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Fünftes Kapitel
ОглавлениеHauptmann Armand Jacot von der Fremdenlegion saß auf einer ausgebreiteten Satteldecke am Fuß einer verkümmerten Palme. Seine breiten Schultern und der kurzgeschorene Kopf lehnten lässig am rauen Stamm des Baumes. Die langen Beine waren ausgestreckt, die Sporen hatten sich in den Wüstensand gebohrt. Hauptmann Jacot genoss die Ruhe nach einem langen und anstrengenden Ritt. Lässig rauchte er seine Zigarette und sah der Ordonnanz zu, die das Abendessen zubereitete. Rechts von ihm erfüllte die lärmende Geschäftigkeit seiner Truppe von kampferfahrenen Männern die Luft mit lauten Geräuschen. In ihrer Mitte kauerten gefesselt und scharf bewacht, fünf weißgekleidete Araber.
Der Anblick dieser Männer erfüllte Hauptmann Jacot mit dem beruhigenden Bewusstsein, seine Pflicht erfüllt zu haben. Fast einen ganzen Monat lang hatte er mit seinen Leuten die Wüste nach einer Schar von Banditen durchsucht, die außer zahlreichen Viehdiebstählen mehrere Morde auf dem Gewissen hatten, so dass ihnen die Guillotine sicher war.
Vor einer Woche hatte er sie endlich stellen können. Bei dem Kampf waren zwar zwei seiner Leute gefallen, aber die Verluste der Banditen kamen fast einer völligen Vernichtung gleich; nur ein halbes Dutzend hatte fliehen können. Dass sich der Führer der Banditen, Achmet ben Houdin, unter den Gefangenen befand, erfüllte Jacot mit besonderer Genugtuung.
Von den Gefangenen ließ der Hauptmann seine Gedanken die letzten Meilen in die Garnison schweifen. Im Geiste sah er sich schon von seiner schönen Frau und der kleinen Tochter willkommen geheißen, deren weiche Wangen er an seiner rauen Lederhaut zu spüren glaubte.
Plötzlich wurde er durch laute Rufe aus seiner Träumerei gerissen. Hauptmann Jacot hob den Blick. Die Sonne war noch nicht untergegangen, ließ aber schon die Schatten der kümmerlichen Bäume, der Männer und Pferde weit in die Wüste reichen. Jacots Blick folgte dem ausgestreckten Arm des Postens, der den Alarm ausgelöst hatte. Er erkannte Reiter in der Wüste, die sich schnell dem Lager näherten. Jacot schickte den Ankömmlingen einen Sergeanten und ein Dutzend seiner Soldaten entgegen. Etwa zweihundert Meter vor dem Lager trafen die beiden Gruppen aufeinander. Jacot sah den Sergeanten in Unterhaltung mit einem hochgewachsenen, weißgekleideten Mann - offensichtlich dem Führer der Gruppe. Der Sergeant und der Araber wandten sich um und ritten Seite an Seite zum Lager. Jacot erwartete sie. Die beiden zügelten ihre Pferde vor ihm und stiegen ab.
»Scheich Amor ben Kathour«, sagte der Sergeant mit einer vorstellenden Geste.
Jacot musterte den Mann. Er kannte fast jeden Scheich im Umkreis von mehreren hundert Meilen. Diesen Mann hatte er noch nie gesehen. Er war hochgewachsen, sein Gesicht war von Wind und Sonne zerfurcht, sein Alter schätzte Jacot auf sechzig oder mehr. Die Augen des Mannes verrieten List und Verschlagenheit.
»Nun?«, fragte der Hauptmann.
Der Araber kam sofort zur Sache. »Achmet ben Houdi ist der Sohn meiner Schwester. Wenn du ihn mir übergibst, werde ich dafür sorgen, dass er sich nicht mehr gegen das französische Gesetz vergeht.«
Jacot schüttelte den Kopf. »Das kann nicht sein«, erwiderte er. »Ich muss ihn mitnehmen. Ein Zivilgericht wird in fairem Verfahren das Urteil über ihn sprechen. Ist er unschuldig, kann er entlassen werden.«
»Und wenn er nicht unschuldig ist?«, fragte der Araber.
