Читать книгу Glück = Geld + Gesellschaft + Gesundheit - Erol Tinas - Страница 13
Оглавление2. Glaubenssätze
2.1 Was ist ein Glaubenssatz?
Ein Glaubenssatz ist eine Annahme, die für uns als wahr empfundene Gedanken und Lebensregeln beinhaltet. So glauben wir beispielsweise zu wissen, wie etwas funktioniert. Es gibt vielerlei Glaubenssätze, die man hat und die uns selbst teilweise gar nicht bewusst sind. Unsere Glaubenssätze bestimmen unser Verhalten, unser Verhalten bestimmt unsere Gewohnheiten und unsere Gewohnheiten bestimmen unsere Resultate in diesen drei Lebensbereichen, weshalb es Sinn macht, sie zu hinterfragen. Wir sollten die volle Verantwortung über unsere Gedanken und Glaubenssätze übernehmen und nicht alles glauben, was uns erzählt wird. Dabei spielt es keine Rolle, wer uns etwas erzählt. Durch zwei logische und rationale Erklärungen wird im zweiten Teil des Buches in dem Lebensbereich „Gesellschaft“ in dem Unterthema: „Gedankenexperiment: Empathiefähigkeit auf einem ganz neuen Level!“ und direkt im Anschluss in dem Unterthema: „Gedankenexperiment: Ein weiterer Grund, warum es immer wieder zu Missverständnissen beim Sprachaustausch kommt“ begründet, weshalb wir nicht alles glauben sollten, was wir hören. Die Religion hat bei vielen Menschen einen großen Einfluss auf ihre Glaubenssätze. Teilweise geben diese Menschen ihre Verantwortung ab und glauben unreflektiert an das, was ihnen erzählt wird, ohne zu hinterfragen, ob es einen Sinn ergibt.
2.2 Was sind deine Glaubenssätze?
Die erste Frage, die wir uns stellen sollten, ist, welche Grundeinstellung wir zum Leben haben. Sehen wir in unserem Leben öfter das Negative oder das Positive? Denn unsere jetzige Einstellung hat einen extrem großen Einfluss auf unsere Resultate im Leben und somit auf unsere Zufriedenheit. Da wir Menschen nicht alle eine positive Einstellung zum Leben haben, gibt es Tipps, wie wir unsere Sichtweise auf das Leben verändern können. Durch positve Autosuggestion, indem wir unseren Blickwinkel im Leben, durch das Erlangen von neuen Erkenntnissen, verändern, können wir unsere Glaubenssätze zum Positiven beeinflussen.
Einer der größten Einflussfaktoren auf unsere Glaubenssätze hat die Gesellschaft. Zur Gesellschaft zählen alle Menschen in unserem Umfeld. Dazu gehören die Familie, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, aber auch unsere Feinde. Sie alle haben einen Einfluss auf unser Denken und unser Handeln. Wenn wir auf die Welt kommen, ist unser Gehirn am Anfang wie die Festplatte eines PCs leer. Wir sind absolut rein und haben keine guten und keine schlechten Glaubensätze und ebenso keine guten und keine schlechten Gewohnheiten. Das heißt, dass aus einem Menschen alles werden kann. Ein Millionär oder ein Mensch, der einen Schuldenberg anhäuft. Er kann gute Beziehungen zu seinen Mitmenschen, zu seiner Familie, zu seinen Freunden, zu seinem Partner, zu seinen Arbeitskollegen haben oder Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen haben. Er kann gesundheitsfördernde Gewohnheiten entwickeln, z. B. sich gesund ernähren, oder auch gesundheitsschädliche Gewohnheiten, z. B. Drogen konsumieren. Den allergrößten Einfluss auf unsere Glaubenssätze haben unsere Eltern, da sie die ersten Bezugspersonen in unserem Leben sind. Gerade weil wir noch keine Ahnung haben, wie die Welt funktioniert, wenn wir geboren werden, bleibt uns keine andere Möglichkeit, unseren Eltern zu vertrauen und übernehmen ihre Glaubenssätze. Dadurch haben beim Aufwachsen unsere Eltern den größten Einfluss auf unsere Glaubenssätze. Wer sind deine Eltern bzw. wer ist deine Familie? Meistens ist es doch so, dass wir die meisten Glaubenssätze unserer Eltern bewusst oder auch unbewusst übernehmen. Wenn die Eltern glücklich und erfolgreich sind (gute Bindung zueinander, zu den eigenen Kindern und zu ihren Mitmenschen haben, geistig und gesundheitlich gut in Form sind und vermögend, also finanziell abgesichert sind), steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es die Kinder später auch sein werden. Wir können unsere Eltern nicht aussuchen, aber was wir machen können, ist trotzdem kritisch zu hinterfragen, welche Glaubenssätze sie haben und ob die Glaubenssätze unserer Eltern eventuell doch keine guten Glaubensätze sind (auch wenn sie es gut meinen). Hinterfrage, was deine Eltern oder auch deine Mitmenschen in den drei Lebensbereichen Geld, Gesellschaft und Gesundheit erreicht haben und schau, welche Glaubenssätze sie dorthin geführt haben.
