Читать книгу Abenteuer Auslandspraktikum - Elena Islitzer - Страница 10
Entwicklung
ОглавлениеAls unsere Eltern noch die Schule besuchten, wäre es niemandem in den Sinn gekommen ein Praktikum nicht in der gewohnten Umgebung, sondern im Ausland zu machen. Es fehlte bereits am erforderlichen Geld, denn finanzielle Unterstützung von Mobilitätsprogrammen wie Erasmus+ (wird später erläutert) gab es einfach nicht. Weiters war das Internet und somit die Globalisierung noch nicht so weit fortgeschritten und so gestaltete sich die Kontaktaufnahme mit Betrieben im Ausland sowie die Reise dorthin schwierig.
Glücklicherweise ist es in den letzten Jahren um einiges leichter geworden, als SchülerIn sein (Pflicht-) Praktikum im Ausland zu absolvieren, um zusätzlich zur Arbeitserfahrung auch in Sprache und Kultur profitieren zu können. Bevor wir uns aber den Details rund um das “Abenteuer Auslandspraktikum” widmen, stellen sich noch ein paar Fragen.
Welches sind die beliebtesten Ziele für Auslandspraktika, wie viele SchülerInnen entschließen sich überhaupt dazu ins Ausland zu gehen und wie hoch ist die Abbruchsrate?
Diese Fragen werden im Folgenden mit Hilfe von Diagrammen, welche aus den Informationen der Standortagentur erstellt wurden, beantwortet. Verglichen werden hierbei die Jahre 2013 und 2014 in Tirol.
Abbildung Vergleich 2013 und 2014
Wie man aus dem Diagramm entnehmen kann, betrug die Anzahl der SchülerInnen im Jahr 2013, welche das Mobilitätsprogramm Erasmus+ als Unterstützung für ihr Auslandspraktikum verwendet haben, 78. Im folgenden Jahr stieg die Zahl der PraktikantenInnen um 16, also auf 94.
Woher kommt dieser Anstieg?
Frau Gritzer (Leiterin der Standortagentur Tirol, Außenstelle Lienz) erklärt sich den Anstieg so: Sicherlich spielen die Medien wie Fernseher, Internet, Zeitungen und Werbung eine wesentliche Rolle. Das Reisen in fremde Länder ist nebenbei im Moment bei Jugendlichen sehr beliebt, denn besonders in sozialen Netzwerken wie Facebook werden Bilder aus aller Welt hochgeladen. So werden viele vom Reisefieber angesteckt, aber leider kann sich nur ein Bruchteil so einen Aufenthalt leisten. Da man bei einem Praktikum Geld verdient, sehen viele Jugendliche darin die Chance, endlich einmal über die Grenzen des eigenen Landes hinauszukommen. Mit der finanziellen Förderung des Mobilitätsprogrammes Erasmus+ muss man eigentlich nichts für den Aufenthalt im Ausland aus eigener Tasche bezahlen. Und es ist nicht abwegig, dass man auch mit einem Plus auf dem Konto wieder nach Hause fährt.
Weiters tragen die Schulen und vor allem motivierte FremdsprachenlehrerInnen dazu bei, dass Auslandspraktika immer populärer werden.
Auch wir konnten diesen Anstieg selbst miterleben. Als wir uns dazu entschlossen haben, unser Praktikum in Großbritannien zu absolvieren, kam von Seiten der Schule nur wenig Hilfe, denn generell haben sich nicht viele dazu entschieden den Schritt ins Ausland zu wagen. Im folgenden Jahr aber waren die LehrerInnen sichtlich offener und unterstützten die Schüler bestmöglich, um ihnen den Auslandsaufenthalt schmackhaft zu machen. Mittlerweile bestehen auch Kontakte zu einigen Betrieben im Ausland und so können immer mehr ein solches Praktikum absolvieren. Partnerbetriebe in England sowie Amerika ermöglichen den angehenden PraktikantInnen Bewerbungsgespräche in der Schule und erleichtern so den gesamten Weg bis zum Praktikumsplatz. So werden auch jedes Jahr fixe Praktikumsplätze angeboten.
Die nachstehenden Diagramme vergleichen die beliebtesten Ziele für Auslandspraktika Tirol weit in den Jahren 2013 und 2014:
Abbildung Beliebteste Ziele 2013 und 2014
Wie auch für uns war 2013 Großbritannien (UK) das beliebteste Ziel mit 26 SchülernInnen, dicht gefolgt von Italien (IT) mit 19 Schülern. Dass diese beiden Länder am gefragtesten sind ist wenig verwunderlich, denn in beinahe allen höheren Schulen werden beide Fächer unterrichtet. Und immerhin will man auch für die Schule/Matura profitieren.
2014 aber überholte Italien England mit 48 SchülernInnen (das ist ein Plus von 29) und England stagniert mit 24. Besonders im Sommer kommen viele ItalienerInnen nach Tirol und somit werden in vielen Berufen gute Italienischkenntnisse vorausgesetzt.
Wie hoch ist die Abbruchsrate?
Natürlich gibt es immer wieder SchülerInnen, welche das Praktikum aus den verschiedensten Gründen abbrechen müssen bzw. wollen. 2014 betrug die Zahl der abgebrochenen Praktika 5 Schüler. Im Vergleich zu den gesamten absolvierten Praktika sieht die Leiterin der Standort Agentur Tirol die Abbruchsrate als nicht beunruhigend.
Was spricht überhaupt dafür ins Ausland zu gehen?
Praktische Erfahrungen sind heutzutage unerlässlich, um beruflich voranzukommen. Um sie zu sammeln sind Praktika eine sehr gute und beliebte Möglichkeit, denn sie bieten dem PraktikantenInnen die Möglichkeit, innerhalb relativ kurzer Zeit mehr oder weniger intensive Einblicke in die Strukturen und Arbeitsweisen von Unternehmen zu erlangen, sowie in die „Wunsch-Branche“ hinein zu schnuppern. Auslandspraktika sind besonders wertvoll und viele Gründe sprechen dafür sein Praktikum nicht in der gewohnten Umgebung, sondern in einem fremden Land zu absolvieren.
(vgl. http://www.studium-ratgeber.de/auslandspraktikum.php, 02.10.2015)
Im Deutschunterricht haben wir zum Thema Auslandspraktikum folgende Punkte erarbeitet, die zu Auslandspraktika anregen sollen.
Ganz oben steht die Verbesserung und Erweiterung der Fremdsprache, denn nirgendwo profitiert man von einer Sprache so viel wie im jeweiligen Land. Und auch für uns war dies einer der Hauptgründe, uns ins Abenteuer zu stürzen. Im Folgenden werden die “Top 10 Gründe” aufgelistet, welche von Schülern erarbeitet wurden.
Sprachkenntnisse verbessern und erweitern
Neue Kultur, neues Land und neue Mentalität von Menschen kennenlernen (Kollegen, Gäste)
Schriftliche Bewerbung und eventuell Telefonate in einer Fremdsprache üben
Stipendium, Reise und Aufenthalt eigenständig planen
Unabhängig von zu Hause sein (über einen längeren Zeitraum)
Mit neuen, ganz ungewohnten Situationen zurechtkommen (neue Umgebung, neue Leute, fremde Sprache)
Viele neue Leute kennenlernen und Freunde finden (man wird offener gegenüber fremden Menschen)
Man kommt an seine Grenzen, aber wächst an der Aufgabe
Das Selbstbewusstsein steigt
Man wird flexibler, ergo das Interesse für weitere Auslandsaufenthalte wird gesteigert