»Er ist vieler Morde angeklagt. Gelingt es, ihm nur einen dieser Morde nachzuweisen, muss er sterben.«
Die linke Hand des Arabers war unterm Burnus verborgen gewesen. Jetzt zog er sie mit einem Geldbeutel aus Ziegenleder hervor. Der Beutel war prall gefüllt. Der Scheich öffnete den Beutel und ließ einen Teil des Inhalts auf seine rechte Hand rinnen - alle Münzen waren französische Goldstücke. Aus der Größe des Beutels schloss Jacot, dass sein Inhalt ein kleines Vermögen darstellte. Langsam ließ Scheich Amor ben Kathour die Goldstücke wieder in den Beutel gleiten und verschloss ihn. Während der ganzen Zeit blieb er stumm. Jacot beobachtete ihn genau. Sie waren allein. Der Sergeant, von dem der Besucher ins Lager geleitet worden war, hatte sich zurückgezogen. Plötzlich hielt der Scheich dem Hauptmann den Beutel auf der flachen Hand entgegen.
»Achmet ben Houdin, der Sohn meiner Schwester, könnte heute Nacht entfliehen, nicht wahr?«
Hauptmann Jacots ohnehin dunkles Gesicht färbte sich noch dunkler.
»Sergeant!«, rief er.
Der Sergeant kam herbei und salutierte.
»Bringen Sie diesen Sohn einer Hündin wieder zu seinen Leuten zurück«, befahl Jacot. »Sorgen Sie dafür, dass alle sofort verschwinden. Und schießen Sie heute Nacht auf jeden, der sich dem Lager nähert.«
Scheich Amor ben Kathour richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Seine verschlagenen Augen verengten sich. Er hob den Geldbeutel, bis er sich auf gleicher Höhe wie die Augen des französischen Offiziers befand.
»Du wirst mehr als dieses hier für das Leben Achmet ben Houdins, meiner Schwester Sohn, zahlen«, sagte er. »Und noch einmal so viel für das Wort, mit dem du mich beleidigt hast.«
»Scher dich fort!«, knurrte Jacot. »Verschwinde, bevor mein Fußtritt dich wegbefördert.«
All dies ereignete sich etwa drei Jahre vor dem Einsetzen unserer Geschichte. Die Spuren Achmet ben Houdins und seiner Komplizen lassen sich noch heute verfolgen. Er nahm das Ende, das er verdient hatte, und starb mit dem Stoizismus der Araber.
Einen Monat später verschwand Jeanne Jacot, die siebenjährige Tochter Hauptmann Armand Jacots, auf geheimnisvolle Weise. Weder Geld noch die Macht der großen Republik vermochten das Rätsel um Jeannes Verschwinden zu lösen. Die ausgesetzte Belohnung war so hoch, dass sich immer wieder Abenteurer davon angezogen fühlten. Selbst moderne Detektive beteiligten sich an der Suche; die Gebeine vieler von ihnen bleichen heute im stummen Sand der Sahara.
Zwei Schweden, Carl Jenssen und Sven Malbihn, gaben ihre Versuche nach drei Jahren auf. Sie waren bis weit in den Süden der Sahara vorgedrungen und hatten das profitablere Geschäft des Elfenbeinhandels entdeckt. In weiten Bezirken waren sie bereits wegen ihrer Grausamkeit und Rücksichtslosigkeit bekannt. Die Eingeborenen fürchteten und hassten sie, die Regierungen der Länder, in denen sie ihre Tätigkeit entfalteten, suchten ihrer vergeblich habhaft zu werden. Die Überfälle der Schweden waren meist erfolgreich. Sie ergriffen das gehortete Elfenbein und zogen sich mit ihrer Beute in die unzugängliche nördliche Einsamkeit zurück. Rücksichtslos töteten sie auch jeden Elefanten, der ihren Weg kreuzte. Ihr Gefolge bestand aus hundert oder mehr Arabern und Negersklaven, die eine rücksichtslose Bande von Halsabschneidern gebildet hatten. Merken wir uns die Namen, denn wir werden ihnen später wieder begegnen - Carl Jenssen und Sven Malbihn, zwei schwedische Riesen mit goldblonden Bärten.
