehung mit der Außenwelt aufbauen. Jeder, der in einem Dualseelendilemma steckt, weiß, wenn auch unbewusst, um diese Tatsächlichkeit.

Die Unvermeidbarkeit im Dualseelenprozess (und ja, es ist ein Prozess, weil er ad hoc nicht abgestellt und durchschritten werden kann), mich mir selbst endlich ganz und gar zuzumuten, eröffnete mir einen ganz natürlichen Weg der Hingabe und Kommunikation, die eine intensive Bindung und Beziehungserfahrung mit all meinen bis dato noch unbewussten Anteilen gestattete. Diese Beziehungserfahrung nenne ich Resetting.

Resetting ist ein Ausdruck für einen Vorgang. Einen Vorgang daher, weil uns die Quintessenz des Resettens in die ursprüngliche Werkseinstellung, wer man in Wahrheit wirklich ist, noch bevor die Konditionierung, Traumatisierung geschah, zurückbringen kann.

In diesem Buch gehe ich darauf ein, welche verschiedenen Szenarien es ermöglichten, sich von sich selbst zu entfernen, ganz gleich ob dieser Abspaltung ein Trauma zugrunde liegt oder auch nicht. Tatsache ist, wir haben uns von uns selbst entfernt, abgespalten. Das bringt den Schmerz. Das muss nicht sein. Resetting geschieht über Beziehung. Ohne Beziehung – kein Resetting. Resetting funktioniert immer. Insbesondere in Trauma behafteten, längst vergessenen, weil verdrängten, amnesiebeladenen Erlebnissen.

Der Resettingvorgang ist so natürlich im Menschen angelegt, dass wir in unserer unnatürlichen Art und Weise das Leben zu leben nie gelernt haben, der Einfachheit und Schönheit unserer wahren Identität zu begegnen und sie dann auch leben zu können. Im Einklang mit seinem wahren Selbst. So lade ich alle interessierten Leser/innern herzlich dazu ein, den Vorgang des Resettens als Hilfe zur Selbsthilfe zu nützen, sich selbst einzubringen, sich darin in Beziehung mit sich selbst zu üben und durch lebensnahe Praxisbeispiele Resetting an sich selbst zu erproben.

Jahrzehntelange Resettinganwendung an mir selbst und bei anderen Menschen mit schweren Traumatisierungen hat bewiesen, dass es keine Barriere gibt, die durch Resetting nicht überwunden werden kann.

Mein bestes Zutun besteht also darin, meine Erfahrungen mit meinen Lesern zu teilen, mich auf diese Beziehung zwischen dir und mir einzulassen, so dass auch du in der Lage dazu sein wirst, dir immer näher zu kommen, indem du deine abgespaltenen Anteile, die deine Barrieren darstellen, geheilt zu dir zurückholst.

Umso mehr beziehungsgeschädigte Anteile du durch in Beziehung treten mit deinen abgespaltenen Anteilen aus den alten Zeitschleifen herausholen kannst, umso mehr holst du dich in dein wahres Selbst, in deine wahre Selbstbestimmung zurück. Wirst wahrhaft ganz im realen Erleben. Du wirst nicht mehr bei anderen nach Erfüllung und Liebe suchen, sondern bist immer mehr in der Lage, dir selbst das zu sein und zu geben, was du benötigst. Beziehungsfähig mit dir selbst und mit anderen.

Ich freue mich, dir in diesem Buch begegnen und dich darin unterstützen zu dürfen, wahre und echte, auf Augenhöhe passierende Beziehungen eingehen zu lernen – und hoffe all jene Fragen, die an mich gerichtet wurden, mit dieser Zusammenfassung meiner Sichtweise, auch über das Musiker- und Autorendasein, beantwortet zu habesn.

