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MISTER MILLER IN AMERIKA

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oder

DIE SCHÖNHEIT DER AUGENBLICKE

Zweimal im Jahr, wenn Mr. Miller mit eiligen Schrit­ten und buchstäblich in letzter Minute seine Maschine für den Flug Frankfurt - New York erreichte, steckte in seiner Mantelinnenta­sche ein zur Papierkeule zusam­mengerolltes Magazin, das er un­bemerkt im Men­schenge­wühl am Flughafenkiosk - ohne es zu bezahlen - in seinen Besitz gebracht hatte. Diese Bagatell­delik­te, wie er sie zu nennen pflegte, waren in der Tat die einzigen Tugendabweichungen, die ihm seine Reisen ins Land der unbegrenzten Mög­lichkei­ten bescherten. Bedrohlicher waren die sinkenden Verkaufszahlen, welche ihm sein New Yorker Verleger, John D. Irving, bei der Ankunft stets zu unterbreiten pflegte. - Ein neues Buch mit Geschichten war fällig; an dieser lebens­wichtigen Notwendigkeit führte kein Weg vor­bei. Aber woher nahm man nur all die zün­denden Ideen und überzeugenden Pointen, wenn man nicht dann und wann dem tristen Alltag einen zufälli­gen Einfall stahl oder der Wirklichkeit eine Pointe be­scherte?

Mr. Miller bemerkte kaum den Start der Maschine, die mit heulenden Motoren zum feuerroten Himmel auf­stieg. Zu seiner Linken, auf der gegenüber­liegenden Gangseite, saß ein sommersprossiger rothaariger Junge, der Mr. Miller aufmerksam in Augenschein nahm. Mr. Miller den Bengel mürrisch an und kniff ein Auge zu, des­sen Lid sich weigerte, in seine ursprüng­liche Stellung zu­rückzuklappen. Zu seiner Rechten hatte sich eine ge­wichtige Dame unbestimmba­ren Alters in einer selbst­gefälligen Weise breit gemacht. Ihr Hut, geschmückt von einem Vogelnest, wirkte anachronistisch.

Er entfaltete sein so­eben erworbenes Magazin auf den Knien, überflog flüchtig die Rubriken Klatsch, Mode, Stricken, Ko­chen, Bac­ken und gelangte mit einem Seufzer zum Kreuzworträtsel, das - wie immer - eine nützli­che Übung vor einem kurzen Schläfchen war.

Spanischer Maler mit vier Buchstaben - - - - Mr. Miller gähnte. Der Banalität in Klatschmagazi­nen müssten gewisse be­hördliche Grenzen ge­setzt werden, dachte er. Artig setzte er dennoch den vergoldeten Kugelschreiber aufs Papier, doch hinderte die schwere Hand der Vogelnest-Dame mit dem schilfgrünen Kostüm ihn am Schreiben.

»Sie gestatten doch ... Das ist meiner«, sagte sie und nahm das Schreibgerät mit einer besitzergreifenden Geste an sich. »Ein Erbstück«, fügte sie mit leisem Vorwurf hinzu und verstaute je­nes in dem roten Le­deretui, das sie in ihre Handtasche schob.

»Ich bitte um Vergebung, gnädige Frau. Ich war in Gedanken.«

Argwöhnisch räusperte sich die Dame und warf Mr. Miller einen missbilligenden Blick zu, der nicht nur ihm, sondern dem ganzen männli­chen Geschlecht gelten mochte. Die gewichtige Dame konn­te eine wiederauf­erstandene Gestalt aus einer seiner Geschichten sein - der fleisch­gewordene Entwurf der Rosi Oldfield aus Die Ermordung meiner Frau, von ihrem Mörder zynisch charak­teri­siert mit den Worten: »Rosi, auch Rosinante ge­nannt - oder, um es mathematisch schlicht und ex­akt zu formulieren: Menge mal Breite mal Höhe.«

Der Rotschopf erfasste Mr. Millers Verdruss und blies die Wangen zu einem Ballongesicht auf. Mr. Miller nickte. In diesem Punkte bestand also zwischen ihnen völlige Übereinstimmung.

