Читать книгу Hanau 1813 - Erik Schreiber, Friedrich Rolle, Leo Woerl - Страница 11

Оглавление

Das Soldaten=Abendlied

Gegangen ist das Sonnenlicht,

Still schweigert Feld und Hain,

Und hell am Firmamente bricht

Hervor der Sterne Schein,

Und hell aus stiller Seele blitzt

Ein wundersamer Strahl

Von dem, der ewig waltend sitzt

Im hohen Himmelssaal.

Wie wäre doch das Menschenkind

So elend, so allein,

Wenn nicht von oben zart und lind

Ihm käme dieser Schein!

Er wäre nichts als Trug und Wahn,

Ein zitternd Blatt am Baum,

Ein Körnlein Sand im Ocean,

Ein Traumbild fast von Traum.

Das Leben wallt von Ort zu Ort,

Hat nimmer Ruh noch Rast,

Und treibt im wilden Fluge fort,

Geschnellt durch eigne Last;

Es brauset wie ein schäumend Meer,

Das keine Ufer kennt,

Und wirft uns Tropfen hin und her

Im wilden Element.

Drum komm, o du, der Frieden bringt,

O Gott in stiller Nacht,

Wo hell die Engelglocke klingt

In goldner Sterne Pracht –

Komm, wirf den frommen Liebesstrahl

Mir warm – ins arme Herz,

Und die Gedanken allzumal

O zieh sie himmelwärts.

Drum komm mit deinem Engelheer,

Du lieber Vater gut!

Du bist die einzig feste Wehr,

Die einzig sichre Hut;

Gar nichtig ist der Menschen Macht

Die eitle Eitelkeit.

Wen Gott bewacht, ist wohl bewacht

hier und in Ewigkeit.

Hanau 1813

Подняться наверх