Was glaubst du: Welchen Menschen würdest du dir als Vorbild nehmen, wenn du die Wahl hast zwischen einem Millionär, einem Bankberater, der angenommen sich auf die Rente verlässt, oder einem Schuldner? Einem, der gute Beziehungen führt (ob zur Familie, Freunden oder in Partnerschaften) oder einem, der nur Probleme mit seinen Mitmenschen hat? Einem, der auf seine Gesundheit großen Wert legt, oder einem, der einen unsportlichen, ungepflegten Körper hat und nicht auf seine Gesundheit achtet? Was glaubst du, welcher dieser Menschen hat einen guten Glaubenssatz und die richtige Einstellung zum Leben? Natürlich die Menschen, die Millionäre sind, gute Beziehungen führen und auf ihre Gesundheit achten. Von ihnen können wir sehr viel lernen. Aber genau das tun wir meistens nicht! Der Grund dafür, weshalb wir es nicht tun, ist Angst. Die Angst, Fehler zu machen und zu versagen. Angst, den falschen Leuten zu vertrauen. Die Schule hat dazu geführt, dass die meisten Menschen denken, Fehler seien etwas Schlechtes, obwohl sie essenziell sind, um aus ihnen zu lernen und zu wachsen. Durch diese Einstellung vermeiden wir Risiken, wollen wir Fehlern aus dem Weg gehen. Oftmals vertrauen wir lieber Menschen, die wir lieben, als Menschen, zu denen wir keinen emotionalen Bezug haben. Ein fataler Fehler! Wir sind der Meinung, dass andere Menschen, zu denen wir keinen emotionalen Bezug haben, uns nichts Gutes wollen. Zwar war es in der Steinzeit überlebenswichtig, Menschen zu vertrauen, zu denen man eine gute zwischenmenschliche Beziehung hatte, um bessere Überlebenschancen zu haben, aber so funktioniert die moderne Welt nicht! Wer wirklich auf Nummer sicher gehen und sich weiterbilden will, sollte sich viele verschiedene Meinungen von erfolgreichen Menschen holen. Damit minimiert man das Risiko, getäuscht zu werden.
Nehmen wir als Beispiel das Thema Geld: Meine Mutter, die selbst nicht vermögend ist und auch keine finanzielle Bildung hat, gibt mir oft Ratschläge, wie ich mit meinem Geld umgehen soll, um vermögend zu werden (natürlich nur gut gemeinte!). Glaubt ihr, das wird gut gehen? Oder mein Vater, der leider zwei unglückliche Ehen hatte und auch wenig bis keinen sozialen Kontakt zu seinen Mitmenschen pflegte, will mir etwas von zwischenmenschlichen Beziehungen erzählen. Glaubt ihr wirklich, ich sollte auf seine Ratschläge hören? Das Einzige, was ich aus dieser Sache für meinen eigenen Weg mitnehmen kann, ist ihnen aufmerksam zuzuhören, um nicht die gleichen Fehler zu machen wie sie und auch nicht die gleichen Glaubenssätze zu übernehmen. Deshalb sind meine Lehrer, beide Kehrseiten der Medaille. Sowohl Menschen, die erfolgreich sind, um genauso erfolgreich zu werden wie sie, als auch Menschen, die gescheitert sind, um nicht die gleichen Fehler zu machen wie sie. Wenn wir also z. B. vermögend werden wollen, dann sollten wir uns Menschen aussuchen, die das geschafft haben, und nicht Menschen aus unserem sozialen Umfeld, wie unsere Familie oder Freunde, die es nicht sind. Wir sollten dabei immer darauf schauen, wie viel Wissen und welche Resultate unsere Mitmenschen in ihrem Leben in diesen drei Lebensbereichen erzielt haben.
