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Immer im Mittelpunkt

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Machtmenschen müssen immer im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Sie lieben Situationen, in denen ihre Umwelt über sie redet. Sie genießen es, wenn die Leute die Köpfe zusammenstecken oder in den Ecken über sie tuscheln. Es macht ihnen wenig aus, ob gut oder schlecht über sie geredet wird, solange sie das allgemeine Interesse auf sich konzentrieren können.

Sobald sich die Situation beruhigt hat und sie aus irgendeinem Grund nicht mehr im Rampenlicht stehen, ärgert sie das. Dann bemühen sie sich, irgendetwas Dramatisches zu tun, damit sich die Lichtkegel auf sie richten und sie wieder in aller Munde sind. Handelt es sich um einen Gemeindeleiter, kann er zum Beispiel Intrigen und Klatsch inszenieren. Es kann zu einer Fülle von Anschuldigungen kommen. Solch ein Leiter kann sich aus heiterem Himmel mitten in einer Gemeindeversammlung erheben und verkünden, dass er gewissen Leuten die Masken vom Gesicht reißen oder gewisse Missstände entlarven werde. Er sieht den Splitter im Auge der anderen, aber nicht den Balken im eigenen Auge.

Machtmenschen können aber auch die genau entgegengesetzte Methode verfolgen. Sie können mit einer solchen „Geistlichkeit“ auftreten und sich als große Propheten und Helden aufspielen, sodass sie bei den Leuten deswegen ins Gerede kommen. Jesus hat etwas über die Pharisäer gesagt, was – mit zeitbedingten Abwandlungen – auf alle Machtmenschen zutrifft: „Alle ihre Werke tun sie, um von den Leuten gesehen zu werden. Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern groß. Sie sitzen gern obenan bei Tisch und in den Synagogen und haben es gerne, auf dem Markt gegrüßt und von den Leuten Rabbi genannt zu werden“ (Matth. 23,5 - 7). Jesus wollte damit nicht sagen, der beste Christ sei der, der am unauffälligsten ist. Aber er unterstrich nachdrücklich, dass das Motiv für die Handlung eines Christen niemals darin bestehen darf, das Interesse auf sich selbst zu ziehen, um anerkannt zu werden. Als Paulus und Barnabas in Lystra als Götter verehrt wurden und die Leute ihnen opfern wollten, erschraken die beiden derart, dass sie – nach damaliger Sitte – ihre Kleider zerrissen, der Menschenmenge entgegenliefen und riefen: „Was macht ihr da? Auch wir sind sterbliche Menschen wie ihr!“ (Apg. 14,15.) Hauptziel ihres Lebens und Tuns war es, Christus zu verherrlichen und sein Evangelium zu verkündigen. Wir dürfen nie vergessen, dass wir Menschen immer nur „Mondlicht“ ausstrahlen können. Das Sonnenlicht kommt von Christus. Ein Machtmensch hätte niemals so reagiert, wie Paulus und Barnabas es getan haben. Er hätte sich stattdessen pudelwohl gefühlt und die Erregung bis zuletzt ausgekostet. Er möchte ja vor allem, dass man ihm dient und sein Wort wie einen göttlichen Befehl befolgt.

Wölfe im Schafspelz

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