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EINFÜHRUNG

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Am 11. Oktober 2014 überschritt ich die Ziellinie des legendären Ironman auf Hawaii. Was danach folgte, war ein unbeschreibliches Gefühl von Glück und Dankbarkeit. Glück, überhaupt noch am Leben zu sein, wieder Sport treiben zu können und es sogar bis zum Finisher bei einer der größten und anspruchsvollsten Ausdauerveranstaltungen der Welt gebracht zu haben. Dankbarkeit gegenüber dem Spender meines neuen Herzens und all den Menschen, die mich auf diesem Weg bis hierhin begleitet und unterstützt hatten.

Einige Tage nach dem Wettkampf wurde mir erst so langsam richtig bewusst, was ich an diesem besonderen Tag geschafft hatte. Es waren nicht die 3,8 Kilometer Schwimmen im offenen Meer, es waren nicht die 180 Kilometer Radfahren in schweißtreibender Hitze und gegen starke Winde, und es war nicht der anschließende Marathon über 42,2 Kilometer, der traditionell am Pier von Kailua Kona endete. Es war auch nicht die Tatsache, dass ich immerhin als 1.490. von über 2.200 Athleten ins Ziel gekommen war.

Denn als ich in den darauffolgenden Tagen E-Mails mit Zeitungsartikeln aus Deutschland und Glückwunschbekundungen in sozialen Netzwerken von Menschen aus ganz Deutschland und Ländern bekam, von denen ich noch nie in meinem Leben etwas gehört hatte, wurde mir klar, was ich an jenem 11. Oktober vollbracht hatte. Eine lange, steinige und lebensverändernde Reise lag hinter mir, die am 12. Juli 2010 mit meiner Herzerkrankung begonnen hatte. Nur durch unglaubliches Glück blieb ich an diesem Tag am Leben. Es folgten Wochen und Monate, ja sogar Jahre voller Angst, Schmerz und Ungewissheit. Am 9. Juni 2012 wurde mir schließlich ein neues Herz eingesetzt. Nachdem ich über sieben Monate im Bett verbracht hatte, musste ich erst wieder lernen zu sitzen (!) und zu gehen. Nur schrittweise ging es voran, in sehr kleinen Schritten wohlgemerkt. Ich versuchte, mir immer wieder ganz kleine Ziele zu stecken und mich so immer wieder neu zu motivieren.

Zwei Jahre und vier Monate später, nach fünf Operationen, dem Einbau von zwei Herzpumpen und einem Defibrillator, der Entfernung meiner Gallenblase sowie insgesamt 275 Tagen in sieben verschiedenen Krankenhäusern und einer Herztransplantation hatte ich es geschafft.

Niemand, weder meine Ärzte, meine Familie oder meine Freunde und nicht mal ich selbst, hätte sich vorstellen können, dass ich nach alldem, was mir widerfahren war, jemals wieder an einem Triathlon teilnehmen könnte, geschweige denn beim Mythos Ironman Hawaii, und es auch noch bis ins Ziel zu schaffen.

Doch am 11. Oktober 2014 um 19:21 Uhr hörte auch ich aus dem Munde von Mike Reilly die vier magischen Worte, die für jeden Triathleten Musik in den Ohren sind: »Your are an Ironman!«

Herzrasen 2.0

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