1. Kannst du reflektieren, was dein Gegenüber an Wissen hat und welche Resultate er erreicht hat?
2. Kannst du dich kritisch selbst reflektieren und sehen, was du bereits weißt und was du schon erreicht hast?
Um herauszufinden, wie viel Wissen wir haben und was wir erreicht haben, müssen wir uns erfolgreich selbst reflektieren. Meistens ist es so, dass unser Wissen mit den Resultaten in unserem Leben übereinstimmt. Ein Mensch, der nicht viel Geld besitzt, weiß wahrscheinlich wenig über Geld. Genauso ist es auch in den anderen zwei Lebensbereichen. Wir sollten unsere Glaubenssätze und unser Verhalten hinterfragen. Aber wer auf dieser Welt sagt uns, wie wir uns in diesen drei Lebensbereichen erfolgreich selbst reflektieren können? Im folgenden Unterkapitel gibt es zu den drei Lebensbereichen gute und schlechte Glaubenssätze. Wir sollten hinterfragen, welche Glaubenssätze wir selbst dazu haben, wie wir uns in Bezug zu diesen drei Lebensbereichen fühlen, wie wir uns verhalten und weshalb wir uns so verhalten. Wir sollten uns bewusst machen, dass unsere Glaubenssätze unsere Resultate stark beeinflussen. Vielleicht haben wir teilweise schlechte Glaubenssätze, dessen uns bewusst ist, dass sie uns nicht guttun. Oft ist es so, dass sich eine tiefe Angst dahinter verbergt, das unser Verhalten und unser Glaubenssätze manipuliert.
2.3 Gute und schlechte Glaubenssätze
Geld:
Schlechte Glaubenssätze: Geld macht nicht glücklich. Geld ist etwas Schlechtes. Geld ist unnötig. Geld ist nur Papier. Die Reichen sind die Bösen. Geld verdirbt den Charakter.
Folge: Wir gehen verschwenderisch mit Geld um und geben es für unnötige und überteuerte Dinge aus. Im späteren Leben sind wir eventuell pleite oder sogar überschuldet. Wir rutschen mit größerer Wahrscheinlichkeit in die Altersarmut ab.
Gute Glaubenssätze: Mit Geld kann ich die finanzielle Freiheit gewinnen. Geld hat einen hohen Stellenwert in meinem Leben. Geld macht glücklich.
Folge: Wir gehen bedachtsamer mit unserem Geld um. Wir investieren, anstatt nur zu konsumieren. Wir werden vermögend, unabhängig und vielleicht sogar finanziell frei.
Gesellschaft:
Schlechte Glaubenssätze: Jeder Mensch denkt nur an sich selbst! Menschen tun mir nicht gut. Ich hasse Menschen.
Folge: Wir hassen Menschen und behandeln sie schlecht, was dazu führt, dass auch sie uns schlecht behandeln. Dadurch wird unser Glaubenssatz bestätigt, was dazu führt, dass wiederum wir unsere Mitmenschen schlecht behandeln. Wir vereinsamen und werden unglücklich, da wir Menschen im Grunde soziale Wesen sind.
Gute Glaubenssätze: Mit meinen Mitmenschen kann ich sehr viel Spaß haben, sehr viel lachen und gemeinsam mehr erreichen. Ich liebe meine Mitmenschen.
Folge: Wir gehen mit unseren Mitmenschen besser um. Wir erreichen zusammen mehr und lachen gemeinsam. Die Beziehungen zu unseren Mitmenschen werden besser. Wir werden zufriedener. Eventuell gründen wir sogar eine Familie.