Ich schreibe, weil ich als „Schreiber“ geboren wurde. Mein ganzes Leben wurde ich darauf vorbereitet, den Dingen einen Namen, einen Ausdruck zu geben, um wahre, ehrliche Beziehungen, insbesondere zu mir selbst, eingehen zu können. Meine langjährige Autorenausbildung trug ihr Quäntchen zur Ausübung meines Berufes bei. Tabuthemen zu durchbrechen, mit klarem Ausdruck und ohne Zensur, wurden zu meinen favorisierten Themen. Was ich seit Anbeginn meines Lebens am allermeisten zu lernen hatte, war zu sagen was zu sagen ist und das in einer Sprache, die jeder versteht, ganz egal ob er nun als Flieger und Adler oder als Löwe und Läufer unterwegs ist. Die Dinge beim Namen zu nennen war für mich überlebensnotwendig. Als kleines Kind hat man für vieles keine Worte. Man muss sie lernen. Aber wie erlernt man diese? Wenn ich Glück habe, erlerne ich wahrheitsgetreue Worte zu formulieren, die die beschriebene Sache klar umschreiben. Für jedermann und jedefrau erkennbar.

Nehmen wir ein Beispiel: Als Kinder lernen wir, dass eine Blume eine Blume ist. Gut. Aber es gibt hunderte Arten von Blumen. Derjenige aber, der mir dies beibringen soll, weiß nichts von all diesen verschiedenen Namen, die Blumen haben können. So lerne ich nur eine Handvoll Blumen voneinander zu unterscheiden. Blöd. Richtig blöd, wenn mir das Leben aber ein Rundumwissen und die klare Namensnennung abverlangt, was das Blumenwissen angeht. So werde ich mir dieses Wissen wohl später mühevoll aneignen müssen. Denn als Kind bin ich darauf angewiesen, was mir vermittelt wird bzw. durch die Wahrnehmung der Erwachsenen, wie offen oder eingeschränkt sie auch immer sein mag, vermittelt werden kann, aufgrund ihrer eigenen Bewusstheit und Kenntnis der Dinge und seiner korrekten Namensgebung.

Was mich dazu befähigt zu schreiben, mich als Autor zu erleben, ist ganz einfach die Tatsache, dass mein Leben mich darauf vorbereitet hatte, aus einer Sprache ohne Worte, eine Sprache voller Worte mit klarem, unmissverständlichem Ausdruck zu schaffen. Tabuisierte verbotene Sprache in Worte zu fassen. Der Identitätslosigkeit zu einer Identität durch Worte zu verhelfen. Kurzum: Was der Adler in mir von weit oben wahrnehmen kann, ist ein anderes Bild als jenes, das der Löwe hat, und dennoch ist es möglich, diese beiden zusammenzubringen, damit sie ihre beiden Sicht- und Wahrnehmungsweisen zu einer ganzen vereinen können. Was sie dazu allerdings brauchen, ist die Fähigkeit, ihren Standpunkt der vorherrschenden Bewusstseinsebene zu wechseln und eine Sprache zu kreieren, die klare Kommunikation vorantreibt, nicht unterbindet oder verleugnet.

Sprache voller klarer Worte, die alle verstehen, die offen und bereit ist, sich von Offenheit inspirieren zu lassen.

