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Strandspaziergang - die Vorbereitung
ОглавлениеZum Glück für mich scheint heute die Sonne. Da brauche ich nicht so lange, um zu trocknen, wenn ich aus dem Wasser komme, denke ich so bei mir und liege damit absolut richtig, wie sich wenig später zeigen wird. Dass ich mich von der Sonne trocknen lassen muss, das liegt nun wieder daran, dass ich etwas zu spontan auf die Idee gekommen bin, mich auf dem Wasser liegend um eine Idee für eine lustige und schöne Geschichte umzutun. Dabei ist mir unglücklicherweise ein kleiner Fehler unterlaufen. Ich habe vergessen, mir ein Handtuch mitzunehmen. Meine Badehose habe ich auch vergessen. Aber das war nicht so schlimm. Wozu gibt es Unterhosen. Früher sahen die genauso aus wie Badehosen. Also merkt das sowieso keiner, habe ich mir gedacht und es einfach dabei belassen und bin unauffällig ins Wasser hinein und genauso auch wieder heraus gehüpft. Für meinen Strandspaziergang ist das allerdings nicht ganz so toll, denke ich mir und entschließe mich dazu, kurzentschlossen in Hose und Hemd zu schlüpfen. Also in umgekehrter Reihenfolge natürlich. Schließlich bin ich ein bisschen schüchtern und finde es unangemessen, mich einfach meiner Badehose zu entledigen, ohne zuvor meine Blößen zu verdecken. Dazu verwende ich in der Regel dann mein Handtuch. Aber da ich das ja nun dummerweise vergessen habe, muss mein Hemd herhalten, um mich zumindest notdürftig zu bedecken. Da ich ja auch meine Badehose nicht dabei habe, hat das den Vorteil, dass ich nun einfach gleich in meine Strandhose schlüpfen kann, sobald ich mich meiner Unterhose entledigt habe. Da ja nun einmal zum Glück die Sonne scheint, ist auch nicht damit zu rechnen, dass sich während des Strandspaziergangs irgendwelche wichtigen Körperteile unterkühlen. Leider passiert mir bei der Umsetzung dieses ausgeklügelten Vorhabens denn doch noch ein leichtes Missgeschick. Das liegt daran, dass ich bei meinen Überlegungen die Neugier der beiden Hunde nicht berücksichtigt habe, die den beiden Frauen gehören, die ebenfalls die Gunst der Stunde nutzen wollen, um sich am Strand liegend zu bräunen. Was soll ich lange um den heißen Brei herumreden? Ausgerechnet in dem Moment, als ich mich mehr oder weniger elegant meiner Unterhose entledigt hatte, haben die beiden Sonnenhungrigen für einen Augenblick ihre Hunde aus den Augen verloren. Einer ist ziemlich groß, der andere eher klein. So ganz genau habe ich nicht hingeschaut. Jedenfalls haben die natürlich nichts Besseres zu tun, als sich meiner Unterhose zu bemächtigen, sobald diese den Boden berührt hat. Ich hätte ohne mit der Wimper zu zucken natürlich den Verlust dieses Kleidungsstückes einfach abhaken und so tun können, als ob mich das alles nichts angeht. Sollen die Köter doch mit so einer blöden Unterhose herumtollen, wenn ihnen danach ist. Was geht mich das an? Aber natürlich fällt mir diese Lösung in genau diesem Augenblick nicht ein. Statt dessen versuche ich also auf meinem rechten Bein balancierend, dass sich bereits in meiner Strandhose befindet, mit einem schnellen Griff meiner linken Hand nach meiner Unterhose, diese den Hunden zu entreißen. Es kommt, wie es kommen muss. Ich lege mich der Länge nach hin. Die Hunde eilen mit meiner Unterhose davon und ich habe die ungeteilte Aufmerksamkeit der beiden Sonnenhungrigen, die sich bräunen wollen. Denen ist das Benehmen ihrer Hunde offensichtlich äußerst unangenehm. Sie rufen und pfeifen den Hunden hinterher. Nur leider lassen die sich dadurch nicht beeindrucken und balgen sich weiter um meine Unterhose. Die beiden Sonnenhungrigen wenden sich nunmehr dem alten Mann zu, der mit seinem einen Bein in der Hose im Sand liegt und verzweifelt versucht, wieder aufzustehen, bevor die beiden Damen ihm dabei behilflich sein können. Der alte Mann bin übrigens ich und ich möchte zu meiner Ehrenrettung hier festhalten, dass es mir trotzdem gelungen ist. Zwar nur ganz knapp, aber immerhin rechtzeitig. Nur kann das nicht verhindern, dass die beiden Damen meine nur unvollkommen bedeckte Blöße wahrnehmen und sich davon erschreckt abwenden. Mir ist das absolut peinlich. Trotzdem gelingt es mir nicht, unerkannt im Erdboden zu versinken. Also nutze ich die Gelegenheit, einigermaßen unerkannt zu entkommen und suche das Weite. Auf der Flucht gelingt es mir mit Mühe immerhin die Hose so zu verschließen, dass kein weiteres Malheur zu befürchten ist.