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Vorwort

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„Amazonien – neue Wege für die Kirche und für eine ganzheitliche Ökologie“. Unter diesem Titel steht die Sonderversammlung der Bischofssynode für das Amazonasgebiet im Oktober 2019 in Rom. Damit hat Papst Franziskus eine Bischofsversammlung für einen geografischen und kulturellen Großraum einberufen, der Teile von neun Ländern des südamerikanischen Kontinents umfasst. Dieses Gebiet hat durch seinen Regenwald und die indigenen Völker eine weltweit einzigartige Bedeutung.

Das Evangelium Jesu in Amazonien zu verkünden, habe eine biblisch-theologische, gesellschaftliche und ökologische Dimension, heißt es im Vorbereitungsdokument der Amazoniensynode. Dieses wurde in einem breit angelegten Gesprächsprozess des Volkes und der Bischöfe erarbeitet. „Heutzutage ist der Hilfeschrei Amazoniens an den Schöpfer ebenso stürmisch wie der Hilfeschrei des Gottesvolkes in Ägypten.“

Maßgeblich beteiligt an der Synode ist der österreichisch-brasilianische Bischof Erwin Kräutler. Der emeritierte Oberhirte der Diözese Xingu gehört dem 18-köpfigen Vorsynodalen Rat an. Papst Franziskus hatte Erwin Kräutler persönlich schon bei einer Privataudienz am 4. April 2014 in Rom aufgefordert, die Bischöfe sollten ihm „mutige“ Vorschläge für die Erneuerung der Kirche in Amazonien machen.

Ein solcher „mutiger“ Vorschlag sind neue Zugänge zum Weiheamt für Männer und Frauen. Dies wird damit begründet, dass viele Gemeinden in Amazonien die sonntägliche Eucharistie nur zwei, drei Mal im Jahr feiern könnten. Die Feier der Sonntagsmesse könne auf Dauer aber nicht daran scheitern, dass kein zölibatärer, geweihter Mann zur Verfügung stehe. Lösungsansätze werden in der Weihe von bewährten verheirateten Männern (viri probati) und von Diakoninnen gesehen.

Erwin Kräutler geht einen Schritt weiter, wenn er von personae probatae – Männer wie Frauen – spricht. Die Weihe von Frauen sei eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit, nicht eine Frage des Priestermangels: „Ich bin überzeugt, dass die gleiche Würde der Frau bei der Zulassung zu den Weiheämtern kommen wird. Und ich hoffe, dass die Amazoniensynode dafür bahnbrechend sein wird oder wenigstens einige Schritte in die richtige Richtung macht. Wenn nicht, dann haben wir eine weitere Chance der längst notwendigen Erneuerung der Kirche verloren.“

Salzburg, im Juli 2019 Josef Bruckmoser
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