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Prolog

„Wir haben uns auf Patchwork geeinigt, weil es am besten Dollys Sichtweise trifft. Sie sieht das Leben nämlich eher als Mosaik oder Puzzlespiel und nicht als nahtlose Kontinuität der Dinge. Ein Steinchen fügt sich ans andere, und so geht es immer weiter. Weil dort, wo etwas aufhört, immer etwas anderes beginnt. Und es gibt immer eine Naht, die alles zusammenhält und gleichzeitig voneinander trennt. Wie es eine klare Linie zwischen Licht und Schatten gibt. Zwischen heute und gestern. Als ich Dolly fragte, wieso sie in ihrer Aufarbeitung der Fälle nicht nur unsere ‚Schutzengel’, sondern auch einen verwirrten Geist in Versen sprechen lässt, meinte sie, Rhythmus und Reim würden eine Melodie hervorbringen, die das Leitmotiv am besten zum Ausdruck bringt. Das Leitmotiv, das Wirklichkeit und Illusion verbindet und eine feine, kaum sichtbare Linie bildet, die die Ebenen vielschichtiger Realitäten auseinanderhält. Fiktionen, Illusionen, Visionen. Und das verzerrte Bild einer Welt, die in unserem Spiegel entsteht – die wir für unseren Gebrauch erschaffen, um unserem eigenen Auge zu schmeicheln. Wir selbst stehen sichtbar und tastbar mittendrin. Und wir sind unsererseits dem Auge der Welt ausgeliefert und werden wohlwollend oder schonungslos bewertet.“

Dr. Antony Brigg

Das Haus der Fiktionen

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