Der Flug über den Atlantik, versüßt durch das Bordmenü Nr. 3 (Hawai-Toast mit Tomatensa­lat), wäre gewiss ohne nennenswerte Zwischen­fälle verlau­fen, hätte Mr. Millers Hand nicht zu­fällig in der Nähe der Tasche seiner Nachbarin gelegen, als diese, nach dem Verzehr der Menüs Nr. 11 und 12 (Rumpsteak, Reis + Kürbisravioli in Walnussbutter), plötzlich aus ih­rem Schlaf erwachte, die Situa­tion erfasste und die Tasche an ihre Brust riss.

»Ich muss doch sehr bitten«, sagte sie scharf tadelnd.

»Oh, ich muss mich erneut entschuldigen«, sagte Mr. Miller höflich-verlegen.

»Erst will ich nachsehen, ob etwas fehlt!«

»Aber Sie werden doch nicht glauben, dass ich -«

»Genau das glaube ich! - Ich habe Sie beobach­tet, mein Herr.«

Ein Murren durchlief die neugierig geworde­nen Pas­sagiere, die verständlicherweise die Hälse zu recken begannen.

»Ich bitte Sie, nicht so laut - «, versuchte Mr. Miller die Situation zu retten.

»Ich schreie das ganze Flugzeug zusammen, wenn auch nur ein Cent aus meiner Börse fehlt!«, versprach die Dame mit einem drohenden Unterton.

Sichtlich überrumpelt von dem erdrückenden Vor­wurf, fand Mr. Miller seine Beherrschung zurück. Fie­berhaft durchkramte die Dame unterdessen mit ihren beringten Fingern den Inhalt ihrer Ta­sche.

»Nun«, fragte Mr. Miller, »fehlt etwas?«

»Als ob Sie das nicht wüssten!«

»Darf ich Ihnen vielleicht behilflich sein, meine Herr­schaften?« Das freundliche Gesicht der Stewar­dess war immerhin tröstlich in dieser misslichen La­ge.

»Es fehlt der 100-Dollar-Schein!«, stieß die Da­me mit echt erscheinender Empörung hervor.

»Offensichtlich ein Missverständnis«, vertei­digte Mr. Miller sich.

»Kein Missverständnis. Das ist Diebstahl!«

»Bitte, meine Herrschaften, beruhigen Sie sich.«

»Ich verlange eine Untersuchung!«

»Ich bitte darum«, sagte Mr. Miller, räusperte sich und rückte seine Krawatte zurecht. Das Ma­gazin hatte er erneut zu einer Keule zusammen­gerollt. Ei­ne peinli­che Situation wie diese hatte er bislang noch nie erlebt.

»Ich kann Ihre Verstimmung verstehen«, sagte die Stewardess vermittelnd. An Mr. Miller gewandt, fügte sie hinzu: »In diesem Fall müsste eine Leibesvisi­tation durch die New Yorker Flughafenbehörde durchgeführt werden.«

»Das will ich hoffen«, sagte Mr. Miller mit Nachdruck. »Diesen Vorwurf lasse ich nicht auf mir sit­zen!«

»Hunder Dollar! Ich bin nur ganz kurz eingenickt.«

Die ungerechte Anklage verlangte nach einer Konse­quenz.

»Fräulein, ich bitte darum, mir einen anderen Sitzplatz zuzuweisen.«

»Selbstverständlich, mein Herr.«

Gedacht, gesagt, getan. An der Seite des Rotschopfes streckte Mr. Mil­ler kurz darauf die Beine aus und durchblätterte unter den argwöhnischen Blicken der erzürnten Dame sein Maga­zin, das ihm ihren Anblick für eine Weile ersparte.

»Unsympathische alte Dame, nicht wahr?« Der Junge schob seinen Kopf an der Zeitschrift vor­bei und blickte Mr. Miller mit großen grünen Augen an.

