Читать книгу Essentielle Schriften, Band 2 - Ephräm der Syrer - Страница 7

Оглавление

Fußnoten

1. Dies beweist z. B. die plötzliche Einschaltung der Episode von der Erscheinung, die dem Ephraem geworden, wie er noch als Säugling im Schoosse seiner Mutter lag.

2. Wir verzeihen indess dem Biographen diesen groben chronologischen Fehler gern; er giebt uns dadurch wenigstens eine ungefähre Zeitbestimmung über die Abfassung seiner Lebensbeschreibung. Die Weise, wie er sich des Namens Styliten bedient, wie er mehr einen allgemeinen Charakterzug, als eine bestimmte Secte bezeichnen will, lässt uns überhaupt auf den Gebrauch dieses Namens in seiner Zeit schliessen, in der allgemeinen Bedeutung nämlich einer streng ascetischen Secte. Ein solcher gleichsam übertragener Gebrauch konnte aber nur stattfinden bei einer gewissen Blüthe und Verbreitung der Secte der Styliten, wie sie nach Ueberlieferungen wohl zu Anfang und in der Mitte des 6. Jahrhunderts hatte sein können. Wir dürfen daher, wenn auch nicht mit voller Sicherheit, die Abfassung der Lebensbeschreibung in diese Zeit setzen. Vielleicht ist wohl gar Cosmas, der um diese Zeit eine Biographie des Simeon Stylites, des Gründers der Stylitensecte, verfasste, dem also der Name und Begriff der Styliten besonders geläufig war, auch der Biograph Ephraem’s. Dass Cosmas sich mit Ephraem’s Werken beschäftigt hat und gerade in dieser Zeit, dass er sogar die Recension oder Sammlung z. B. der Hymnen Ephraem’s gegen die Secten (madrosche d’lukbal julphone chamschin veschtho, eigentl. „56 Hymnen, welche gegen die falschen Lehren sind„), ferner der Hymnen über die Kirche , über die Jungfräulichkeit der Maria, über den Glauben, über das Paradies besorgt hat, wissen wir zuverlässig. Der Codex Nitriensis VII nämlich, welcher diese Hymnen enthält, hat folgende Aufschrift (fol. 291): „Folgende Bücher von Hymnen unser hei[li]gen Ephraem sind in diesem Bande enthalten: Ueber die Kirche, über die Jungfräulichkeit, über den Glauben, gegen die falschen Lehren, über das Paradies . Ueber die Kirche sind 52 Hymnen, über die Jungfräulichkeit 51, über den Glauben 87, gegen die falschen Lehren 56 und über das Paradies 15. Alle zusammen betragen 261. Ruhm und Ehre dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste (vergl. damit dieselben Worte in der Lebensbeschreibung), der durch die Macht seiner Gnade und Hülfe unterstützt und gestärkt hat den armen und demüthigen Sünder Cosmas Vollendet aber ist dieses Buch worden im Jahre der Griechen 834 am 21. December,“ d. h. im J. 523 (nach den Jahren der Griechen rechneten alle Syrer, so z. B. Dionysius, Patriarch der Jacobiten, in seiner Chronik, ebenso rechnet die Edessener Chronik). Ausserdem berechtigt aber der ganze Typus der Biographie zu der Annahme, dass der Verfasser derselben der orthodoxen Richtung, also der Richtung Ephraem’s angehört habe; auch dieser Behauptung entspricht Cosmas; denn er war orthodox. — Giebt uns das Angeführte auch keinen sichern Beleg für die Behauptung, dass Cosmas die Biographie Ephraem’s verfasst, so ist damit wenigstens der Weg angedeutet, auf dem eine genauere Forschung über diesen Punkt möglich ist. Ein genaues Resultat ist nur durch eine Vergleichnng des Stiles beider Lebensbeschreibungen zu erreichen, die natürlich aber erst dann mit Erfolg angestellt werden kann, wenn uns die Biographie des Simeon Stylites als ein Ganzes vorliegt; die wenigen syrischen Worte, die Assemani bibl. or. Tom. I. in dem lat. Auszuge (p. 239-253) hier und da citirt, sind zu wenig ausreichend für einen solchen Zweck. Indessen können wir nicht leugnen, dass selbst aus dem geringen vorhandenen syrischen Text eine gewisse Aehnlichkeit mit der Biographie Ephraem’s spricht, nicht nur in einzelnen Wendungen, sondern auch in gewissen Prädicaten, die dem h. Ephraem und dem Simeon Stylites beigelegt werden (so Athlito d’morjo „Athlet des Herrn“ etc.).