Wir haben das Dualseelenthema in uns. Immer und zu jeder Zeit. Ganz gleich, ob als fliegender Adler oder als laufender Löwe. Beide Teile in sich zu finden ist das größte, das schwierigste, aber auch das lustvollste Erleben meines bisherigen Lebens. Die Menschen im außen, die mir dabei Unterstützung bieten, jene, die wie meine Familie und meine besten Freunde ständig um mich sind u.v.a. zeigen mir nur, wo ich bereits heil und wo ich noch am suchen nach mir selber bin. Der Mensch, der meine Dualseele darstellt, ist auch nichts anderes als jemand, durch den ich erfahren kann, wenn ich genauer auf mich selbst blicke, wo ich mich noch selbst suche, wo und in welchen Bereichen ich noch nicht beziehungsfähig bin. Und dies kann im Flugmodus wie auch im Laufmodus sein. Ich war ein typischer Flieger. Schwer, mich auf den Boden zu bringen, so gefährlich schien und war meine Welt. Im Laufe der Jahre lernte ich trittfester zu werden, aber immerzu bereit sofort abzuheben, wenn es gefährlich wurde. Ich lernte mich zu wehren, um etwas länger bleiben zu können und mit drohender Gefahr umzugehen. Mein erlittenes, multiples Trauma zu heilen verlangte meine totale Hingabe an mich selbst ab, um in späteren Jahren, als ich es bereits zu gleichsam privaten, weltlichen sowie spirituellen Erfolg gebracht hatte, diesen auch auskosten und teilen zu können. So ergab sich die Situation, in der ich genau spürte: „Meine Liebe, schau mal genau hin! Da gibt es noch etwas in dir, das du suchst und das du noch nicht zur Gänze gefunden hast, du suchst noch nach diesem Teil der Liebe. Du liebst zu so vielen Teilen, aber du liebst noch nicht alles. Da ist noch Potenzial, also sei bereit dieser Liebe, die du noch suchst, zu begegnen!“ Nun, so war es und ich bat um Führung. Da ich meiner Intuition blind vertrauen kann, vertraute ich einfach darauf, dass ich diesen Rest, der mir fehlte, finden würde, und so traf ich auf meine Dualseele. Dass mir diese Lektion in Form eines Menschen begegnet, hätte ich allerdings nie erwartet. Das, was mir fehlte, war aber nicht sie. Durch sie und ihr Verhalten mir gegenüber erfuhr ich all das von mir selbst, das bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht integriert worden war. Es waren die ersten fünf Jahre meines Lebens inkl. einiger vorgeburtlicher Begebenheiten, denen ich mich bis zu diesem Zeitpunkt wegen Unbewusstheit und dissoziativer Amnesie nicht stellen bzw. die ich nicht heilen konnte. Niemand konnte mir dabei helfen. Selbst Therapeuten bissen sich die Zähne an meiner Geschichte aus. Einerseits, weil das Puzzle, das zusammenzustellen war, einfach zu fragmentiert, zu amnestisch und zu groß erschien. Oder aber, weil sie selbst, sobald sie an einen eigenen inneren verdrängten Anteil stießen, mir, ihrer Klientin, wahre Beziehung und Anteilnahme plötzlich verweigerten, was immer und ausschließlich zur Retraumatisierung meinerseits führte.

In diesen ersten fünf Jahren meines Lebens erlebte ich nicht nur einmal die Gefahr Opfer pervertierter und ritueller Gewalt gewesen zu sein, dem Tod ständig näher als dem Leben, ständig fliegend, nur nicht laufend die Welt zu erleben. Bis ich meine Dualseele traf, die ähnliches erlebte, aber im Gegensatz zu mir das Laufen erlernen und das Fliegen unterlassen musste. Als wir uns begegneten war es, als könnten wir gemeinsam beides. Fliegen und Laufen. Je nachdem auf welcher Bewusstseinsebene ich mich befand, erlebte ich die Freiheit, es selbst zu können oder aber die Fessel der Unbewusstheit, nur zu zweit dazu in der Lage zu sein. Himmel und Erde gleichsam zu erleben, war ein paradiesischer Zustand unseres Seins. Aber er währte nur sehr kurz. Die Zeit jedoch reichte vollkommen aus, um mich wachzurütteln in jenen Bereichen, in denen ich noch im Tiefschlaf verweilte. Als sich unsere Wege trennten, erkannte ich, dass ich noch einen Weg zu gehen hatte, in dem ich lernen musste neu laufen zu lernen. Wie ein Baby, das seine ersten fünf Jahre dazu benötigt es richtig zu lernen durch liebevolle Eltern, Freunde, Erwachsene, die ich nie hatte. So musste ich lernen, mir selbst diese Jene zu sein, die ich damals so schmerzlichst vermisste und die mir ein schweres Trauma vermacht hatten, an deren Folgen ich bis vor wenigen Jahren noch litt. So erging es auch meiner Dualseele. Sie musste fliegen lernen. Ohne mich! Sie musste sich selbst der sein, den sie damals so schwer vermisste, um ihre Folgeerscheinungen, wie übermäßige Härte zum Schutz und Angst vor Nähe, Nicht-aussprechen-Können was vorhanden ist usw. zu heilen. Was uns beide verband, war: Wir erlebten beide dort, wo wir noch nicht ganz und geheilt waren, dass uns in diesen Bereichen ein „Ich bin“ fehlte.