»Größter Vulkan der Welt?«, forschte Mr. Miller.

»Krakatau«, antwortete der Junge.

»Wir verstehen uns, nicht wahr?«

»Kann schon sein.«

»Hast du gehört, was mir vorgeworfen wird?«

»Bin ja nicht taub.«

»Sag mal, was hältst du von dieser Sache?«

»Tracy heiße ich.«

»Miller. Francis Miller.«

»Der Autor von Die Ermordung meiner Frau«, tönte Tracy altklug.

»Du hast doch nicht darin gelesen?«, fragte Mr. Miller erstaunt.

»Nein. Aber meine Tante Betty. Sitzt zwei Rei­hen hinter uns.«

»Und woher kennst du mich?«

»Nur von dem Foto auf dem Buchumschlag.«

»Aha. - Du, Tracy, ich stecke in der Klemme.«

»Kann ich mir denken.«

Zweitausend Fuß über dem Meer, an der Seite ei­nes sommersprossigen Verbündeten, dem er alles zu­traute, begriff Mr. Miller augenblick­lich, er müsse das Beste aus dieser vertrackten Lage machen.

»Was jetzt?«, flüsterte er.

»Keine Ahnung«, sagte der Junge unternehmungs­lustig.

»Weißt du, was mich erwartet, wenn man mich in New York untersucht?«

»Der elektrische Stuhl?«

»Tracy, mach keine Witze. Ich frage dich als Mann: Bist du bereit, einem Leidensgenossen in einer schwie­rigen Lebenslage beizustehen?«

»Kommt darauf an.«

»Was heißt das?«

»Nun, es muss für mich etwas dabei herausspringen.«

»Guter Junge. Hast Recht. Im Leben gibt es nichts umsonst. - Aus dir wird mal ein tüchtiger Geschäftsmann«, musste Mr. Miller anerkennen.

»Irrtum! Ich werde entweder ein Baseballspie­ler oder Detektiv.«

»Lass uns ernst bleiben, Junge.«

»Okay.«

»Ich denke, es ist an der Zeit, einen Schlacht­plan zu entwerfen.«

»Okay. Aber viel Zeit bleibt uns nicht bis zur Landung«, flü­sterte Tracy.

»Brauchen wir auch nicht.«

»Was hast du vor?«

»Also, pass auf! Die Dame nebenan beobachtet mich, wie du siehst.«

»Würde ich an ihrer Stelle auch tun.«

»Du bittest mich jetzt laut und deutlich um die Zeit­schrift, ja?«

»Ich kann aber nicht Deutsch lesen.«

»Das dürfte wohl kaum eine Rolle spielen, Junge. - Du nimmst sie in beide Hände, hältst sie dir schräg vors Ge­sicht und blätterst darin. Hast du mich verstan­den?«

»Na klar.«

»Du schirmst mich ein klein wenig ab vor den Blic­ken der Dame, während ich auf den Knien einen kur­zen Brief schreibe. Okay?«

»Schon verstanden.«

»Dann los!«

»Äh, Sir! Dürfte ich bitte Ihr Magazin lesen?« frag­te Tracy aufgeweckt.

»Gern, Junge. Hier - Lesen bildet.«

»Gut so?«

»Sei still und lies.«

Diesen Jungen mochte ihm der Himmel geschickt haben. Während die Dame auf der gegenüberlie­genden Seite des Ganges missgelaunt in einer abge­griffenen Ausgabe des Readers Di­gest blätterte, fand Mr. Miller in seiner Innenta­sche einen bereits ein­mal benutzten Briefum­schlag, auf dem er seinen Namen stehen ließ, die deutsche Anschrift aber sorgfältig durchstrich und die Adresse seines New Yorker Hotels ein­setzte.

»Fertig?«, fragte Tracy ungeduldig.

»Gleich. Nur noch einen Moment.«

Er verschloss den Umschlag umständlich, in­dem er die Klebelinie an der Innenseite leicht befeuchtete und dann mit den Fingern gegen die trockene Seite presste.