3. Es ist in ihrem Menologium unter dem Datum des 28. Januar: „Ephraem folgte dem heiligen Jacobus nach Nicaea und liess sich nach dem Tode seines Meisters im 18. Lebensjahre taufen."

4. Im Synaxario Coptico.

5. Die Angabe des Antonius Arcudius (in Antholog.), Ephraem habe unter Theodosius geblüht, bedarf gar keiner weiteren Berücksichtigung; sie ist offenbar falsch; auch kein einziges Factum in der Geschichte Ephraem’s spricht dafür.

6. Wir nennen diese Chronik zuverlässig; wir haben sie an mehreren Stellen mit der Geschichte verglichen, wo diese uns sichere Facten angiebt, und beide stimmten überein. So z. B. das Regierungsjahr des Julian Apostata 361, dessen Todesjahr 363, Regierungsantritt des Valentinian 304 etc.

7. Wir besitzen nur noch Commentare über die canonischen Bücher des alten Testaments (die vorhandenen s. im Anhange). Es ist indess nach dem Urtheile verschiedener Autoren sehr wahrscheinlich, das Ephraem auch Commentare über das neue Testament geschrieben habe. So Gregor Nyssenus (in Encomio). „Die ganze heilige Schrift, das alte und neue Testament, hat Ephraem mit rastlosem Eifer studirt und aufs Wort genau erklärt. Was von der Schöpfung der Welt an bis zum letzten Buche der göttlichen Gnade dunkel und unklar war, hat er, vom Lichte des h. Geistes erleuchtet, auseinandergesetzt.“ — Ferner bezeugt Dionys Bar Salibi, ein Jacobit (Monophysit), Bischof von Amida, das Vorhandensein von Commentaren Ephraem’s über das neue Testament (in seiner Erklärung des Evangeliums (phuschoko d’evangelion) mit folgenden Worten: „(xxx)“. „Nachdem wir aber betrachtet und geprüft haben die Commentare zum Evangelium, welche folgende Männer verfasst haben, ich meine der h. Ephraem -, so sind wir dahingekommen -“. Dionys starb etwa um’s Jahr 1207 n. Chr. G., musste damals die Commentare, wie wir aus der angeführten Stelle ersehen, in Händen gehabt haben; sie sind auch ohne Zweifel jetzt noch in irgend einem Kloster Syriens verborgen; denn nach Europa sind sie nicht gekommen. Auch Gregor Barhebraeus erwähnt die neutestamentlichen Commentare Ephraem’s in seinem Auzar rose („Schatz der Geheimnisse“), einem Commentare zum alten und neuen Testament.

8. Aus dem Anfange des Commentars über die Genesis geht deutlich hervor, dass Ephraem auch bereits schon viele Sermonen und Hymnen verfasst hatte. Die Stelle lautet: „Es war eigentlich nicht meine Absicht, einen Commentar über das Buch der Schöpfung zu schreiben, damit ich nicht dasselbe, was ich schon in den Sermonen und Hymnen niedergelegt habe, noch einmal vorbringe, die schuldige Pflicht gegen die Freunde aber zwang mich dazu; so bespreche ich hier mit wenigen Worten, was ich in den Sermonen und Hymnen mit vielen besprochen.“ Es sind dies ohne Zweifel besonders seine ascetischen Schriften, von denen zwar noch ein grosser Theil erhalten, aber leider nicht mehr in der Ursprache, sondern nur in griechischer Sprache vorhanden ist. Wir finden sie in einer Ausgabe des Gerard. Vossius, die reichste Auswahl in der editio Quirini (3 Bde.). Die meisten dieser Schriften, Ermahnungsschriften, Gebete, besondere ethisch-religiöse Schriften verfasste Ephraem zunächst für seine Mitbrüder, für die er zunächst auch wohl seine Commentare bestimmt hatte.