Im Herzen des Dschungels, verborgen am Ufer des unentdeckten Nebenflusses eines großen Stromes, der sich in den Atlantik ergießt, lag ein kleines, von schweren Palisadenzäunen umgebenes Dorf. Zwanzig mit Palmblättern bedeckte Hütten beherbergten die schwarzen Bewohner, während das halbe Dutzend zeltähnlicher Hutten aus Ziegenleder den Arabern Unterschlupf bot, die hier ihre Ladungen für den Markt in Timbuktu zusammenstellten.
Vor einem der Araberzelte spielte ein kleines Mädchen von zehn Jahren. Mit seinen schwarzen Augen, dem schwarzen Haar und der grazilen Haltung war jeder Zoll des Mädchens der einer geborenen Wüstentochter. Ihre kleinen Finger waren damit beschäftigt, der Puppe Geeka aus Gras ein neues Kleid zu fertigen. Der Kopf der Puppe war roh aus Elfenbein geschnitzt, während der Körper aus Rattenfell bestand. Die Arme und Beine waren Stücke Holz, an einem Ende durchbohrt und mit dem Körper verbunden. Die Puppe, alles andere als schön, stellte für Meriem das einzige Wesen dar, dem sie ihren Kummer und ihre Sorgen anvertrauen konnte, und darum war sie die schönste Puppe auf der Welt.
Fast alle Menschen, mit denen Meriem zusammenkam, waren entweder gleichgültig oder grausam zu ihr. So zum Beispiel die alte Hexe Mabunu - ein zahnloses, schmutziges Geschöpf von unberechenbarem Temperament. Sie ließ keine Gelegenheit vorübergehen, das Mädchen zu quälen; einmal hatte sie die kleine Meriem sogar mit glühenden Kohlen verbrannt. Dann war noch der Scheich da, ihr Vater. Ihn fürchtete Meriem mehr als selbst Mabunu, denn er schalt sie oft und beendete seine Tiraden meist mit schmerzhaften körperlichen Züchtigungen.
Als sie an diesem Tag vor dem väterlichen Zelt aus Ziegenfell saß, tauchte der Scheich unerwartet auf. Sofort erlosch der glückliche Ausdruck auf Meriems Gesicht. Sie kauerte sich zusammen, rückte auch zur Seite. Aber sie war nicht schnell genug gewesen. Mit einem brutalen Tritt fegte der Mann mit dem ledernen Gesicht sie aus dem Weg. Zitternd, aber tränenlos blieb Meriem liegen, während der Mann ihr eine Verwünschung nachschickte, bevor er in sein Zelt trat.
Als der Scheich im Zeltinnern verschwunden war, kroch Meriem in den Schatten ihrer Behausung, wo sie, die Puppe fest gegen die Brust gedrückt, liegenblieb, um abzuwarten, bis der Tränenstrom, der sich erst jetzt ergoss, versiegen würde. Meriem konnte sich nicht an Elternliebe erinnern. Sie kannte nur die Grausamkeiten des Scheichs und Manubus. Nur ganz verschwommen meinte sie sich an ein schöneres Bild aus ihrer ersten Jugend zu erinnern - an eine Mutter, die mit sanfter Stimme zu ihr sprach. Was dieses Bild ihr vorgaukelte, übertrug sie auf ihre Puppe, der ihre ganze Liebe galt.
