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Kapitel 4

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Violetta richtete sich hastig auf. Ihr Herz raste in ihrer Brust, ihre Hände zitterten und sie kämpfte mit den Tränen. Sie starrte den Wolf an, der gerade noch versucht hatte sie umzubringen. Er sitzt nun auf seinem Hinterteil und schaut mich unschuldig an, dachte sie. Kann ein Wolf überhaupt >unschuldig< gucken?, fragte sie sich. Egal Hauptsache weg hier! Mit weichen Knien rappelte sie sich auf und versuchte soviel Distanz, wie möglich zwischen sich und den Wolf zu bringen, während sie sich gleichzeitig in Richtung Haustür schlich. Der Wolf stellte sich ihr in den Weg. Er wirkte nicht allzu bedrohlich, machte aber auch keine Anstalten ihr aus dem Weg zu gehen. Zitternd atmete Violetta tief durch. Was nun?! Als hätte der Wolf ihre Gedanken gelesen, begann er sie langsam nach hinten zu drängen. Gibt es hier irgendwo eine Waffe?!, überlegte sie fieberhaft und schaute sich um, fand aber nichts passendes. Der Wolf vor ihr war wieder etwas zurück getreten und musterte sie aufmerksam, dann begann er mit seinem Kopf herumzufuchteln. Verwirrt sah Violetta das Spektakel und verstand nur Bahnhof. Der Wolf hielt inne und machte einen beinah frustrierten Eindruck, dann fuchtelte er nochmal mit dem Kopf und setzte sich in Bewegung. Er ging ein kurzes Stück, dann schaute er sie wieder an und fuchtelte mit dem Kopf. Es macht ganz den Eindruck, als ob er will, dass ich ihm folge, dachte Violetta verwirrt. Was ist das für ein komischer Wolf?! Zögerlich folgte sie ihm ohne so recht zu wissen, warum überhaupt. Der Wolf blieb vor einer verschlossenen Tür stehen und fuchtelte erneut mit dem Kopf in Richtung Tür, dann kratzte er am Holz. “Willst du das ich die Tür aufmache?“, fragte Violetta und fühlte sich selten dämlich dabei. Als ob der mich verstehen könnte, dachte sie und wunderte sich über sich selbst. Doch zu ihrem großen erstaunen nickte der Wolf. Träume ich?, fragte sie sich baff. Was ist hier los?! Unsicher näherte sie sich der Tür, der Wolf trat ein Stück zurück und sie öffnete die Tür. Dahinter befand sich ein Wohnzimmer mit einem riesigen Flachbildfernseher und einer großen bequem aussehenden Couch. Verwundert schaute Violetta sich das Zimmer an, als der Wolf sie plötzlich mit seinem Kopf anstupste. Erschrocken quiekte sie und stolperte hastig ins Wohnzimmer. Der Wolf schnaubte nur. Es hörte sich beinah, wie ein Lachen an, dann lief er zur Couch und wedelte abermals mit dem Kopf. “Soll ich mich setzen?“, fragte sie. Der Wolf nickte. Verunsichert lief sie zur Couch und setzte sich, aber sie war bereit jederzeit wieder aufzuspringen. Sie hatte kaum Platz genommen, als der Wolf zu einer Stelle trottete, wo er sich genau zwischen ihr und der Tür befand. Violetta schluckte schwer. Was kommt jetzt!? Der Vierbeiner schien ihren besorgten Blick bemerkt zu haben, denn er stieß wieder diesen einem Lachen ähnlichen Ton aus und legte sich hin, dann blickte er sie unschuldig an. Sie schauten einander lange an. Irgendwann wurden Violettas Augenlider schwer. Die Müdigkeit drohte sie zu übermannen und obwohl sie es nicht wollte, schlief sie irgendwann in der Gesellschaft des Wolfes ein. Dieser rührte sich nicht vom Fleck. Das letzte was Violetta sah, bevor sie einschlief, waren die hellen intelligenten Augen des Vierbeiner, dann fielen ihr die Augen zu und sie versank in tiefem Schlaf.

Begegnung bei Vollmond

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