»Jetzt fertig?«

»So gut wie. Hör zu! Ich stecke dir jetzt den Brief in die Seitentasche deiner Jacke.«

»Hm.«

»So - - -. Blättere noch ein wenig in dem Maga­zin. Ich erkläre dir, wie es weitergeht.«

»Da bin ich aber neugierig.«

»Tracy, du hilfst mir aus der Patsche, wenn du den Brief gleich nach der Landung frankierst und zum nächsten Postamt bringst.«

»Alles klar, Chef.«

»Der Brief sollte per Eilboten verschickt wer­den. Ich weiß nicht, wie teuer das Porto ist. Ich meine, zehn Dollar dürften reichen.«

»Dicke!«

»Der Rest ist natürlich für dich.«

»Nur der Rest?«

»Ich gebe dir noch mal zehn Dollar.«

»Die reichen aber nicht«, gab der Junge zu bedenken.

»Warum nicht?«

»Ich dachte an hundert Dollar.«

»Hundert?«

Diesmal kniff der Rotschopf sein linkes Auge zu und beobachtete aufmerk­sam Mr. Mil­lers Reaktion.

Mr. Miller seufzte. »Tracy, du hast mich in der Hand.«

»Das weiß ich, Mann.«

»Okay, okay, du Schlitzohr. - Hier, ich gebe dir, was dir zusteht: - - - - - achtzig, neun­zig, hundert Dol­lar. Die Tasche ist voll mit Scheinen.«

»Gut.«

»Dann sind wir uns einig?«

»Noch nicht ganz.«

Mr. Miller schob seinen Hut ein Stück nach oben. Seine sorgenkrause Stirn wurde sichtbar. »Hast du noch mehr Forderungen?«

»Eine gebundene Ausgabe von Die Ermordung meiner Frau, mit Widmung.«

»Tuts nicht auch ne Taschenbuch-Ausgabe, Junge?«

»Gebunden oder gar keine. Meinem Freund Tracy Collins muss drinstehen.«

»Sonst noch was?«

»Datum und Unterschrift nicht vergessen.«

»Gut, gut, Junge, ich erfülle alle Forderungen, wenn du mir nur aus der Schlinge hilfst.«

»Ich dachte immer, du wärst Millionär.«

»Das war ich mal. Allerdings - nur in italieni­scher Währung.«

»Haha. - War Die Ermordung meiner Frau nicht ein Best­sel­ler?«

»Bestseller! Hast du Illusionen vom Leben! Kannst du dir vorstellen, wie schmerzhaft es für einen Au­tor ist, wenn die Auflagenhöhe Woche für Woche sinkt?«

»Musst halt ein neues Buch schreiben.«

»Ja, wenn das so einfach wäre. - Und wovon lebe ich, bis es fertig ist?«

»Fürs erste haste ja vorgesorgt.«

»Meine Damen und Herren! Wir bitten Sie, sich an­zuschnallen! In Kürze landen wir auf dem Flugha­fen New York ...«

Gelassen sah Mr. Miller nach der Landung der Un­tersuchung durch den Beamten entgegen. - - - Gelas­sen hörte er die stereotypen Entschuldigungen, die ei­nen groben Kontrast zu den nach wie vor em­pörten Blicken jener gewichtigen Dame bildeten, de­ren Name Martha Davis war.

Im Durcheinander des Flughafenbetriebes hatte Mr. Miller Tracy aus den Augen verloren, nachdem sie aus dem Bus gestiegen waren. Seine Hoffnung, dem Jun­gen und seiner er­staunlich hübschen Tante noch einmal zuzu­zwinkern, erfüllte sich nicht. - Draußen vor dem Flughafen winkte er ein Taxi herbei und fuhr geradewegs ins Hotel.

Im Zimmer 111 des Phönix-Hotels begann Mr. Mil­ler gewohnheitsgemäß, nachdem er sich für den Abend mit Mr. Irving zum Essen verabredet hatte, den schweinsledernen Reisekoffer auszu­räumen und seinen Inhalt im Wandschrank zu verstauen. Das Erlebnis des Nachmittags be­schäftigte noch immer seine Gedanken, als es am frühen Abend plötzlich an seiner Türe klopf­te.