Mit tränenerstickter Stimme flüsterte sie: »Geeka liebt Meriem. Warum liebt der Scheich, mein Vater, mich nicht auch? Bin ich so unnütz? Ich versuche gut zu sein, weiß aber nie, warum er mich schlägt, so dass ich nicht sagen kann, was ich getan habe, um seinen Zorn zu erregen. Warum ist er so hässlich zu mir, Geeka? Ich weiß es nicht, und ich wünschte, ich wäre tot. Gestern brachten die Jäger den toten Körper El adreas. Nie wieder wird El adrea sich seiner ahnungslosen Beute nähern. Nie wieder wird sein mächtiger Schädel und sein gelber Rücken die Herzen der Grasfresser vor Furcht schneller pochen lassen, wenn sie nachts ihre Wasserstelle aufsuchen. Nie mehr wird sein donnerndes Brüllen den Erdboden erschüttern. El adrea ist tot. Sie schlugen seinen Körper fürchterlich, als sie ihn gestern brachten, aber die Schläge machten El adrea nichts aus, denn er war tot. Wenn ich tot bin, Geeka, werde ich auch nicht mehr die Schläge meines Vaters und Mabunus spüren. Dann werde ich glücklich sein. O Geeka, wie wünschte ich, tot zu sein!«
Plötzlich wurden Meriems Gedanken durch eine Bewegung am anderen Ende des Dorfes abgelenkt. Sie war neugierig wie alle Kinder und wäre gern hingeeilt, um zu sehen, was es gab, aber die Gefahr, dabei ihrem Vater zu begegnen, hielt sie zurück.
Sie hörte, wie eine Menge sich über die Straße dem Zelt des Scheiches näherte, und sah zwei Fremde - weiße Männer. Sie waren allein, aber aus den Gesprächen der anderen Dorfbewohner entnahm Meriem, dass die beiden ein großes Gefolge hatten, das außerhalb des Dorfes lagerte. Die Fremden waren gekommen, um mit dem Scheich zu palavern.
Der alte Araber kam ihnen aus seinem Zelt entgegen. Seine verschlagenen Augen verengten sich, als er die Ankömmlinge musterte. Die Fremden blieben stehen und begrüßten den Scheich. Sie seien gekommen, um Elfenbein zu kaufen oder einzuhandeln. Der Scheich knurrte, er habe kein Elfenbein. Meriem entfuhr ein unterdrückter Ausruf. Sie wusste genau, dass in einer nahegelegenen Hütte die großen Stoßzähne bis unter das Dach lagerten. Sie schob sich ein wenig weiter vor, um einen besseren Blick auf die Fremden zu bekommen. Wie weiß sie waren! Wie gelb ihre starken Bärte!
Plötzlich wandte der eine der beiden seinen Blick in Meriems Richtung. Sie wollte sich noch schnell verstecken, denn sie fürchtete alle Männer, aber er hatte sie schon gesehen. Meriem beobachtete das Erschrecken des Mannes. Auch der Scheich sah es und erriet den Grund.
»Ich habe kein Elfenbein«, wiederholte er. »Ich will keinen Handel. Gehen Sie. Gehen Sie sofort!«
Er drängte die Fremden in Richtung des Palisadentores. Sie erhoben Einwendungen, aber der Scheich drohte nur. Es wäre Selbstmord gewesen, dem Befehl nicht zu gehorchen, also verließen die beiden Männer das Dorf, um zu ihrem lagernden Gefolge zurückzukehren.
Der Scheich ging zu seinem Zelt, betrat es aber nicht. Er wandte sich Meriem zu, die angsterfüllt an der Seitenwand des Zeltes lag. Der Scheich bückte sich und packte ihren Arm. Mit einem Ruck riss er sie auf die Füße, zerrte sie zum Eingang des Zeltes und stieß sie hinein. Er folgte ihr und begann wütend auf das Mädchen einzuschlagen.
»Du bleibst drin, hast du verstanden?« herrschte er sie an. »Ich warne dich, Fremde dein Gesicht sehen zu lassen. Wenn du dich noch einmal Fremden zeigst, werde ich dich töten.« Ein wütender Schlag beförderte Meriem in die hinterste Ecke des Zeltes, wo sie schluchzend liegenblieb. Der Scheich stampfte ärgerlich in seinem Zelt auf und ab.