UND DIESES „ICH BIN“, DAS WIR SUCHTEN, ERKANNTEN WIR IM ANDEREN. WAS ZU LERNEN WAR, WAR: EIN „ICH BIN“ KANN NUR ÜBER MICH SELBT ERFAHRBAR SEIN. „ICH BIN“ IST NICHT AUSTAUSCHBAR GEGEN EIN ANDERES INDIVIDUUM. „ICH BIN“ BRAUCHT AUSDRUCK IM „ICH BIN“. DENN NUR EIN KLAR DEFINIERTES „ICH BIN“ KANN EINEM „WIR SIND“ IN FREIHEIT ZUGETAN BEGEGNEN. IST DIESER WEG BESCHRITTEN, BEGEGNEST DU DEINEM WAHREN SELBST. UND UM DIESES WAHRE SELBST GEHT ES.

Der Weg zwischen dem „Ich bin“ und dem „Wir sind“ muss also gegangen werden. Und dieser führt über verschiedene Bewusstseinsgrade und -ebenen, die wir zur Gänze beschreiten müssen, wollen wir in allen Bereichen Himmel und Erde in uns zur Entfaltung bringen und unser wahres Selbst wieder finden?

Ja, ganz recht. Sinn, Zweck und Absicht dieses Buches sind also ganz klar, sein eigenes „Ich bin“ wieder zu finden und über diesen Befreiungsakt in das WAHRE SELBST einzutreten. In praxisnahen Beispielen möchte ich zeigen, wie dies gelingen kann und die extreme Sehnsucht nach unserer Dualseele als das zu erkennen, was sie in Wahrheit ist. Es ist die Suche nach dem verloren geglaubten „Ich bin“. Wenn ich die Dualseele als mein „Ich bin“ sehe, so werde ich abhängig bleiben und auf der Stelle treten. Das „Ich bin“, das du suchst, findest du nicht in der Dualseele. Sie zeigt dir nur wo du es finden kannst, in dir drin, aufgrund ihres Verhaltens, das dich antriggert, stört und verletzt, siehst du, dass es in dir etwas oder noch mehreres gibt, das noch nicht heil ist, das Präsenz braucht, das gehört werden möchte, das ein „Ich bin“ benötigt.

Nicht deine Dualseele wird hier benötigt. Sie ist nur da, damit du aufwachst und erkennst, dass DU benötigt wirst. Resetting beschleunigt diesen Weg rasant und wenn du ihn richtig und mit aufrichtigem Interesse an dir selbst gehst, dann bist du sofort befreit von den Folgeschäden, die eine Verwundung von früher bei dir ausgelöst haben, nur weil du damals dein „Ich bin“ verloren hast. Das muss nicht so bleiben. Wird es aber, solange du deine Dualseele als „Ich bin“ bezeichnest und in ihr dein „Ich bin“ siehst. Deine Sehnsucht gilt nicht ihr, sondern einzig und allein deinem „Ich bin“, das nur durch dieses Bewusstsein in das wahre Selbst, das du bist, eintreten kann. Also, hol dich zurück! Ganz und nicht bloß halb. Und der Quantenraum ist dir nicht mehr länger fremd. Du wirst ihn auch auf der Erde im laufenden wie im fliegenden Modus erleben und ein WIR SIND EINGEBETTET IM WAHREN SELBST bedingungslos leben können. Dazu wünsche ich dir viel Glück.

Was genau ist der Quantenraum und was kann er?

Ich würde dir dazu gerne als Beispiel das Höhlengleichnis von Plato darlegen.

Dualseelen Resetting Effekt

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