»Mr. Miller«, sagte der Hoteldiener«, soeben brachte ein Bote zwei Eilbriefe.«

»Zwei?«

Verwundert nahm Mr. Miller die weißen Umschläge entgegen und durchsuchte seine Brieftasche nach einem Trinkgeld. »Das ist leider alles, was ich momen­tan an Bargeld besitze«, sagte er und übergab dem lächelnden Mann in der Tür seinen letzten Dollar.

»Danke, Sir. Einen schönen Abend wünsche ich Ih­nen.«

»Ich Ihnen auch, William.«

Auf dem ersten Brief erkannte Mr. Miller seine ei­ge­ne Handschrift, während der zweite eine Schrift of­fen­barte, die sowohl zu einem ausgekochten De­tektiv, als auch zu einem schlitzohri­gen Baseballspie­ler gehören mochte.

Lieber Mr. Miller,

schrieb Tracy,

ich hoffe, alles ist nach Plan

gelaufen. Deinen Brief

stecke ich sofort beim Postamt ein.

Ich habe meiner Tante Betty,

bei der ich wohne, von Dir erzählt.

Zuerst war sie dagegen, weil

du der Autor von »Die Ermordung

meiner Frau« bist, aber als ich ihr sagte,

dass Du so gut wie abgebrannt seiest,

hat sie sich einverstanden erklärt,

dich solange aufzunehmen,

bis Du wieder ein Buch geschrieben

hast. Vielleicht wirds ja ein

Bestseller! Haha!

Wir wohnen auf Tante Bettys Farm,

ganz in der Nähe von Woodstock.

3 Pferde, 17 Rinder, 12 Schweine,

etliche Gänse, Enten, Hühner

und ein Hund (Carter) leben ebenfalls hier.

Vergessen darf ich nicht unsere

alte Mary, die für uns kocht. Sie jagt

immerzu Fliegen und schickt diese

an einen deutschen Bischof. Näheres

könnte ich dir später erzählen.

Du könntest die Dachkammer

von Onkel Bill, der verduftet ist,

beziehen, wenn es dir nichts ausmacht,

vorher mit mir ein bisschen aufzuräumen.

So, genug für heute.

Die Adresse steht oben links. Denk

an das Buch! Ich hoffe,

bald von Dir zu hören!

Tschüs bis neulich!

Tracy.

Von seinem Fenster aus blickte Mr. Miller in den samtblauen Abendhimmel über New York. Guter Junge, dachte er, und er war zutiefst be­wegt von der Schönheit dieses Augenblicks, für den allein sich die Reise nach Amerika gelohnt hatte. Wie wäre es, ein paar Tage unter netten Leuten auf einer Farm zu verbringen? Vielleicht würde er hier literarische Inspiration finden. Plötzlich erin­nerte er sich an sein Vorhaben, bald mit der Arbeit für ein neues Buch mit Geschichten zu beginnen. Vielleicht wäre Die Schönheit der Augen­blicke ein brauch­barer Titel, ging es ihm durch den Sinn.

Er nahm den verschlossenen Brief mit seiner Hand­schrift vom Tisch, lächelte, hielt ihn gegen das Licht der Nachttischlampe, erkannte die Konturen des grü­nen Flugtickets, zerriss den Umschlag mit­samt Inhalt und warf beides in den Abfallkorb. Als er sein Jac­kett überstreifte, hatte er plötzlich einen Einfall, den er, noch bevor er das Hotelzimmer verließ, auf der Rückseite von Tracys Brief notierte: Zweimal im Jahr, wenn Mr. Miller mit eiligen Schritten und buch­stäblich in letzter Minute seine Maschine für den Flug Frankfurt - New York er­reichte...

AUSNAHMEZUSTAND IM SCHLARAFFENLAND

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