In ihrem Lager unterhielten sich die beiden Fremden erregt. »Es besteht kein Zweifel«, sagte der eine, der sich Malbihn nannte, »nicht der geringste Zweifel. Aber was mich verblüfft ist die Tatsache, dass der alte Gauner nie Anspruch auf die Belohnung erhoben hat.«
»Es gibt Dinge für einen Araber, die ihm mehr bedeuten als Geld, Jenssen«, erwiderte der andere. »Rache zum Beispiel.«
»Sei dem, wie ihm wolle, es kann nicht schaden, es mit Gold zu versuchen«, sagte Jenssen.
Malbihn zuckte die Achseln. »Nicht beim Scheich«, entgegnete er. »Wir könnten es bei einem seiner Leute versuchen. Der Scheich verzichtet für alles Gold der Welt nicht auf seine Rache. Ihm ein Angebot machen, hieße bestätigen, dass wir vor seinem Zelt gesehen haben, was wir nicht sehen sollten. Wenn wir dann noch mit dem Leben davonkommen, können wir froh sein.«
»Nun, versuche es also mit Bestechung«, sagte Jenssen.
Aber die Bestechung misslang - sie forderte einen hohen Preis. Der Mann, den sie als Werkzeug ausersehen hatten, war ein großer, alter Häuptling aus der Heimat des Scheichs. Er ließ sich von dem Glanz des Goldes blenden, denn er hatte an der Küste gewohnt und kannte die Macht des glänzenden Metalls. Er versprach, ihnen in später Nacht zu bringen, wonach sie verlangten.
Sofort nach Einbruch der Dunkelheit begannen die beiden weißen Männer das Lager abzubrechen. Um Mitternacht waren alle Vorbereitungen beendet. Die Träger lagen neben ihren Lasten, bereit, sie auf einen Ruf hin auf ihre Köpfe zu schwingen. Die bewaffneten Askaris warteten zwischen dem Lager und dem Dorf, denn sie sollten die Nachhut bilden, sobald der Marsch begann.
Minuten später wurden Schritte laut, die sich auf dem Dorfpfad näherten. Die Askaris und die Weißen nahmen ihre Positionen ein. Es kam nicht nur ein Mann. Jenssen trat vor und rief den Ankömmlingen gedämpft zu: »Wer kommt?«
»Mbeeda«, kam die Antwort.
Mbeeda war der Name des verräterischen Häuptlings. Jenssen gab sich zufrieden, obwohl ihm auffiel, dass Mbeeda nicht allein kam. Plötzlich begriff er. Was da reglos auf einer schmalen Bahre ruhte, wurde von zwei Männern getragen. Jenssen stieß eine leise Verwünschung aus. War es möglich, dass der Narr ihnen eine Tote brachte? Sie hatten für eine Lebende den Preis gezahlt.
Die Träger hielten vor den weißen Männern an. »Hier ist, was euer Gold gekauft hat«, sagte der eine der beiden. Sie setzten die Tragbahre ab, wandten sich um und verschwanden im Dschungel.
Malbihn musterte Jenssen mit einem verzerrten Lächeln. Der Körper, der auf der Trage lag, war mit einem Stück Stoff bedeckt.
»Nun?« stieß Malbihn hervor. »Heb' die Decke und sieh dir an, was du gekauft hast. Was glaubst du, was man uns für eine Leiche zahlen wird, bei der wir allein sechs Monate brauchen, um sie an ihren Bestimmungsort zu bringen?«
»Der Narr hätte wissen müssen, dass sie nur lebend für uns von Wert war«, sagte Jenssen finster. Er bückte sich, ergriff eine Ecke des Stoffes und riss ihn von dem Ding, das auf der Trage lag.
Beim Anblick dessen, was sie sahen, traten beide Männer zurück und stießen wüste Verwünschungen aus. Denn vor ihnen lag - die Leiche Mbeedas, des ungetreuen Häuptlings.
Fünf Minuten später befand sich die Safari Jenssens und Malbihns auf schnellem Marsch nach Westen. Nervöse Askaris schirmten sie gegen den Angriff ab, der jede Sekunde erwartet wurde.