9. Vermuthlich bringt der Biograph wieder durch eine chronologische Ungenauigkeit, oder, wenn wir es milder bezeichnen wollen, durch eine kleine Nachlässigkeit in der Anordnung seines Stoffes, eine gewaltige Verwirrung hervor. Er meldet, dass Ephraem vor seiner Reise nach Aegypten viel von dem h. Basilius, Bischofe von Cäsarea, gehört und die Erscheinung „der erhabnen Säule,“ der der h. Basilius gleichen sollte, gehabt habe. Nehmen wir wirklich das Zeugniss des Pagius zu Hülfe, der da sagt, dass Basilius schon, ehe er Bischof gewesen, als Presbyter das Episcopat in Abwesenheit des Hirten versehen habe (was allerdings sehr wahrscheinlich ist, da wir aus allen Schilderungen, die wir über den h. Basilius besitzen (so: Amphiloch. in vita Basilii, Gregor Nazianz orr.), ersehn, dass er frühzeitig ein bedeutender Mann gewesen) auch dann lässt sich die Nachricht des Biographen nicht vertheidigen. Wir berichtigen diese durch das, was die Armenier im Menologium unter d. 28. Januar sagen: „Als Ephraem einst die Herrlichkeit des h. Basilius aus der ihm gewordenen Erscheinung einer erhabnen Säule erkannte, da reis’te er nach Cäsarea und ging zum Basilius.“ Wie wir in der Chronologie weiter unten zeigen, war dies am ersten Epiphaniastage des Jahres 355. In diesem Jahre war Basilius unmöglich schon Bischof. Ueber das Jahr seiner Amtsantretung und seines Todes herrscht fast noch eine grössere Verwirrung, wie über das Todesjahr Ephraem’s. Bedenken wir indess folgende Punkte: 1) dass, wie aus zuverlässigen Quellen bekannt ist (Amphil. in vita Basilii c. 8, 9; Niceph. lib. 10, 25; Auctor. Chronic. Alexandr. sub consul. anni 363. Neander Kirchengesch. 2. Bd. 1. Abth. S. 122 der 1. Ausg.), Basilius schon unter Julian’s Regierung Bischof war; 2) dass, wie Gregor Nyssenus ep. ad Olympium und Alle, die davon sprechen, behaupten, Basilius im 9ten Jahres seiner Amtsverwaltung gestorben ist; 3) dass Amphilochius sagt, Basilius sei im fünften Jahre des Valens und Valentinian (also 369) gestorben; 4) dass Alle wenigstens darin übereinstimmen, dass sein Tod unter Valens fällt; 5) dass er jedenfalls (auch nach dem Zeugniss unsrer Biographie. Assemani sagt über diesen Punkt: „id certo certius est“) vor Ephraem gestorben ist, dessen Tod unzweifelhaft (s. die Abh. unten) in das Jahr 373 fällt; endlich 6) dass er sehr bald einem gewissen Eusebius, der ein römischer Staatsbeamter zu Cäsarea war und, obgleich nicht einmal getauft, dennoch im Jahre 360 durch Intriguen der Volkspartei und der römischen Besatzung (Gregor Nazianz. or. 18 et 20; ep. 18 et 19) zum Bischofe von Cäsarea gewählt worden, — bedenken wir alle diese Punkte, so scheint es richtig zu sein, wenn wir den Tod des h. Basilius in’s Jahr 369, seine Amtsantretung also in’s Jahr 360/361 setzen; denn wenn z. B. Combefisius die Worte des Amphilochius dahin deutet, dass er das fünfte Jahr des Consulates des Valens und Valentinian, nicht das fünfte Jahr der Regierung, als das von Amphiloch. bezeichnete annimmt (mithin das Jahr 376), oder wenn Baronius das Todesjahr 378, Pagius gar 380 annimmt, so zerfallen alle diese Angaben schon von selbst, sobald wir die Sicherheit des Jahres 373 als des Todesjahres Ephraem’s haben. — Wie wird man nun fragen, ist wohl die Sendung des h. Basilius an den h. Ephraem zn erklären? Diese musste (s. Abhandl. unten) um das Jahr 360 fallen. Vielleicht wollte Basilius, nachdem Eusebius kurze Zeit Bischof gewesen und er selbst Bischof werden sollte, den h. Ephraem vermögen, dass er sich um das Episcopat bewerbe; er hielt sich ja für geringer als Ephraem (s. d. vorl. Biogr.) und den h. Ephraem würdiger, als sich selbst, in einer Zeit, wo die christliche Kirche noch dem Heidenthume gegenüber einer energischen und kräftigen Leitung bedurfte, an der Spitze einer so bedeutenden Gemeinde zu stehen, wie sie in Cäsarea war; ausserdem war Basilius auch bei den Angesehensten der ganzen Provinz wenig beliebt. Vergl. Greg. Nazianz. or. 20 f. 342.