Gesundheit:
Schlechte Glaubenssätze: Sport ist Mord. Sport ist mir zu anstrengend. Eine gesunde Ernährung ist unwichtig. Gesundheit ist ein überbewertetes Thema.
Folge: Wir machen keinen Sport. Wir achten nicht auf unsere Gesundheit, weshalb wir uns eher schlecht ernähren, vielleicht auch rauchen und Alkohol konsumieren. Im Laufe unseres Lebens legen wir mehr Körperfett zu, kriegen gesundheitliche Probleme und sterben aufgrund dieser früher.
Gute Glaubenssätze: Sport macht mich attraktiver. Sport macht Spaß. Gesundheit ist ein wichtiges Thema. Ernährung ist mir sehr wichtig.
Folge: Wir treiben Sport, achten auf unsere Ernährung und erhalten einen athletischen, gut aussehenden Körper. Wir rauchen nicht, trinken keinen Alkohol. Wir sind selbstbewusster, leben länger und gesünder.
2.4 Gedankenexperiment: Unsere Glaubenssätze sind unsere Resultate
Zwei Menschen wird genau die gleiche Aufgabe gestellt. Die eine Person glaubt an sich und denkt, dass es machbar ist, die Aufgabe zu lösen. Die andere Person ist der Meinung, dass es unmöglich sei, die Aufgabe zu bewältigen. Wer von diesen beiden Personen hat recht? Beide. Ihre Denkweise wirkt sich auf ihr Handeln aus, das dann das Resultat bestimmt. Der Mensch, der daran geglaubt hat, dass die Aufgabe zu lösen ist, ist mit viel größerem Einsatz an die Aufgabe herangegangen, weshalb er die Aufgabe lösen konnte. Ebenso hat aber die andere Person recht, die nicht daran geglaubt hat, dass die Aufgabe lösbar sei. Weil diese Person nicht an sich geglaubt hat, hat sie sich auch kaum Mühe gegeben, um die Aufgabe zu lösen, weshalb sie scheitern musste. Somit haben beide Personen recht gehabt.
Wer nicht daran glaubt, eines Tages Millionär zu werden, der wird es auch nicht. Wer nicht daran glaubt, gute zwischenmenschliche Beziehungen führen zu können, der wird wahrscheinlich auch keine guten zwischenmenschlichen Beziehungen haben. Wer nicht glaubt, eines Tages eine gute Gesundheit zu haben, der wird mit größerer Wahrscheinlichkeit gesundheitliche Probleme bekommen.
2.5 Wie Glaubenssätze unser Verhalten und unsere Zufriedenheit im Leben beeinflussen
Wenn wir glauben, dass etwas gut oder schlecht für uns ist, dann tritt es meistens auch so ein, weil sich unser Verhalten entsprechend anpasst. Wenn wir z. B. eine Person das erste Mal sehen, dann urteilen wir manchmal unterbewusst viel zu schnell, ob diese Person etwas Gutes oder etwas Schlechtes für uns will. Wenn wir Letzteres denken, noch bevor etwas passiert ist, verhalten wir uns unterbewusst negativ gegenüber dieser Person, was dazu führt, dass sich die Person schlecht behandelt fühlt, weshalb sie uns wiederum auch schlecht behandelt. Als Folge sagen wir zu uns selber: „Hab’ ich es doch gewusst, dass diese Person nur Schlechtes für mich wollte.“ Wir fühlen uns schlecht behandelt, also sind wir unzufrieden. Somit bestätigt sich unser Glaubenssatz. Dieses Prinzip funktioniert auch genau andersherum, wenn wir also denken, dass eine Person uns etwas Gutes tun wird. Auch dieser Glaubenssatz wird sich bestätigen. Womit gesagt werden soll, dass wir nach Möglichkeit stets versuchen sollten, unsere Glaubensätze zu hinterfragen, auch wenn es schwierig ist, sie zu reflektieren.
Kannst du dich selbst reflektieren und darauf schauen, ob du einen guten oder einen schlechten Glaubenssatz hast? Selbstreflexion ist die Grundlage, um seine Glaubenssätze zu hinterfragen – und sie dann zu verändern. Aber wie reflektieren wir uns selbst?