10. S. die Biographie.

11. Dies ist die erste Nachricht über einen Kirchenchor in der christl. Kirche.

12. 1. madrosche d’beth jaldeh tfmoran, „Hymnen über die Geburt unseres Herrn“ (im Ganzen XV). 2. Kole v’madrosche v’mimre d’anide, „Oden, Hymnen und Gesänge über die Verstorbenen“ (im G. LXXXV).

13. Denn finden wir erwähnt, dass z. B. die Maroniten das Andenken des h. Ephr. am 18. Abib (Januar), die Jacobiten am 28. Jan., ebenso am 28. Jan.[,] die Armenier, die Kopten am 17. Jan., die Nestorianer feria VI nach dem 5. Sonntage Epiphaniae etc. feiern, so dürfen wir uns nicht verleiten lassen, den Monat Januar oder einen der erwähnten Tage als Tag des Todes Ephraem’s anzunehmen; wir finden auch den 18. März (Adar) und den 14. Mai als Gedächtnisstage angeführt.

14. Indem nämlich die beiden Bücher der Chronika, als Bücher, welche die Geschichte der Könige des Reiches Juda enthalten, 3. und 4. Buch der Könige genannt werden.

15. Diese Hymnen oder Sermonen sind in ihrer jetzigen Gestalt ohne Zweifel Fragmente eines grösseren exegetischen Werkes in poetischer Form. Wir finden hier nur noch einige Hymnen, die einzelnen Stellen aus der Genesis, ferner aus den Sprüchw. Salom., dem Pred. Salom., den 2 Psalmen und Einiges aus dem Propheten Jona interpretiren. Der Titel: „Exegetische Sermonen über auserwählte Stellen der heiligen Schrift,„ spricht durchaus nicht gegen die Behauptung, dass die vorhandenen Hymnen nur ein Fragment seien, indem man einwendet: „der Titel sage ausdrücklich über ausgewählte Stellen; wir haben ja Hymnen über solche Stellen;“ die Ueberschrift ist nicht von Ephraem, sondern von einem der Sammler und Recensenten der Hymnen.

16. Die Hymnen sind gegen die Arianer und Eunomianer gerichtet, die mit menschlichem Verstände das Wort und Wesen Gottes zu ergründen strebten.

Essentielle Schriften, Band 2

Подняться наверх